RKI Protokolle - Masken
Dank dem Nachrichtenjournal Multipolar ist ein Blick in die stark geschwärzten RKI Protokolle möglich 1 . Auf welcher wissenschaftlichen Grundlage beruhten die Empfehlungen und später Zwänge zum Tragen von Masken im öffentlichen Raum?
$ pdfgrep -e "Maske|FFP|MNS|PSA" -A 5 -B 5 *.pdf > RKI-Maske.txt
Mit dem Kommandozeilenprogramm pdfgrep lassen sich die Protokolle, die als PDF vorliegen, gleichzeitig nach den Begriffen "Maske", "FFP", "MNS" und "PSA" durchsuchen, um sich die Treffer-Zeilen und jeweils ein paar Zeilen davor und danach ausgeben zu lassen. Im obigen Aufrufbeispiel habe ich mich für jeweils 5 Zeilen davor und danach entschieden und das Suchergebnis in eine Textdatei ausgeben lassen. "MNS" steht für Mund-Nasen-Schutz, also die klassische medizinische oder auch chirurgische Maske. "PSA" steht für "Persönliche Schutz-Ausrüstung".
In der so erstellten Übersicht kann man immerhin sehen, in welchen Dokumenten etwas interessantes zu dem Thema steht.
In Dokument 002 vom 14. Januar 2020 findet sich die Aussage, Zitat 2 :
Infektionsschutz ist ähnlich wie bei SARS oder MERS, aber mit einem geringeren Gefährdungspotenzial. [...] Da bislang von den 400 Kontaktpersonen des medizinischen Personals keine bekannte Erkrankung hervorgegangen ist, ist eine Übertragung ggf. nur bei längerem engem Kontakt möglich, sodass bei Verdachtspersonen unter Abklärung ein einfacher Mund-Nasen Schutz ausreichen würde. Bei labordiagnostisch bestätigten Fällen sollte eine FFP2 Maske empfohlen werden.
Zitat Ende
Hier geht es offensichtlich um Empfehlungen für medizinisches Personal, die in direktem Kontakt mit vermutlichen oder bestätigten Fällen sind. Die Ansteckungsgefahr wird als gering eingestuft. Die Studienlage zum Nutzen oder Schaden von Masken findet keine Erwähnung. Auf der anderen Seite sind Masken im medizinischen Umfeld nicht unüblich und das Personal in deren Nutzung geschult. Das Tragen persönlicher Schutzausrüstung gehört gewissermaßen zum Berufsbild.
In Dokument 026 vom 06. Februar 2020 3 ist der gesamte Abschnitt mit dem Titel "Dokument zum Anlegen von PSA" geschwärzt. Die Begründung für die Schwärzung ist, Zitat 4 :
Die geschwärzte Passage enthält eine Einschätzung der Bundesrepublik Deutschland zu einem möglichen Konfliktpotential zu diesem Thema. Konkret geht es darum, welche Behörde hier eine weitere fachliche Empfehlung verfasst und zwischen welchen staatlichen Stellen diese Empfehlung abgestimmt wird. Betroffen ist damit der geschützte behördliche Beratungsprozess, da es um Einzelheiten der behördlichen Entscheidungsfindung geht.
Zitat Ende
Wir sollen also nicht wissen, welche Behörde letztlich welche fachliche Empfehlung durchgesetzt hat. Das erschwert es natürlich auch, von dieser Behörde die Dokumente zur fachlichen Abwägung einzufordern.
Warum gibt es überhaupt einen Schutz behördlicher Beratungsprozesse in einer Demokratie? Die Mitarbeiter, egal ob als Beamte oder als Angestellte, üben ein öffentliches Amt im Rahmen des öffentlichen Dienstes aus. Warum soll es in diesem Umfeld geschützte, nicht öffentliche Räume geben, in denen Beratungen und Entscheidungsprozesse geheim ablaufen?
Die Öffentlichkeit von Entscheidungsprozessen und deren kritische Beobachtung durch aufmerksame Bürger ist doch ein wesentliches Kernmerkmal einer jeden Demokratie.
Geheimniskrämerei bei den behördlichen Entscheidungsprozessen ist eine Gefahr für unsere Demokratie.
Im weiteren Verlauf des Februar und März thematisieren die Protokolle den Mangel an Masken. Völlig unklar bleibt, wie es zu einem Mangel an Masken zu dieser frühen Zeit kommen konnte. Die letzte in den Protokollen erwähnte Empfehlung ist an medizinisches Personal in direktem Kontakt mit Verdachtsfällen und laborbestätigten Fällen gerichtet. Und schon am 18. Februar wird davon berichtet, dass Mund-Nasen-Schutz-Masken knapp würden.
Am Infektionsgeschehen in Deutschland, das über das gesamte Jahr 2020 niedrig blieb, kann das ja kaum gelegen haben. Eine allgemeine Maskenpflicht war damals noch Verschwörungstheorie, die in Deutschland erst Ende März Theorie 5 and erst am 27. April Praxis wurde.
Die wahrscheinlichste Erklärung für die plötzliche Knappheit ist, dass der Weltmarkt in freudiger Erwartung von einigen Akteuren leer gekauft wurde, um damit einen guten Schnitt zu machen. Aber ich weiche vom eigentlichen Thema ab.
Im Dokument 074 vom 11. März 6 findet sich der Text, Zitat:
Kritikpunkt: Warum Maskenanwendung erst nach Kontakt (Schutz anderer), und nicht von Anfang an (Selbstschutz), bleibt abzuwarten, ob RKI Zahlen/Informationen erhält
Zitat Ende
In Anbetracht der Tatsache, dass "PSA" für "Persönliche Schutz-Ausrüstung" steht und per Definition dem Selbstschutz dient, macht der Kritikpunkt nicht viel Sinn. Was auch immer das RKI hier diskutiert hat, offenbar fehlten Informationen und Zahlen. Wobei der Mund-Nasen-Schutz, auch chirurgische Maske genannt, im Grunde keine "PSA" ist, sondern einen einfachen Tropf-Schutz darstellt, gewissermaßen einen Schutz vor feuchter Aussprache im Operationssaal.
Das Protokoll vom 13. März 7 berichtet von Masseneinkäufen von Mund-Nasen-Schutz und Masken. Nun, es sind Wegwerfartikel zur einmaligen Nutzung. Da kann pro Person und Tag schon einiges zusammen kommen. 100 Millionen Mund-Nasen-Schutze sind daher nicht wirklich so viel, wie es sich erst einmal anhört.
Die selbstgemachte Stoffmaske wird ins Rennen geschickt, die "textile Maske" taucht erstmalig im Protokoll vom 19. März auf 8 . Überlegungen zur Sicherheit von Stoffmasken tauchen im Protokoll nicht auf, lediglich die fehlende CE-Kennzeichnung wird thematisiert. Das kann sich allerdings auch auf die gekauften Masken bezogen haben.
Am 1. April 9 findet ein Dokument zur Wiederverwendung von Masken Erwähnung, und das war kein April-Scherz, wie man vielleicht denken könnte, zumal sich das Dokument zur Dekontamination noch in Arbeit befand. Das Strategiepapier "Hammer and Dance" wird besprochen, aber dieses Thema wäre ein eigener Artikel für sich. Die Mund-Nasen-Schutz und Masken-Themen erfreuen sich im Strategie-Teil dieses Protokolls des Konjunktiv. Nichts konkretes also,
Im Dokument 114 vom 8. April 10 findet sich der Text, Zitat:
Studie zu Masken s.o.
Zitat Ende
Was auch immer oben zu sehen war, befindet sich offenbar in einem der geschwärzten Bereiche. Vielleicht wurde auch schlicht vergessen es ins Protokoll einzufügen.
Im Dokument 118 vom 11. April 11 findet sich ein Hinweis auf eine Studie zu Masken, Zitat:
Mund-Nasen-Bedeckung: In den RKI FAQs gibt es schon die Hinweise, dass ein MNS getragen werden kann. Im Cochrane Review von 2011, der nun aktualisiert wurde, steht, dass zusammen mit anderen Maßnahmen auch das Tragen von Masken bedacht werden soll. Es soll nun in die RKI Strategie mitaufgenommen werden, dass situationsbedingt z.B. im öffentlichen Raum bei engerem Kontakt (Frisörbesuch, Supermarkt) ein MNS sinnvoll sein kann. FG14 wird Details beitragen.
Zitat Ende
Tatsächlich gab es eine ganz neue Version der Cochrane Meta-Studie zu dem Thema "Physikalische Interventionen zur Unterbrechung oder Verringerung der Ausbreitung von Atemwegsviren" 12 , die erst am 20. November publiziert wurde. Das RKI kannte diese neue Version bereits am 11. April, greift aber dennoch auf eine Aussage der vorherigen Version aus dem Jahr 2011 zurück, um das Tragen von Masken als Maßnahme zu rechtfertigen? Warum?
Die Studienlage in 2011 war laut der Meta-Studie noch, Zitat (Übersetzt) 13 :
Neun Fall-Studien mit Kontrollgruppe legen nahe, dass die Umsetzung von Übertragungsbarrieren, Isolierungs- und Hygienemaßnahmen wirksam zur Eindämmung von Epidemien durch Atemwegsviren ist. Chirurgische Masken oder N95-Atemschutzmasken waren die konsequentesten und umfassendsten unterstützenden Maßnahmen. N95-Atemschutzmasken waren einfachen chirurgischen Masken nicht unterlegen, aber teurer, unbequemer und hautreizend. Ob die Zugabe von Viruziden oder Antiseptika zum normalen Händewaschen die Übertragung von Atemwegserkrankungen verringert, bleibt ungewiss. Globale Maßnahmen wie das Screening an den Einreisehäfen führten zu einer nicht signifikanten marginalen Verzögerung der Ausbreitung. Es gab begrenzte Hinweise darauf, dass soziale Distanzierung wirksam ist, insbesondere wenn sie in Zusammenhang mit dem Risiko einer Exposition gestellt wird.
Zitat Ende
N95-Masken entsprechen in etwa FFP2-Masken. Die Formulierung "legen nahe" spricht nicht für einen überwältigenden Hinweis auf die Wirksamkeit der Maßnahmen, kann aber durchaus als schwache Unterstützung für eine Verwendung von Masken im Infektionsschutz betrachtet werden.
In Kenntnis der neuen Studienlage beruft sich das RKI daher lieber auf die alte Studienlage, denn die neue sagt recht klar, Zitat:
Medizinische oder chirurgische Masken
Sieben Studien wurden in der allgemeinen Bevölkerung durchgeführt und zwei Studien bei Beschäftigten im Gesundheitswesen. Verglichen mit dem Nichttragen einer Maske bewirkt das Tragen einer Maske möglicherweise nur einen geringfügigen oder keinen Unterschied bezogen auf die Anzahl an Menschen, die eine grippeähnliche Krankheit bekamen (9 Studien; 3507 Menschen 14 ); und bewirkt wahrscheinlich keinen Unterschied in der Anzahl der Menschen, deren Grippeerkrankung durch einen Labortest bestätigt wurde (6 Studien; 3005 Menschen). Unerwünschte Nebenwirkungen wurden selten berichtet, beinhalteten aber Unwohlsein.
N95/P2‐Atemschutzmasken
Vier Studien wurden mit Beschäftigten im Gesundheitswesen durchgeführt, und eine kleine Studie in der Allgemeinbevölkerung. Verglichen mit dem Tragen von medizinischen oder chirurgischen Masken bewirkt das Tragen von N95/P2‐Atemschutzmasken wahrscheinlich nur einen geringfügigen bis keinen Unterschied darin, wie viele Menschen bestätigt an der Grippe erkrankten (5 Studien; 8407 Menschen); und bewirkt möglicherweise nur einen geringfügigen bis keinen Unterschied in der Anzahl der Menschen, die eine grippeähnliche Krankheit (5 Studien; 8407 Menschen) oder Atemwegserkrankung (3 Studien; 7799 Menschen) bekamen. Unerwünschte Nebenwirkungen wurden mangelhaft berichtet; Unwohlsein wurde erwähnt.
Handhygiene
Einem Handhygieneprogramm zu folgen könnte im Vergleich mit keinem solchen Programm die Anzahl an Menschen, die eine Atemwegs‐ oder grippeähnliche Erkrankung bekommen, verringern (16 Studien; 16.372 Menschen). Wenige Studien erhoben unerwünschte Wirkungen; erwähnt wurden Hautirritationen bei Menschen, die Handdesinfektionsmittel verwenden.
Wie verlässlich sind diese Ergebnisse?
Unser Vertrauen in die Ergebnisse ist generell niedrig für die subjektiven Endpunkte bezogen auf Atemwegserkrankungen, aber moderat für genauer definierte, im Labor bestätigte Atemwegsinfektionen bezogen auf Masken und N95/P2‐ Atemschutzmasken. Diese Ergebnisse könnten sich noch ändern, wenn mehr Evidenz verfügbar ist. Die Anzahl der Menschen, die den Anweisungen zum Tragen von Masken oder zur Handhygiene folgten, war relativ gering. Dies könnte die Ergebnisse der Studien beeinflusst haben.
Hauptaussagen
Wir sind unsicher, ob das Tragen von Masken oder N95/P2‐Atemschutzmasken die Verbreitung von Atemwegsviren verlangsamt.
Programme zur Handhygiene könnten helfen, die Verbreitung von Atemwegsviren zu verlangsamen.
Zitat Ende
Es gab also geringe bis keine Hinweise darauf, dass Masken etwas am Infektionsgeschehen ändern. Die neueren Ergebnisse legten nicht einmal mehr nahe, dass Masken wirksam zur Eindämmung von Epidemien durch Atemwegsviren sind. Ein Ergebnis, dass sich drei Jahre später, mit der sechsten Version der Meta-Studie bei Einbeziehung neuer Studien, auch nicht mehr änderte 15 .
Nur wenige Tage später wurde in Deutschland eine Maskenpflicht in Supermärkten eingeführt, die laut bekannter Studienlage keine Maßnahme sondern eine klare Missnahme war, zumindest in Bezug zur offiziellen Zielsetzung.
In Dokument 130 vom 21. April steht, Zitat 16 :
Maßnahmen zum Infektionsschutz
Hygieneempfehlungen
- RKI Empfehlung ist im Umgang mit COVID-Patienten wenn möglich FFP2-Masken zu nutzen, zusätzlich: bei Masken-Knappheit und wenn keine aerosolgenerierenden Maßnahmen stattfinden kann auch MNS verwendet werden
- Wurde als rechtswidrige Empfehlung gesehen
- [Geschwärzt]
Zitat Ende
Was genau als rechtswidrig an der RKI-Empfehlung gesehen wurde, bleibt unklar. Die allgemeine Maskenpflicht in Supermärkten kann es noch nicht sein, die kam erst am 27. April. Auch dann wäre es nicht die Empfehlung, sondern die darauf beruhende Missnahme, die als Rechtswidrig einzustufen ist.
Im Dokument 240 vom 10. August 2024 17 , also lange nachdem ohne wissenschaftliche Grundlage allgemeine Maskenpflichten eingeführt wurden, erfahren wir von einer im Auftrag der WHO neu erstellten Meta-Studie, Zitat:
''Sind die aktuellen Maskenempfehlungen noch up-to-date? Es herrscht Verwirrung, in welchen Kontext (drin/draußen) ob und welche Masken getragen werden sollen.
[Geschwärzt]
Bei den aktuellen Empfehlungen zum Tragen von Masken spielt stets der Mindestabstand eine Rolle. Eine Empfehlung ohne Berücksichtigung des Mindestabstandes wäre eine Veränderung der aktuellen Empfehlungen und aktuell wissenschaftlich nicht begründbar.
[Geschwärzt]
“Physical distancing, face masks, and eye protection to prevent person-to-person transmission of SARS-CoV-2 and COVID-19: a systematic review (Chu, Schünemann et al., Juni 2020, Lancet)” 2003- Mai 2020, SARS (55 included), MERS (25), SARS-CoV-2 (7); Link 18
Vorwiegend Studien im Gesundheitswesen einbezogen und stützt bisherigen Erkenntnisse. Atemschutz (N95) größerer protektiver Effekt als medizinischer MNS bzw. 12-16 lagige Baumwollmasken. Die hier genannte MND ist nicht mit der gängigen in Dt. vergleichbar und Expositionsdauer muss berücksichtig werden.
Eine weitere Meta-Analyse durchzuführen ist insgesamt schwierig auf Grund der unterschiedlichen Maskenarten, die genutzt werden. [Geschwärzt]
Lediglich Fremdschutz bietet das Argument Masken für alle zu empfehlen. Eigenschutz würde dazu führen, dass Menschen das Tragen ablehnen könnten mit dem Argument, dass Gegenüber sich mit einer Maske schützen könnte.
Ergebnis: Bessere Umsetzung der aktuellen Empfehlungen durch besseres Verständnis und einfache Botschaften fördern statt neuen Empfehlungen.
Zitat Ende
Eine Empfehlung ohne Berücksichtigung des Mindestabstandes wäre eine Veränderung der aktuellen Empfehlungen und aktuell wissenschaftlich nicht begründbar. Wissenschaftliche Begründbarkeit spielt nun also wieder eine Rolle, nachdem man 4 Monate ohne diese auskam. Und tatsächlich liefert die neue Studie des renommierten Journals Lancet genau die benötigten Begründungen.
Kleine Schönheitsfehler hat diese Studie allerdings, abgesehen von der Finanzierung durch die WHO: Sie ignorierte die "Goldstandard Studien" 19 die in der Cochrane Meta-Studie verwendet wurden, also die randomisierten Studien mit vergleichbaren Kontrollgruppen, und fokussierte sich auf Kontrollgruppenfreie Beobachtungsstudien. Diese hatten die Autoren der Cochrane Studie im Jahr 2020 aus ihrer Meta-Studie heraus geworfen, weil sie endlich eine hinreichende Menge der qualitativ höherwertigen Studien vorliegen hatten.
Sicherlich kann man eine weitere Meta-Studie unter Einbeziehung auch der Beobachtungsstudien machen, aber welchen Grund kann es geben die "Goldstandard-Studien" nicht mit zu betrachten? Die Autoren erläutern dann auch ausführlich und für Nicht-Statistiker unverständlich, wie sie aus den Daten der Studien ohne Kontrollgruppe eine Effektivität der Intervention ermittelten. Der Weg ist lang, die Entscheidungsfreiheiten groß und P-Hacking nicht unwahrscheinlich.
Ebenfalls im Lancet erschienen sind zwei Antworten auf die Studie, beide am 21. August 2021 veröffentlicht.
Die Erste 20 weist darauf hin, dass die Empfehlung von N95-Masken für Mitarbeiter im Gesundheitsbereich im Kontakt mit COVID-19 Patienten die Limitationen und analytischen Schwächen der eigenen Studie nicht hinreichend würdigt und die Ergebnisse systematischer Reviews vergleichender Studien ignoriert, die wiederholt und konsistent keine Unterschiede im Aufkommen laborbestätigter Fälle zwischen chirurgischen und N95 Masken finden.
Die Zweite 21 Antwort weist darauf hin, dass die gefundenen Unterschiede zwischen Ländern mit und ohne Maskenmandat viele verschiedene Gründe haben können, und dass die einzige landesweite Betrachtung innerhalb Chinas auf nur 10 Infektionen in Personen ohne Maske beruht. Und, Zitat (Übersetzt):
Die Autoren behaupten, dass ihre Meta-Analyse keine Verzerrungen aufweist, weil sie viele Modelle anwenden. Eine Funnel-Plot-Analyse im Anhang des Artikels (die im Artikel nicht diskutiert wird) zeigt jedoch eindeutig keine Symmetrie, d. h. eine Lücke auf der rechten Seite, die die Ergebnisse in Richtung eines Effekts drängt, dass Gesichtsmasken vor COVID-19 schützen.
Zitat Ende
Asymmetrien in Funnel-Plot-Analysen 22 weisen auf mögliche Verzerrungen in der Ergebnis-Analyse hin, sind also eine Aufforderung, die eigenen Ergebnisse noch einmal kritisch auf systematische Fehlerquellen zu prüfen, die das Ergebnis verfälschen könnten. Dass die Studie die Asymmetrie der eigenen Funnel-Plot-Analyse im Text nicht thematisiert, reduziert daher durchaus das Vertrauen in die Ergebnisse der Studie.
Insgesamt kommt diese Auftragsarbeit der WHO zu spät für die bereits gefällten Entscheidungen, und sie hat nicht das Gewicht der Meta-Studie aus dem Hause Cochrane, die ausschließlich "Goldstandard Studien" verwendete.
Hier wurde offensichtlich die nötige "Fachgrundlage" schnell notdürftig hergestellt, die zu den bereits beschlossenen Missnahmen passte. Ein wenig peinlich, aber es merkt ja nicht jeder.
In Document 254 vom 26. August 2020 23 wird tatsächlich auch der Arbeitsschutz diskutiert! Offenbar hat man bemerkt, dass Arbeitsschutzvorschriften das stundenlange Tragen von Masken verbieten. Schlussfolgerungen hierzu sind keine protokolliert.
In Dokument 280 vom 25. September 2020 24 werden Festlegungen für Masken in Schulen protokolliert. Jeder wusste, dass Kinder praktisch keine Chance hatten, etwa 1:1 Million, an SARS-CoV-2 zu erkranken. Aber Dank des Märchens vom symptomfreien Super-Spreader war das egal. Kinder mussten nun in Schulen Masken tragen.
Als den Kindern Masken aufgezwungen wurden, da wurde ich tatsächlich wütend! Spätestens das wertete ich als schweres Verbrechen an Schutzbefohlenen. Meiner Meinung nach handelte es sich dabei um Folter.
Gut, Erwachsenen eine Maske aufzuzwingen ist ebenfalls Folter zu nennen, dafür wurden Masken bereits in Guantánamo Bay verwendet 25 , aber gegenüber Kindern ist das Verbrechen noch einmal um vieles brutaler. Nichts zeugte mehr von der Verrohung unserer Gesellschaft, als dieses Vorgehen gegen Kinder.
Nach dieser nicht vermeidbaren Meinungsäußerung schauen wir weiter in die Protokolle.
In Dokument 310 taucht am 30. Oktober 26 das Thema FFP2-Maske als Arbeitsschutzmaßnahme noch einmal auf. Es wird protokolliert, dass es "keine Evidenz für die Nutzung von FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes" gibt. Es findet sich auch der Hinweis, dass der Einsatz von FFP2-Masken geschultem Personal vorbehalten sein soll.
In Dokument 332 vom 25. November 27 ist bereits zu lesen, dass "Geimpfte" nicht von der Maskenpflicht befreit werden sollen.
In Dokument 360 vom 30. Dezember 2020 28 steht ein weiteres mal, dass "Geimpfte" nicht von der Maskenpflicht befreit werden können, und zwar weil weiterhin ein Übertragungsrisiko bestehe, Zitat:
Übertragungsverhinderung durch Impfungen generell ab 14 Tage nach zweiter Impfung sukzessiv abnehmend, jedoch dauerhaft reduzierte Ausscheidung → Maskenpflicht ist nach Impfung definitiv beizubehalten, da weiterhin Übertragungsrisiko.
Zitat Ende
Das "Geimpfte" dennoch Krank werden und dann andere anstecken können, war dem RKI also klar. Hatte ihr Impfarzt Sie darüber aufgeklärt?
Hauptsache die "Impfung" ist sicher und effektiv!
Doch zurück zu den Masken.
Dokument 364 vom 6. Januar 2021 zeigt 29 , dass sich das RKI seiner schwachen Fachgrundlage für Maskenmandate bewusst ist, Die Frage nach Studien, nach Evidenz für Masken, wird protokolliert. Eine anlaufende COVIRIS-Studie wird namentlich genannt, allerdings erst im Januar 2024 veröffentlicht 30 .
In Dokument 372 vom 15. Januar 2021 31 wird unter dem Stichpunkt "Überprüfung Maskenempfehlung (Bayern Pflicht FFP2-Masken im ÖPNV & Einzelhandel)" noch einmal festgestellt, dass es keine Evidenz für das Tragen von FFP2 in der Allgemeinbevölkerung gibt. Ohne fachlich korrekte Anpassung der FFP2-Maske gäbe es keinen Vorteil gegenüber Mund-Nasen-Schutz und es erfordere zuvor die ärztliche Untersuchung wegen der damit einhergehenden Risiken.
Irgendwie wurde dann doch irgendwann überall das Tragen von FFP2-Masken gefordert, oder hatte ich mir das nur eingebildet?
Die heraus geklagten Dokumente des RKI reichen jedenfalls nicht viel weiter. Im großen und ganzen war es das also zum Thema Masken in RKI-Protokollen.
Viele andere Betrachtungen der RKI-Protokolle gehen nur bis zu dem Hinweis, dass die 2020 Cochrane-Studie dem RKI bekannt war, und das RKI daher auch wusste, dass es keine Evidenz für das Tragen von Mund-Nasen-Schutz oder FFP2-Masken gab. Die 2023 Cochrane-Studie bestätigt das frühere Ergebnis mit neueren Studien.
Ich denke aber, der Hinweis auf die 2020 Lancet-Studie im Auftrag der WHO muss ebenfalls erwähnt werden, auch wenn sie als Begründung für bereits gefällte Entscheidungen natürlich zu spät kommt. Meine Einschätzung dieser Studie ist, dass sie mit der gemachten Auswahl der ausgewerteten Studien und der gewählten Auswertungsmethode die überlegene Cochrane-Studie nicht entkräften kann. Es darf aber niemanden überraschen, wenn das RKI dies anders herum sieht. Dem RKI bleibt, angesichts der dokumentierten Entscheidungen, gar nichts anderes übrig, als dies anders herum zu sehen.
Und auch Sie könnten es ja vielleicht, nach eingehender Betrachtung der beiden Studien, anders herum sehen als ich. Und vielleicht finden Sie ja sogar Argumente, mit denen Sie mich von Ihrer Sicht überzeugen.
Bis dahin ist mein Ergebnis, basierend auf wissenschaftlichen Studien und den Protokollen des RKI:
- Masken sind unwirksam zur Reduzierung des Infektionsgeschehens mit respiratorischen Viren - auch bei SARS-CoV-2.
- Dem RKI war die Studienlage bekannt.
-
Die Maskenmandate erfüllten daher nicht die minimale rechtliche
Voraussetzung: Geeignet für das angegebene Ziel zu sein.
- Von der Verletzung der Menschenrechte, der Charta der EU und des Grundgesetzes, die ein Maskenmandat meiner Meinung nach darstellt, ganz zu schweigen.
Erkenntnisse haben meistens vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.
Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.
Fußnoten
- Mehr als tausend Passagen geschwärzt: Multipolar veröffentlicht freigeklagte RKI-Protokolle im Original ; REDAKTION; multipolar-magazin.de; Kopie der RKI-Protokolle (zip) auf idee.frank-siebert.de ; 2024-03-20 ↑
- 002 Ergebnisprotokoll AG-nCoV-Sitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-01-14 ↑
- 026 Ergebnisprotokoll AG-nCoV-Sitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-02-06 ↑
- 230405 Raue Begründung Schwärzungen.pdf ; my.hidrive.com; Kopie auf idee.frank-siebert.de ; 2024-04-05 ↑
- Streit über Maskenpflicht entbrannt – DW – 31.03.2020 ; dw.com; 2020-03-31 ↑
- 074 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-03-11 ↑
- 078 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-03-13 ↑
- 086 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-03-19 ↑
- 104 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-04-01 ↑
- 114 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-04-08 ↑
- 118 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-04-11 ↑
- Physical interventions to interrupt or reduce the spread of respiratory viruses ; Tom Jefferson, Chris B Del Mar, Liz Dooley, Eliana Ferroni, Lubna A Al-Ansary, Ghada A Bawazeer, Mieke L van Driel, Mark A Jones, Sarah Thorning, Elaine M Beller, Justin Clark, Tammy C Hoffmann, Paul P Glasziou, John M Conly; Cochrane Database of Systematic Reviews; John Wiley & Sons, Ltd; DOI: https://doi.org/10.1002/14651858.CD006207.pub5 ; 2020-11-20 ↑
- Physical interventions to interrupt or reduce the spread of respiratory viruses - Jefferson, T - 2011 - Cochrane Library ; Tom Jefferson, Chris B Del Mar, Liz Dooley, Eliana Ferroni, Lubna A Al‐Ansary, Ghada A Bawazeer, Mieke L van Driel, N Sreekumaran Nair, Mark A Jones, Sarah Thorniempfohlenempfohlenempfohlenempfohlenng, John M Conly; Cochrane Database of Systematic Reviews; John Wiley & Sons, Ltd; DOI: https://doi.org/10.1002/14651858.CD006207.pub4 ; 2011-07-06 ↑
- In der englischen Fassung als Teilnehmer bezeichnet. Gemeint ist die Gesamtteilnehmerzahl der 9 Studien. ↑
- Cochrane Library - Review - 2023 - Physikalische Eingriffe zur Unterbrechung oder Minderung der Ausbreitung respiratorischer Viren ; Frank Siebert; Idee; 2023-02-03 ↑
- 130 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-04-21 ↑
- 240 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-08-10 ↑
- Physical distancing, face masks, and eye protection to prevent person-to-person transmission of SARS-CoV-2 and COVID-19: a systematic review and meta-analysis ; Derek K Chu, Elie A Akl, Stephanie Duda, Karla Solo, Sally Yaacoub, Holger J Schünemann, Derek K Chu, Elie A Akl, Amena El-harakeh, Antonio Bognanni, Tamara Lotfi, Mark Loeb, Anisa Hajizadeh, Anna Bak, Ariel Izcovich, Carlos A Cuello-Garcia, Chen Chen, David J Harris, Ewa Borowiack, Fatimah Chamseddine, Finn Schünemann, Gian Paolo Morgano, Giovanna E U Muti Schünemann, Guang Chen, Hong Zhao, Ignacio Neumann, Jeffrey Chan, Joanne Khabsa, Layal Hneiny, Leila Harrison, Maureen Smith, Nesrine Rizk, Paolo Giorgi Rossi, Pierre AbiHanna, Rayane El-khoury, Rosa Stalteri, Tejan Baldeh, Thomas Piggott, Yuan Zhang, Zahra Saad; The Lancet, volume 395; The Lancet; DOI: https://doi.org/10.1016/S0140-6736(20)31142-9 ; 2020-06-27 ↑
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- 332 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-11-25 ↑
- 360 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2020-12-30 ↑
- 364 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2021-01-06 ↑
- Case–control study of behavioural and societal risk factors for sporadic SARS-CoV-2 infections, Germany, 2020–2021 (CoViRiS study) - Epidemiology & Infection - Cambridge Core ; Bettina M. Rosner, Gerhard Falkenhorst, Isabella Kumpf, Maren Enßle, Andreas Hicketier, Achim Dörre, Klaus Stark, Hendrik Wilking; Epidemiology & Infection, volume 152; Cambridge Core; DOI: https://doi.org/10.1017/S0950268824000050 ; 2024-01-15 ↑
- 372 Ergebnisprotokoll Krisenstabssitzung ; idee.frank-siebert.de; 2021-01-15 ↑