Idee der eigenen Erkenntnis
Idee der eigenen Erkenntnis

SARS-COV-2 löst robuste adaptive Immunreaktionen aus unabhängig vom Schweregrad der Krankheit

Frank Siebert
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Ich bin medizinischer und virologischer Laie, prüfen Sie daher bitte selbst, ob mir bei der Übersetzung der Studienzitate und deren Interpretation vielleicht Fehler unterlaufen sind. Lassen Sie mich wissen, wenn Sie einen Fehler finden, damit ich aus meinen Fehlern lernen kann.

Die Studie "SARS-CoV-2 elicits robust adaptive immune responses regardless of disease severity" 1 , erschienen in The Lancet am 04.06.2021, schreibt in ihrer Zusammenfassung für Laien recht kryptisch über ihre Entdeckungen:

Zitat:

Wir berichten über breite serologische Profile innerhalb der Kohorte, mit dem Nachweis von Antikörperbindung an andere humane Coronaviren. 202 (> 99%) Teilnehmer hatten SARS-CoV-2-spezifische Antikörper, wobei SARS-CoV-2-Neutralisierung und Spike-ACE2-Rezeptor-Interaktionsblockierung bei 193 (95%) Personen beobachtet wurden. Es wurde eine signifikante positive Korrelation (r = 0,7804) zwischen den Spike-ACE2-blockiernden Antikörpertitern und der Neutralisationsstärke beobachtet. Darüber hinaus waren SARS-CoV-2-spezifische CD8+-T-Zell-Antworten bei 95 von 106 (90%) HLA-A2+-Individuen klar und quantifizierbar.

Zitat Ende

Schauen wir also nach, ob wir aus dem Text der Studie etwas besser Verständliches herauslesen können. In der Einleitung der Studie 2 findet sich der Satz:

Zitat:

Mit Millionen von bestätigten Fällen in 200 Ländern hat das Virus mehr als 2,4 Millionen Leben gefordert 3 .

Zitat Ende

Die Fußnote zur Herkunft dieser Zahl verweist auf den Situation Report der WHO vom 23. Februar 2021, und mein erster Gedanke ist: Dies ist etwas mehr als ein Jahr nach der Erklärung der Pandemie. Mit der Weltbevölkerungszahl und dieser Zahl zusammen kann ich also eine Kontrollrechnung für das von mir abgeschätzte Todesrisikos / Person / Jahr durchführen 4 .

Laut Worldometer 5 erreichen wir bald 7,9 Milliarden Weltbürger, ich entscheide mich für das zurückliegende Jahr konservative 7,8 Milliarden Weltbürger in der Rechnung zu verwenden.

Nach diesen Zahlen ist das Todesrisiko R T = 2,4 Millionen / 7,8 Milliarden = 0,00030 = 0,030%. Dies ist zu meiner eigenen Überraschung etwas weniger als auf dem anderen Rechenweg ermittelt. Überraschend vor allem, weil ich in jener Rechnung ja die offiziellen RKI Todeszahlen in Frage stellte und diese offiziellen Zahlen aber bestimmt in die Zahl der WHO Eingang fanden. Zu erklären ist der niedrige Wert vermutlich damit, dass die Altersstruktur der Welt etwas anders aussieht als die Altersstruktur Deutschlands, und der wesentliche Teil der Todeszahlen sich auf die über 80-Jährigen mit mehreren schweren Vorerkrankungen beschränkt. Auf jeden Fall gibt uns auch die offizielle Angabe der WHO ein beruhigendes Bild der Lage, denn das COVID-19 Todesrisiko / Person / Jahr von 0,03% liegt deutlich unter dem allgemeinen Todesrisiko / Person / Jahr von 1 / "Durchschnittliche Lebenserwartung" = 1 / 80 = 0,0124 = 1,24%.

Kehren wir nach diesem Ausflug zur Studie zurück. Die Studie stellt (zitierend) fest:

Zitat:

COVID-19 Symptome manifestieren sich in erster Linie als Atemwegserkrankung, mit dem Aufkommen von Komplikationen in verschiedenen Organen in Fällen eines schweren Krankheitsverlaufes. 6 7

Zitat Ende

Dass Organschäden die Folge eines schweren Krankheitsverlaufes sind, hatte ich bereits thematisiert, allerdings ohne Quellenangabe auf eine Studie, welche dies explizit so darstellt, sondern basierend auf der Schlussfolgerung, dass ein schwerer Verlauf und die dadurch entstehenden Schäden es dem Virus ermöglicht in den Blutkreislauf einzutreten und diese Organe zu erreichen, so dass das Spike-Protein des Virus dort seine schädigende Wirkung entfalten kann 8 . Die Autoren selbst verweisen als Quelle für ihre Aussage auf einen Artikel bei StatPearls.

Die Ausgangslage des Wissens vor ihrer Studie beschreiben die Autoren unter Angabe vieler Quellen so:

Zitat:

Die Auswertungen von Neutralisationsstudien haben die Fähigkeit erzeugter Antikörper, virale Infektionen zu verhindern, in Vitro bestätigt. Die begrenzte Zahl bestätiger Fälle von Reinfektion nach Gesundung, und ein hoher Grad schützender Immunität gegen erneute virale Exposition, welche in Vivo in Makaken-Expositionsstudien gezeigt wurde, legen nahe, dass die in der ersten Infektion erworbene immunologische Antwort zumindest einigen Schutz gegen erneute Infektionen bietet. Zusätzlich hat eine Reihe von Studien SARS-CoV-2 spezifische T-Zellen-Aktivierung dokumentiert.

Zitat Ende

Das ist eine recht zurückhaltende Formulierung, aber auch ich habe ja bereits darauf hingewiesen: Immunität bedeutet in diesem Zusammenhang nicht, dass keine Infektion mehr statt finden kann 9 , sondern dass der Erreger von dem Immunsystem erkannt wird. (..) Die Erreger-Erkennung ist nur ein Faktor von vielen in der Immunabwehr.

An der Studie nahmen 203 gesundete Menschen und 10 noch nicht erkrankte Menschen teil. Als Nachweiskriterium, dass die Krankheit, von der die Gesundeten sich erholt hatten, COVID-19 war, genügte ein positiver PCR-Test während der Erkrankung.

Im Weiteren werden die Studienmethoden und der Ablauf beschrieben. Im Ergebnis findet sich dann die Aussage:

Zitat:

Wir konnten SARS-COV-2-spezifische Antikörper in allen außer einem der 203 untersuchten Personen erkennen, unabhängig von ihrer Krankheitsschwere und der Dauer der Symptome. Die Antikörperspezifität war auf mehrere SARS-COV-2-Antigene verteilt, und umfasste coronavirus-serologische Aktivität gegen SARS-COV-1, MERS, HKU1 und OC43 Human Coronaviren. Ähnlich zu früheren Studien bestätigten wir die funktional neutralisierenden und ACE2-blockierenden Fähigkeiten der SARS-COV-2-Spike-spezifischen und RBD-spezifischen Antikörper. Feststellbar folgt hieraus die Entwicklung einer robusten humoralen Immunreaktion in der großen Mehrheit der von COVID-19 gesundeten Bevölkerung. Darüber hinaus verfügen fast alle Personen auch über SARS-COV-2-spezifische IgA-Antworten, was eindeutig auf funktional strenge Klassenumschaltung und Antikörperreifung hinweist. Diese Anwesenheit von IgA ist entscheidend für den immunologischen Schutz in den Schleimhautbarrieren und somit für den Schutz gegen zukünftige SARS-COV-2-Expositionen.

Zitat Ende

Dass der gefundene Immunschutz sich nicht auf SARS-CoV-2 beschränkt, sondern auch auf mehr oder weniger verwandte Corona-Viren, war zu erwarten. Immerhin wurde der umgekehrte Fall ja schon früh nachgewiesen 10 . Daher braucht auch kaum jemand Angst vor den neuen SARS-CoV-2-Varianten zu haben, denn nur wenige Menschen sind noch an keinem der früheren Viren erkrankt und die Erregererkennung nutzt offenbar gemeinsame Merkmale der Viren-Familie.

Wir lernen aus der Studie auch, dass für den Immunschutz in den Schleimhäuten IgA wichtig ist, nicht etwa IgG und IgM, welche in Vergleichen bei Injizierten höhere Werte erreichten als bei Infizierten 11 .

Im Ergebnis der Studie findet sich auch ein Querverweis zu einer früheren Studie mit den gleichen Teilnehmern 12 . In dieser Studie fanden die Wissenschaftler:

Zitat:

Wir beobachteten 203 post-symptomatische Teilnehmer mit zuvor RT-PCR-bestätigter SARS-CoV-2 Infektion. Zum Zeitpunkt 1, im Median 23 Tage nach der Gesundung, waren 26 Teilnehmer PCR-positiv. Zum Zeitpunkt 2, 90 Tage nach Gesundung, waren 5 Positiv. Es gab keinen Unterschied bei den SARS-CoV-2 Antikörper-Levels zwischen der PCR-negativen and -positiven Gruppe. Die beständig PCR-positive Gruppe hingegen hatte eine SARS-CoV-2-specifische CD8 T-Zellen Antwort von signifikant erhöhter Breite and Stärke. Unterstützte Kontaktverfolgung unter beständig PCR-positiven Teilnehmen offenbarte Null neue COVID-19 Diagnosen unter 757 engen Kontakten.

Zitat Ende

In dieser Studie merken die Wissenschaftler auch an, Zitat:

Während der SARS-CoV-2 Infektion entwickeln die meisten Personen unterschiedliche Level neutralisierender Antikörper, mit höheren Titers beobachtet in schweren Fällen. Zusätzlich demonstrieren Studien, dass SARS-CoV-2-specifische T-Zell-Immunität auch induziert wird, und dass einige SARS-CoV-2-exponierte Personen sogar T-Zellen-Antworten in Abwesenheit von Antikörpern entwickeln. Und, zuvor SARS-CoV-1 infizierte Personen besitzen gut erhaltene Gedächtnis-T-Zellen, welche auf SARS-CoV-2 noch Jahre nach dem 2003-SARS Ausbruch reagieren. Insofern sind T-Zellen wahrscheinlich Kritisch für den Schutz gegen und die Ausmerzung von SARS-CoV-2.

Zitat Ende

Zusammenfassend geben diese Studien die Belege für folgende bereits bekannten Informationen:

Ich habe jede dieser Informationen bereits früher verwendet, aber Referenzen auf Studien zur Stützung oder auch Widerlegung dieser Informationen können ja nicht schaden.

Neu ist die konkrete Angabe:

Dies ist ein Ergebnis, übrigens ohne Maske, dass sich auch mit Maske nicht verbessern ließe, selbst wenn diese das Virus zurückhalten könnten. Weniger als Null Infektionen ist nicht erreichbar.

Dass der weit verbreitete Immunschutz durch frühere saisonale Corona-Viren-Erkrankungen von der Politik ignoriert wird und wir nur an der Nadel unsere Menschenrechte zurück erhalten können sollen, lässt nur eine Schlussfolgerung zu: "Niemand hat die Absicht uns auf Dauer unserer Menschenrechte zu berauben"

Deswegen hat auch niemand die Verstetigung der Menschenrechtseinschränkungen im IfSG vorgenommen und deswegen plant auch niemand Lockdowns unter dem Vorwand des Klimaschutzes weiter zu betreiben.

Und niemand wird darauf drängen oder gar dafür sorgen, dass die Bundestagswahl zu einem möglichst großen Teil als Briefwahl stattfindet.


Erkenntnisse haben immer vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.

Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.

Fußnoten


  1. SARS-CoV-2 elicits robust adaptive immune responses regardless of disease severity ; Stine SF Nielsen, Line K Vibholm, Ida Monrad, Rikke Olesen, Giacomo S Frattari, Marie H Pahus, Jesper F Højen, Jesper D Gunst, Christian Erikstrup, Andreas Holleufer, Rune Hartmann, Lars Østergaard, Ole S Søgaard, Mariane H Schleimann, Martin Tolstrup; The Lancet; DOI:[https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103410 https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103410 ]; 2021-06-04
  2. SARS-CoV-2 elicits robust adaptive immune responses regardless of disease severity ; Stine SF Nielsen, Line K Vibholm, Ida Monrad, Rikke Olesen, Giacomo S Frattari, Marie H Pahus, Jesper F Højen, Jesper D Gunst, Christian Erikstrup, Andreas Holleufer, Rune Hartmann, Lars Østergaard, Ole S Søgaard, Mariane H Schleimann, Martin Tolstrup; The Lancet; DOI:[https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103410 https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103410 ]; 2021-06-04
  3. WHO
    Coronavirus disease (COVID-19) situation reports, Weekly Epidemiological Update -23 February 2021. 2021
  4. Abschätzung des COVID-19 Risikos ; Frank Siebert; idee.frank-siebert.de; 2021-06-21
  5. Current World Population ; www.worldometers.info
  6. Features, Evaluation, and Treatment of Coronavirus (COVID-19) ; Marco Cascella, Michael Rajnik, Abdul Aleem, Scott Dulebohn, Raffaela Di Napoli; StatPearls ; Updated 6/30/2021; 2021-06-30; oldest Version on archive.org 2020-10-04
  7. The cited artikel features the NIH classification guideline:
    Based on the severity of presenting illness that includes clinical symptoms, laboratory and radiographic abnormalities, hemodynamics, and organ function. The National Institutes of Health (NIH) issued guidelines that classify COVID-19 into five distinct types.
    - Asymptomatic or Presymptomatic Infection: Individuals with positive SARS-CoV-2 test without any clinical symptoms consistent with COVID-19.
    - Mild illness: Individuals who have any symptoms of COVID-19 such as fever, cough, sore throat, malaise, headache, muscle pain, nausea, vomiting, diarrhea, anosmia, or dysgeusia but without shortness of breath or abnormal chest imaging
    - Moderate illness: Individuals who have clinical symptoms or radiologic evidence of lower respiratory tract disease and who have oxygen saturation (SpO2) ≥ 94% on room air
    - Severe illness: Individuals who have (SpO2) ≤ 94% on room air; a ratio of partial pressure of arterial oxygen to fraction of inspired oxygen, (PaO2/FiO2) <300 with marked tachypnea with respiratory frequency >30 breaths/min or lung infiltrates >50%.
    - Critical illness: Individuals who have acute respiratory failure, septic shock, and/or multiple organ dysfunction. Patients with severe COVID-19 illness may become critically ill with the development of acute respiratory distress syndrome (ARDS) that tends to occur approximately one week after the onset of symptoms.
  8. SARS-CoV-2 Spike Protein - Was wissen wir über ...? ; Frank Siebert; idee.frank-siebert.de; 2021-05-24
  9. SARS-CoV-2 Spike Protein - Impfungen - Eine geniale Idee ; Frank Siebert; idee.frank-siebert.de; 2021-05-24
  10. Über den Sinn und Zweck von Impfungen - Existierende Immunität ; Frank Siebert; idee.frank-siebert.de; 2020-12-10
  11. mRNA vaccine-elicited antibodies to SARS-CoV-2 and circulating variants ; Zijun Wang, Fabian Schmidt, Yiska Weisblum, Frauke Muecksch, Christopher O. Barnes, Shlomo Finkin, Dennis Schaefer-Babajew, Melissa Cipolla, Christian Gaebler, Jenna A. Lieberman, Thiago Y. Oliveira, Zhi Yang, Morgan E. Abernathy, Kathryn E. Huey-Tubman, Arlene Hurley, Martina Turroja, Kamille A. West, Kristie Gordon, Katrina G. Millard, Victor Ramos, Justin Da Silva, Jianliang Xu, Robert A. Colbert, Roshni Patel, Juan Dizon, Cecille Unson-O’Brien, Irina Shimeliovich, Anna Gazumyan, Marina Caskey, Pamela J. Bjorkman, Rafael Casellas, Theodora Hatziioannou, Paul D. Bieniasz, Michel C. Nussenzweig; Nature; DOI:[https://doi.org/10.1038/s41586-021-03324-6 https://doi.org/10.1038/s41586-021-03324-6 ]; 2021-02-10
  12. SARS-CoV-2 persistence is associated with antigen-specific CD8 T-cell responses ; Line K. Vibholm, Stine S.F. Nielsen, Marie H. Pahus, Giacomo S. Frattari, Rikke Olesen, Rebecca Andersen, Ida Monrad, Anna H.F. Andersen, Michelle M. Thomsen, Christina V. Konrad, Sidsel D. Andersen, Jesper F. Højen, Jesper D. Gunst, Lars Østergaard, Ole S. Søgaard, Mariane H. Schleimann, Martin Tolstrup; The Lancet; DOI:[https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103230 https://doi.org/10.1016/j.ebiom.2021.103230 ]; 2021-01-30

Kategorie:COVID-19 Kategorie:Immunologie Kategorie:Virologie