Klima Verstehen
Klima? Ist doch klar! Weiß doch jeder. Oder?
Der Begriff Klima entstammt dem Griechischen und bedeutet wörtlich "Neigung". Die alten Griechen wussten bereits, dass die Erde eine Kugel ist, ja sie hatten sogar bereits den Umfang dieser Kugel berechnet. Und verschiedene Breitengrade weisen unterschiedliche Neigungen gegenüber der einfallenden Sonnenstrahlung auf, so dass die Sonne dort unterschiedlich starke Wirkung entfaltet, genauso wie auch im Tagesverlauf die Sonne Morgens und Abends Aufgrund der schräger einfallenden Sonnenstrahlung schwächer wirkt.
Daher bestimmt der Breitengrad zu einem großen Anteil, welcher Art die vorliegende Klimazone ist. Da Niederschlagsmengen allerdings auch von der Entfernung vom Meer und von der Höhe und Position von Gebirgen abhängen, gibt es natürlich auch auf dem gleichen Breitengrad unterschiedliche Klimata zu beobachten, und unterschiedliche Kategorisierungssysteme listen verschieden genau unterschiedene Klimazonen auf. Nichts desto trotz, die Neigung zur einfallenden Sonneneinstrahlung hat besonderen Einfluss auf das Klima eines bestimmten Breitengrades, so dass eine ganz grobe Aufteilung mit der Unterscheidung zwischen äquatorialem Klima, gemäßigtem Klima in den mittleren Breitengraden und polarem Klima in den hohen Breitengraden auskommt. Wer es genauer will fügt die subpolaren Klimazonen und die oft durch Wüstengebiete bestimmten subtropischen Klimazonen zwischen der äquatorialen bzw. tropischen und der gemäßigten Klimazone ein 1 .
Die Kartierung der aktuellen Grenzen bestimmter Flora und Fauna auf Karten oder auch Globen, die sich in dem jeweiligen lokalen Klima wohlfühlen, führte zu einer Reihe feiner unterschiedener Kategorisierungssystematiken für Klimazonen, die in diesem Kontext auch Vegetationszonen genannt werden. Viele andere Kategorisierungssysteme für Klimazonen wurden inzwischen erarbeitet und verwendet.
Spätestens in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde den Geologen klar, dass sich die Flora und Fauna an allen Orten der Erde über die Jahrtausende und auch über längere Zeiträume änderte, dass Klimazonen scheinbar wanderten. Fossilienfunde wiesen darauf hin, dass an dem jeweiligen Ort früher Arten existierten, die Teils in wesentlich kälteren und Teils in wesentlich wärmeren Klimazonen heimisch sind.
Zwei Erklärungsansätze wurden entwickelt, die Plattentektonik und die Milankowitch-Zyklen, die für jeweils unterschiedlich große Zeiträume diese klimatischen Veränderungen erklären konnten. Und beide Erklärungsansätze erwiesen sich nach anfänglichem Widerstand der Wissenschaft als korrekt und dienen heute in der Forschung als Werkzeuge bei der Datierung von Sediment- und Gesteins-Schichten, die uns von der Klimavergangenheit erzählen.
Dass Milankowitch-Zyklen, nachdem sie von den Geologen akzeptiert wurden, zu einem Hilfsmittel bei der Datierung wurden, führt auf der anderen Seite zu Problemen bei der Analyse von klimatischen Zyklen basierend auf der Datierung von geologischen Schichten. Forscher laufen hier natürlich Gefahr, wegen eines logischen Zirkelschlusses zu nur scheinbar korrekten Ergebnissen zu gelangen, ohne dies zu merken. So offensichtlich diese Gefahr ist, so wurde sie dennoch in einer Studie, die ich kürzlich las, explizit thematisiert.
Die Plattentektonik erklärt, wie über die Jahrmillionen verschiedene Kontinentalplatten über die Erde wanderten, so dass sich, im wahrsten Sinne des Wortes "Klima", deren Neigung gegenüber der Sonneneinstrahlung änderte. Die Milankowitch-Zyklen hingegen erklären, wie die Änderungen der Umlaufbahn, Neigung und Präzision der Erde sich auf die eingestrahlte Sonnenenergie an verschiedenen Punkten der Erde auswirkte. Während Neigung und Präzision der Erde wieder ganz wörtlich Einfluss auf die Neigung verschiedener Orte gegenüber der Sonneneinstrahlung haben, variieren mit der Umlaufbahn die Entfernung des Sonnennächsten und Sonnenfernsten Punktes der Erde von der Sonne, mit denen sich auch die insgesamt auf die Erde eingestrahlte Energie verändert.
Diese Veränderung des Klimas vor Ort bedeutet nicht automatisch, dass die früher dort existierende Klimazone verschwunden war, meistens bedeutet es lediglich, dass sich Klimazonen verschoben hatten. Über lange Zeiträume schieben sich allerdings auch Kontinentalplatten durch Klimazonen hindurch, ein Vorgang, der sich über Magnetit-Ablagerungen und deren Alter und Ausrichtung rekonstruieren lässt, Die jeweilige Anordnung der Kontinentalplatten und die Entstehung von Gebirgen, mit den hieraus folgenden Hauptrichtungen der Meeresströmungen und Winde, verändern allerdings gleichzeitig die Klimazonen.
Das macht die Rekonstruktion unserer Klimageschichte zu einem hochkomplexen Thema, und die Geologen arbeiten zusammen mit Biologen, Physikern und Astronomen unermüdlich daran. Die Forschung daran ist bei weitem nicht abgeschlossen und um viele Ergebnisse wird weiter unter Fachleuten gestritten.
So ist umstritten, warum wir zur Zeit in einer Eiszeit leben, also warum die Erde so weit abkühlte, dass es heute ganzjährig Eis an einem der Pole, zur Zeit sogar an beiden Polen gibt. Über die meiste Zeit der Erdgeschichte gab es, so die Rekonstruktionen unserer Klimageschichte, an keinem der beiden Pole ganzjähriges Eis.
Ach ja, um die Begriffe Warmzeit und Eiszeit herrscht einige Verwirrung, und zwar nicht nur bei Laien. Es gibt auch in der Wissenschaft keine Definition, die sich bei allen durchgesetzt hat.
Einige Forscher sehen dann eine Eiszeit gegeben, wenn beide Pole dauerhaft vereist bleiben. Nach dieser Definition leben wir seit etwa 2,6 Millionen Jahren in einer Eiszeit. Eiszeiten gehen einher mit größeren Vereisungen, den Glazialen, und mit kurzen etwas wärmeren Phasen, den Interglazialen. Diese wärmeren Interglaziale dauern nur 10 bis 20 tausend Jahre an und sind keine Warmzeiten, denn eine Warmzeit ist eine Epoche oder Ära eisfreier Pole.
Andere Forscher folgen prinzipiell der gleichen Systematik, sehen aber bereits eine Eiszeit gegeben, wenn nur ein Pol dauerhaft vereist ist. Nach deren Definition leben wir seit etwa 35 Millionen Jahren in einer Eiszeit.
Wieder andere Forscher folgen dem gewöhnlichen und ungenaueren Sprachgebrauch und nennen Glaziale Eiszeiten und Interglaziale Warmzeiten, wodurch nur noch aus dem Kontext erkennbar ist, ob sie ein Glazial oder eine Eiszeit, bzw. ein Interglazial oder eine Warmzeit meinen.
Natürlich führt dieser ungenaue Sprachgebrauch zu Verwirrungen und ein paar wenige Forscher glauben, dass sie dieser durch die Einführung von neuen Begriffen wie z.B. "Kalthaus", "Warmhaus" und "Heißhaus" in Anlehnung an das Greenhouse, entkommen können. Ob das Erfolg haben wird, muss die Zukunft zeigen. Ich bezweifle es.
Da die Begriffe Glazial und Interglazial eindeutig sind, habe ich mir deren Verwendung angewöhnt. Wenn ich den Begriff Eiszeit verwende, dann meine ich also nicht ein Glazial, sondern eine Zeit, in der sich längere Glaziale und kurze Interglaziale im Rhythms der Milankowitch-Zyklen abwechseln, während die Warmzeiten frei von ganzjährigem Eis an den Polen sind.
Für diesen Artikel ist es wichtig, dass Sie die Definition kennen, der ich mich angeschlossen habe. Wenn Sie sich daran stören, dürfen Sie diesen Artikel natürlich für sich selbst umschreiben, so dass er die Definitionen verwendet, die Ihnen lieber sind.
Egal welche Definition verwendet wird, unsere Pole sind durchgehend vereist und wir leben daher ganz offensichtlich in einer kalten Zeit. Wenn irgendwann Bäume an einem der Pole wachsen, eine Landmasse dort vorausgesetzt, dann haben wir es ganz klar in eine Warmzeit geschafft. Unser Interglazial ist nur relativ warm, relativ zu dem Glazial davor und dem kommenden Glazial danach. Erdgeschichtlich betrachtet ist es zur Zeit sehr kalt auf unserer Erde.
Zukünftige Generationen werden daher herzhaft darüber lachen, dass wir uns wegen der Vorhersage einer geringfügigen Erwärmung in Weltuntergangsstimmung versetzen ließen, während wir in einer der kältesten Zeiten der Erdgeschichte leben.
Die meisten Zeiten der Erdgeschichte waren Warmzeiten. Was sagen Sie als Eiszeitmensch dazu, dass Angst vor ein wenig mehr Wärme verbreitet wird? Und glauben Sie, dass wir den Anbruch einer Warmzeit verhindern könnten?
Warum gab es zu den meisten Zeiten der Erdgeschichte kein Eis an den Polen? Die Sonne, so wollen es die Astronomen, war früher doch schwächer und wird im Verlauf der Zeit weiter strahlungsstärker werden. War es die Treibhausgaswirkung des CO₂?
Über weite Zeiträume der Klimageschichte korrelieren CO₂ und Temperaturverlauf schlecht bis gar nicht, so dass sich diese Antwort nicht wirklich anbietet 2 .
War die Atmosphäre früher dichter?
Das wäre eine hervorragende Erklärung, physikalisch ganz klar nachvollziehbar, nur haben wir auf den Luftdruck früherer Zeiten so gut wie gar keine Hinweise. Ich erinnere mich an eine Studie, die über einen Lufteinschluss für eine frühere Warmzeit einen niedrigeren Luftdruck als Heute ermittelt hat. Andere weisen allerdings darauf hin, dass die Flugsaurier vermutlich eine dichtere Atmosphäre brauchten, um trotz ihrer Größe aus eigener Muskelkraft fliegen zu können. Wieder andere Forscher sehen die Position der Erde in der Galaxis als Urheber von Warmzeiten und Eiszeiten. Demnach durchlebt die Erde Eiszeiten, wenn sie sich in einem der Arme der Galaxie befindet, und Warmzeiten, wenn sie sich zwischen den Armen der Galaxie in relativer Isolation befindet. Aber auch die Plattentektonik wird selbstverständlich als Erklärungsansatz mit ins Spiel gebracht.
Kurz, wir wissen nicht, warum wir in einer Eiszeit leben, oder warum es über die größten Zeitabschnitte der Erdgeschichte kein ganzjähriges Eis an den Polen gab.
Und selbst die erst einmal hervorragende Erklärung, ein höherer Luftdruck habe während den Warmzeiten geherrscht, hat ein kleineres Problem. Der höhere Luftdruck, bzw. die dichtere Atmosphäre, muss nicht die Ursache der höheren Temperaturen gewesen sein, denn dies ließe sich sehr schlüssig als Folge der höheren Temperaturen erklären, weil wärmere Meere weniger atmosphärische Gase in Lösung halten können, so dass die Atmosphäre bei einer globalen Erwärmung tatsächlich anwachsen muss. Nur die Kombination aus niedrigerem Luftdruck und höheren Temperaturen lässt sich physikalisch sehr schlecht erklären.
Schauen wir uns auf der Erde um, so finden wir, dass, nach "Erfindung" der Photosynthese und der Kalziumkarbonat-Schutzhülle vor Fress-Feinden, riesige Mengen atmosphärischen CO₂ als Kalziumkarbonat-Gesteinsschichten abgelagert wurden. Ein nicht unerheblicher Teil des Gewichtes dieser Gesteinsschichten wurde also aus der Atmosphäre entfernt, wodurch diese leichter und damit weniger dicht werden musste.
Jetzt denken sie vielleicht - also doch das CO₂! Ja, die Erklärung ist erst einmal schlüssig. Wird der Kohlenstoff entfernt und abgelagert, dann muss sich doch das Gewicht der Atmosphäre reduziert haben, was zu einer Abkühlung geführt haben muss. Allerdings, damit die Gewichtsreduzierung richtig greift, muss auch recht viel des frei gewordenen Sauerstoffs binden. Da Sauerstoff recht reaktionsfreudig ist, hat auch das wohl recht gut funktioniert. Immerhin liegt der Anteil des Sauerstoffs an der Atmosphäre nur bei 21 %. Eingedenk der riesigen Kalksteinablagerungen auf unserer Erde hätten wir wohl ansonsten einen wirklich feuergefährlichen Sauerstoffanteil.
Da weiterhin Kalziumkarbonat am Meeresboden abgelagert wird ist die große Frage, ob sich inzwischen ein langfristiges Gleichgewicht zwischen diesen Ablagerungen und durch geologische Prozesse wieder freigesetztem CO₂ eingestellt hat. Die Antwort auf diese Frage kennen wir nicht. Wir wissen nur, wenn CO₂ in der Atmosphäre zu wenig wird, dann wird es ein ähnliches Massensterben geben wie während der großen Oxidation, als das Leben begann die Photosynthese zu nutzen. Denn Pflanzen und Plankton brauchen CO₂, und Tiere und Menschen brauchen Pflanzen und Plankton zum Leben.
Und ja, der großen Oxidation folgte eine Eiszeit. Inzwischen gab es aber mehrere Wechsel zwischen Warm- und Eiszeiten, und es gibt über weite Zeiträume dieser Zeit keine Korrelation zwischen der Entwicklung des CO₂-Anteils und der Temperaturentwicklung. Darum muss es auf jeden Fall mindestens einen weiteren Einflussfaktor geben, der dominant die Wechsel zwischen Warmzeiten und Eiszeiten bestimmt, während CO₂ allenfalls eine Nebenrolle zufällt.
Diese Vorstellung mag heute für viele fremd klingen, aber man muss den Tatsachen ins Auge schauen. Der Kenntnisstand zur Klimageschichte der Erde lässt einen dominanten Einfluss von CO₂ auf das Klima nicht zu. Und die Gesetze zur Physik teilen uns mit: Mit 350 oder auch heute bereits 430 ppmv CO₂ befinden wir uns im flachen Bereich der logarithmischen Infrarot-Absorptions-Kurve 3 , also dort, wo große Änderungen des CO₂ nur kleine Wirkung haben. Im steilen Bereich dieser Kurve, wo wir tatsächlich über CO₂ wirksam die Temperatur regeln könnten, wollen wir nicht leben, weil es zu kalt wäre, und können wir nicht leben, weil unser Leben von der Existenz von Pflanzen abhängt.
Wir sehen also nicht nur in der Klimageschichte, dass CO₂ keinen dominanten Einfluss auf frühere Klimaänderungen hatte, wir können diese Tatsache auf physikalische Gesetze zurückführen, die eine Berechnung des Einflusses von CO₂ erlauben.
Für die Pflanzen, besonders für die sogenannten C3-Pflanzen, die unsere Nahrungskette dominieren, wäre ein etwa dreifach höherer CO₂-Anteil in der Atmosphäre durchaus erstrebenswert. Da die Pflanzenwelt und auch das Plankton allerdings sehr stark auf zusätzliches Nahrungsangebot mit schnellerem Wachstum reagiert, erscheint es nicht realistisch, eine Verdoppelung oder gar eine Verdreifachung des CO₂-Anteils zu erreichen, zumindest nicht mit den CO₂-Quellen, die wir zur Energiegewinnung nutzen.
Doch zurück zum Klima.
Die World Meteorological Organization definiert Klima als durchschnittliches Wetter über lange Zeiträume und verwendet selbst einen 30 Jahreszeitraum 4 , eine Definition und Praxis, der sich das ebenfalls von der UN geschaffene "Intergovernmental Panel for Climate Change" (IPCC) angeschlossen hat. Um ein Klima nach dieser Definition zu bestimmen, benötigt man schriftliche Aufzeichnungen über die gemessenen Temperaturen, den Niederschlag und die Luftfeuchtigkeit über einen Zeitraum von 30 Jahren.
Diese Definition macht das Klima natürlich zu einem statistischen Artefakt und es gibt ernsthafte praktische und mathematische Probleme bei der Umsetzung, über die gerne geschwiegen wird. Noch größer werden diese Probleme, wenn man die Definition auf die Erde als ganzes anwendet. Auf der Erde können gleichzeitig Temperaturen zwischen ~ 50 °C und -70 °C auftreten. Um eine globale Durchschnittstemperatur zu ermitteln, brauchen wir möglichst viele möglichst gleichmäßig verteilte Messstationen, die zeitgleich eine Temperatur, üblicherweise im Schatten 2 m über dem Boden, messen. Jeder einzelne Messwert geht mit einem möglichen Messfehler in die Berechnung der Durchschnittstemperatur ein. Im günstigsten Fall ist dieser nur der Toleranz des Messgerätes geschuldet, es kommen aber auch systematische Fehler durch Messstationen an ungeeigneten Standorten hinzu, wie z.B. Messstationen direkt neben der Startbahn eines Flughafens. Zudem sind die Messstationen nicht gleichmäßig verteilt und für erhebliche Teile der Erde werden Messwerte trianguliert, da keine Stationen vor Ort sind, oder Stationen gerade außer Betrieb sind.
Und wie sollen wir Messungen 2 m über der Meeresoberfläche erhalten? 2/3 der Erde ist von Ozeanen bedeckt. Natürlich gar nicht. Hier wird statt dessen die Temperatur des Oberflächenwassers gemessen. Und auch hier ist eine gleichmäßige Erfassung schwierig und Messwerte stammen vor allem von den Schifffahrtsrouten.
Wie genau ist die ermittelte Durchschnittstemperatur? ±2 °C? ±4 °C? Oder noch schlechter? Wir wissen es nicht. Von der Idee genau gemessener globaler Durchschnittstemperaturen habe ich mich daher verabschiedet.
Am Besten funktioniert diese Definition des Klimas für das Umfeld jeweils einer einzelnen Messstation, die über 30 Jahre mit gleichbleibender Genauigkeit und Frequenz die Messwerte erfasst, ohne umzuziehen oder Geräte auszutauschen. Oft müssen Messstationen aber wegen der Urbanisierung der Umgebung umziehen, oder sie messen die Urbanisierungserwärmung, also den städtischen Hitzeinseleffekt, wenn sie dennoch nicht umziehen. Solange es nicht um eine globale Betrachtung geht, ist letzteres ja auch in Ordnung, denn vor Ort wird es ja durch die Urbanisierung wärmer, aber für eine globale Temperatur verfälschen urbane Hitzeinseln das Ergebnis natürlich gewaltig, vor allem wenn es darum geht, eine Erwärmung wegen CO₂ nachweisen zu wollen.
Mit Messungen von Satelliten aus lassen sich über Strahlungswerte ebenfalls Temperaturen auf der Erde ermitteln. Urbane Hitzeinseln gehen in diese Temperaturermittlung natürlich auch ein. Ob letzteres richtig ist, hängt davon ab, was man bei der Auswertung heraus finden möchte. An dem prinzipiellen Problem der Fehlerrechnung bei der Ermittlung einer Durchschnittstemperatur für ein Jahr oder für die ganze Erde oder sogar für die globale Jahresdurchschnittstemperatur ändert dies nichts.
Entsprechend lächerlich ist es, wenn Aussagen veröffentlicht werden, ein bestimmter Tag eines bestimmten Monats sei der wärmste Tag dieses Monats seit Beginn der Messungen gewesen, und zwar im weltweiten Durchschnitt 0,01 °C wärmer als der frühere Rekord für diesen Monat. Nehmen Sie sich ruhig die Zeit, über Nachrichten dieser Art herzhaft zu lachen. Ernst nehmen kann man Meldungen dieser Art jedenfalls nicht, denn der angebliche Rekord bewegt sich unbestreitbar weit unterhalb der Grenze der Messbarkeit.
Dennoch sind globale Durchschnittstemperaturen solch ein attraktives Werkzeug, weil es so griffig in allgemeinverständliche Argumentationen eingebaut werden kann, dass sich beide Seiten der CO₂-Klimafront, die sich quer durch die Wissenschaft zieht, dieses Werkzeuges bedienen, obwohl es so ungenau und grob ist. Und auch mir ging es nicht anders. Ich selbst brauchte viel zu lange, um einzusehen, dass Diskussionen auf der Basis von globalen Durchschnittstemperaturen wenig Sinn machen.
Und obwohl ich dies hier verkünde, plane ich demnächst aus aktuellem Anlass über eine Studie zu berichten, in der es um die Frage geht, warum sich diese Durchschnittstemperaturen ändern.
Zu guter Letzt ist es für einen Klimawandel gar nicht notwendig, dass sich die globale Durchschnittstemperatur ändert. Winter können milder werden, während die Sommer etwas abkühlen, ohne dass dies Auswirkungen auf die globale Durchschnittstemperatur hätte. Ein lokales Gebiet kühlt ab und wird trockener, während ein anderes lokales Gebiet wärmer und feuchter wird, ohne dass sich irgend etwas an der globalen Durchschnittstemperatur ändern müsste.
Klimawandel könnte es also lokal geben, ohne dass dies das "globale Klima" ändern müsste. Der Konjunktiv ist wichtig, denn tatsächlich ändert sich das Klima ja stets, egal nach welcher Definition.
Lokaler Klimawandel ist keine große Neuigkeit. Immer wieder erscheinen Berichte, das Mittelalterliche Klimaoptimum sei lokal gewesen, nicht global. Das Earth Institute der Columbia Climate School berichtete z.B. im Jahr 2015: "Study Undercuts Idea That 'Medieval Warm Period' Was Global" 5 . In der Studie fand man, Grönland habe sich in dieser Wärmeperiode eher abgekühlt als aufgewärmt. Im Jahr 2019 bestätigten allerdings G. Everett Lasher und Yarrow Axford in der Märzausgabe des Journals Geology: "Medieval warmth confirmed at the Norse Eastern Settlement in Greenland" 6 7 .
Der Streit um die Globalität des Mittelalterlichen Klimaoptimums geht ungebremst weiter. Eine Kartierung von vielen Studien und deren Ergebnisse bezüglich dieser Periode in GoogleMaps gibt einen guten Überblick 8 . Die Studien finden in ihrer Masse in den hohen Breitengraden sowohl der Süd- als auch Nordhalbkugel Erwärmung während dieser Periode. Natürlich muss diese Übersicht unvollständig sein. Ich erinnere mich daran, dass mindestens eine Studie von einer Abkühlung in China berichtete, und diese scheint nicht kartiert worden zu sein. Aber im Großen und Ganzen scheint das Mittelalterliche Klimaoptimum wohl ziemlich klar global gewesen zu sein.
Dieser Streit um das Mittelalterliche Klimaoptimum ist nicht nur wissenschaftlich, sondern leider auch sehr politisch. Die Klima-Angst lebt davon, dass es heute so warm sei wie seit Menschengedenken nicht mehr. Eine Wärmeperiode gleichen oder gar größeren Ausmaßes als Heute ist, sollte sie ins allgemeine Bewusstsein Einzug halten, eine politische und wirtschaftliche Katastrophe für jene, die seit 50 Jahren an ihren Klimageschäftsmodellen arbeiten.
Welchen Sinn würde es machen, das Klima vor dem Einfluss des Menschen retten zu wollen, wenn sich dieser vor dem Hintergrund einer großen natürlichen Variabilität nicht mehr erkennen lässt?
Natürlich beeinflusst der Mensch das Klima seiner Umwelt. Städtische Hitzeinseln demonstrieren dies eindrücklich und etwas so einfaches wie eine Windradfarm vor der Küste macht das Gebiet dahinter trockener. Das ist nachweislich menschengemachter Klimawandel in diesem Gebiet. Die Windfarm entzieht dem Wettersystem auch Energie, die so nutzbar gemacht wird, und sollte daher eine Abkühlung bewirken. An anderen Orten wird diese Energie dann allerdings benutzt und führt der Umgebung so die Energie wieder zu.
Dies sind lokale Klimaeinflüsse, die lokal gelöst werden können, wenn sie als Problem betrachtet werden. In der globalen Betrachtung aber stellt eine hohe natürliche Variabilität des Klimas nicht nur die Höhe des menschlichen Anteils an Veränderungen in Frage. Sie führt auch vor Augen, wie Unsinnig jegliche Missnahmen gegen den menschen-verursachten Anteil tatsächlich ist. Denn selbst wenn der kleine menschliche Anteil am Klimawandel mit riesiger Opferbereitschaft eliminiert werden könnte, müssen wir ja dennoch weiterhin auf die enorme natürliche Variabilität des Klimas mit Anpassung reagieren, wie es unsere Vorfahren bereits seit Beginn des Lebens auf der Erde erfolgreich taten.
Solche rationalen Gedanken könnten Schule machen, wenn sich das Wissen um die große natürliche Schwankungsbreite des Klimas im allgemeinen Bewusstsein festsetzen würde.
Auf den Wandel zu reagieren hat zudem den großen Vorteil, dass man weiß worauf man reagiert, während das Handeln auf der Basis von Vorhersagen ein teurer Blindflug ist. Keiner weiß, ob die Vorhersage eintreffen würde, wenn nichts getan wird; und die Vergangenheit zeigt, dass die meisten Vorhersagen nicht eingetreten sind. Alle vergangenen Vorhersagen zur eisfreien Arktis im Sommer sind nicht eingetreten. Alle heutigen Vorhersagen zu einer bald im Sommer eisfreien Arktis werden sehr wahrscheinlich genauso scheitern.
Vorhersagen sind keine solide Basis für politische und gesellschaftliche Entscheidungen. Dennoch geht der Trend hin zum "künstliche Intelligenz" genannten Orakel, dessen Vorhersagen bald den nüchternen Menschenverstand in politischen Sachfragen ersetzen soll. Unvorstellbar? Der Trend hat längst begonnen. Die Macht wandert zu jenen, die das Orakel, und damit dessen Vorhersagen kontrollieren. Die "guten alten Zeiten" kehren zurück, in denen Priester das Lied ihrer göttlichen Herrscher sangen, oder manchmal auch an deren Stelle traten.
Um das Klima zu verstehen, sollten wir uns also weiter darauf konzentrieren, die natürliche Variabilität des Klimas in dessen ganzen Spann- und Tragweite zu betrachten. Wenn weltweite Durchschnittstemperaturen gar nicht genau genug ermittelt werden können, wenn wir den Regeln der Fehlerrechnung folgen, über welche Kriterien sollen wir denn die natürliche Variabilität des Klimas betrachten?
Auswertungen der Klimageschichte zeigen, dass sich globale Temperaturänderungen in hohen Breitengraden, also in der Nähe der Pole, stärker auswirken als am Äquator.
Christopher Scotese geht darauf in dem Video "How to Make A Snowball Earth" 9 recht ausführlich ein. Seinen genial schlicht gehaltenen Ausführungen lässt sich auch entnehmen, dass bei einer globalen Durchschnittstemperatur von 18° C noch immer permanentes Eis an Nord- und Südpol existieren würde. Das sind immerhin 4 °C bis 3 °C mehr als die 14 °C bis 15 °C, die heute als Durchschnittstemperatur der Erde ermittelt werden. Christoper Scotese ist vor allem bekannt für seine umfangreichen Rekonstruktionen der Plattentektonik und der jeweiligen Verteilung verschiedener Klimazonen, für die er natürlich auf entsprechend umfangreiche Daten aus unzähligen Studien zurück greifen musste.
In der Studie "A 2-million-year-old ecosystem in Greenland uncovered by environmental DNA - Nature" 10 aus dem Jahr 2022, erschienen in Ausgabe 612 des Journals Nature, berichten die Autoren davon, dass sie aus einer 2 Millionen Jahre alten Erdschicht in Nordgrönland DNA extrahieren und erfolgreich identifizieren konnten.
Die Autoren berichten in ihrem Abstrakt unter anderem, Zitat (Übersetzt):
Die Aufzeichnungen zeigen ein offenes boreales Waldökosystem mit einer gemischten Vegetation aus Pappeln, Birken und Thujabäumen sowie einer Vielzahl von arktischen und borealen Sträuchern und Kräutern, von denen viele an diesem Standort bislang noch nicht in Makrofossilien- und Pollenaufzeichnungen entdeckt worden waren. Der DNA-Nachweis bestätigt das Vorhandensein von Hasen- und mitochondrialer DNA von Tieren wie Mastodonten, Rentieren, Nagetieren und Gänsen, die alle auf ihre heutigen und spätpleistozänen Verwandten zurückgehen. Das Vorhandensein von Meerestieren wie Hufeisenkrebs und Grünalgen spricht für ein wärmeres Klima als heute. Das rekonstruierte Ökosystem hat keine moderne Entsprechung.
Und Zitat aus dem Hauptteil (Übersetzt):
Die Kap København-Formation befindet sich in Peary Land, Nordgrönland (82° 24′ N 22° 12′ W), in einer heutigen polaren Wüste. Die obere Ablagerungssequenz enthält gut erhaltene terrestrische Tier- und Pflanzenreste, die während eines wärmeren frühpleistozänen interglazialen Zyklus in ein Ästuar gespült wurden [...]. Fast 40 Jahre Paläoumwelt- und Klimaforschung an der Fundstelle bieten einen einzigartigen Einblick in eine Zeit, in der sich die Fundstelle an der boreal-arktischen Zonengrenze befand, mit rekonstruierten durchschnittlichen Sommer- und Winterminimumtemperaturen von 10 °C bzw. -17 °C - mehr als 10 °C wärmer als heute.
Zitat Ende
Laut dieser Studie, und nicht nur dieser, gab es also in unserer derzeitigen Eiszeit vor etwa 2 Millionen Jahren ein Interglazial, in dem die Temperaturen in Nordgrönland mehr als 10 °C höher als heute waren. Die durchschnittliche Temperatur der Erde war natürlich um einen geringeren Betrag höher, denn Erwärmungen wirken sich in den hohen Breiten ja stärker aus als auf dem Rest der Erde, wie Scotese in seinem Video ausführlich erläutert.
Ob alles Eis Grönlands in diesem Interglazial geschmolzen war? Ich weiß es nicht, aber möglicherweise nicht. War die Arktis im Sommer eisfrei? Schwierige Frage. Aber die betreffende Zeit wird von Forschern ganz eindeutig als Interglazial eingestuft, daran besteht kein Zweifel. Und die Antarktis war auf jeden Fall damals dauerhaft vereist.
Allgemein wird aber davon ausgegangen, dass seit 2,6 Millionen Jahren auch der Nordpol ganzjähriges Eis aufweist. Das muss aber damals nicht unbedingt wirklich in jedem Jahr eines jeden Interglazials der Fall gewesen sein. Es gibt Zeiten des Übergangs und der Übergang ist natürlich immer graduell. Sowohl die Glaziale als auch die Interglaziale sind seither graduell kälter geworden, wenn wir den Klimaaufzeichnungen aus den antarktischen Eisbohrkernen in diesem Punkt glauben schenken. Im optimistischen Fall war die kälteste Phase des letzten Glazials die kälteste Phase dieser Eiszeit, im pessimistischen Fall setzt sich der Trend im nächsten Glazial fort.
Wir stellen jedenfalls fest, dass 10 °C höhere Temperaturen als Heute in Nordgrönland nicht das Ende der Eiszeit einläuteten, sondern auch dieses Interglazial endete den Milankowitch-Zyklen folgend in einem neuen Glazial. Das ist wichtig, weil in Klimadiskussionen gerne die Rede von irreversiblen Kipppunkten ist, die durch positive Feedbacks in eine Katastrophe führen sollen. Unsere Klimageschichte zeigt jedoch, dass Zyklen eine sehr große Rolle spielen, und wir haben bei weitem nicht die Ursachen aller dieser Zyklen verstanden. Aber wir sehen diese Zyklen und wir sehen auch, dass sich in diesen keine irreversiblen Kipppunkte zeigen, und dass wir offensichtlich weit von einer neuen Warmzeit entfernt sind.
Die 10 °C höhere Temperatur in Nordgrönland vor 2 Millionen Jahren war offensichtlich kein irreversibler Kipppunkt, denn die dominierenden Klimazyklen verrichteten weiter unbeeindruckt ihr Werk. Wenn Sie in der heutigen Klimadiskussion jemanden von Kipppunkten schwadronieren hören, können Sie sich also nun beruhigt zurück lehnen und das Scheitern dieser Vorhersagen abwarten.
Oder Sie können die Frage stellen, vor welchen Kipppunkten wir heute Angst haben sollen, wenn 10° C höhere Temperaturen in Nordgrönland vor 2 Millionen Jahren offensichtlich kein Kipppunkt waren.
CO₂ war für die höheren Temperaturen übrigens nicht verantwortlich, darüber scheint in der Forschergemeinde Einigkeit zu herrschen. Die CO₂-Werte lagen maximal bei den heutigen Werten, aber eher im Bereich bis zu 350 ppmv.
Gibt es überhaupt Kipppunkte im Klimasystem der Erde? Das hängt vor allem davon ab, wie Sie Kipppunkte definieren, und natürlich gibt es dazu auch keine einheitliche Definition. Am wenigsten schwanken die Temperaturen während Warmzeiten, Phasen stark schwankender Temperaturen gibt vor allem während der Glaziale und während extremer Warmzeiten. Die stark schwankenden Temperaturen während der Glaziale lassen es natürlich zu, hier von Kipppunkten zu sprechen. Aber dies sind dann natürlich reversible Kipppunkte, denn die Klimavergangenheit zeigt ja, dass der Abkühlung bisher stets wieder eine Erwärmung folgte, und der Erwärmung stets wieder eine Abkühlung.
Wenn aber von irreversiblen Kipppunkten gesprochen wird, dann gibt es auf diese in unserer Klimavergangenheit keinerlei Hinweise. Dass es diese dennoch geben könnte, ist daher eine reine Glaubenssache.
Eine reine Glaubenssache ist auch die Frage, um wie viel Grad sich die Erde bei Verdoppelung des CO₂ erwärmen würde. Berechnungen ergeben, dass eine Verdoppelung des CO₂-Anteils der Atmosphäre für sich alleine nur zu etwa 3 Watt zusätzlichem Energieeintrag pro m² führt, und dies nur etwa 1 °C Erwärmung entspricht. Ob dieses eine Grad zu einem positiven oder einem negativen Feedback führt, das ist Glaubenssache.
Klimamodelle reagieren auf dieses 1 °C Erhöhung mit einem positiven Wasserdampf-Feedback, um auf angsteinflößende Temperaturerhöhungen zu kommen. Wenn aber 1 °C Temperaturerhöhung im Klimamodell mehr als ein weiteres Grad Temperaturerhöhung verursacht, dann ist das ganz offenbarer Unsinn. Kein Wunder, wenn Laien nicht glauben können, dass Experten so etwas modellieren, aber Experten leisten eben mehr. Wenn tatsächlich in unserem Klimasystem 1 °C Temperaturerhöhung mehr als 1 °C positives Feedback erzeugen könnte, dann wäre unser Klimasystem hoch instabil, denn diese zusätzliche Erhöhung müsste ja dann ein weiteres Feedback verursachen.
Natürlich weisen viele Forscher darauf hin, dass der Normalfall in der Natur das negative Feedback ist, welches Änderungen dämpfend entgegen wirkt, aber wer nimmt schon Forscher ernst, die keine Angst verbreiten? Die Medien jedenfalls wissen: Sex sells und Angst sells. Horrornachrichten sind daher gute Nachrichten. In den großen Privat- und Staatsmedien sind jedenfalls keine entwarnenden Stimmen mehr vernehmbar, Google und Co entfernen diese zunehmend aus den Suchergebnissen und auf YouTube werden entwarnende Videos mit Warnhinweisen geschmückt, unauffindbar gemacht oder auch mit einer Kontosperre bedacht.
Aber hier soll es nicht um Modelle und ihre Kipppunkte gehen, und auch nicht um Angst-Medien, sondern ums Klima.
In der Klimageschichte der Erde gibt es also Warmzeiten und Eiszeiten, und in den Eiszeiten gibt es die Glaziale und die Interglaziale. Ein Glazial hat von seinem Beginn bis zu seinem Ende einen sägezahnförmigen Verlauf, wenn auch weniger gleichmäßig wie die Zähne einer Säge. Langsamere Phasen der Abkühlung werden immer wieder von Phasen der Erwärmung unterbrochen, während der allgemeine Trend über die etwa 100.000 Jahre eines Glazials eine langsame Abkühlung ist.
Kurz vor dem Interglazial befindet sich daher üblicherweise das sogenannte Glaziale Maximum, in dem die Eisschilde ihre größte Ausdehnung in Richtung Äquator erreichen. Im letzten glazialen Maximum soll es im Sommer nördlich der Alpen noch einen kleinen eisfreien Korridor gegeben haben. Dennoch soll es das kälteste glaziale Maximum dieser Eiszeit gewesen sein, und auch das derzeitige Interglazial ist kühler als die früheren.
Insofern ist es unklar, ob wir die kälteste Zeit dieser Eiszeit erreicht haben, oder ob es im Verlauf des nächsten Glazials noch kälter wird als im letzten. Klar ist immerhin, dass ein Glazial nicht durchgängig ganz kalt ist, sondern erhebliche Temperaturschwankungen durchmacht, die Dansgaard-Oeschger-Ereignisse genannt werden. Die Schwankungen sind laut den Eisbohrkernen auf der Nordhalbkugel größer als auf der Südhalbkugel, was angesichts der deutlich größeren Wassermassen auf der Südhalbkugel niemanden verwundern dürfte. Als Ursachen für die Dansgaard-Oeschger-Ereignisse wurden übrigens zyklischen Aktivitätsänderungen der Sonne identifiziert, wie die WikiPedia berichtet 11 .
Während der Eiszeit, so zeigen die Eisbohrkerne, folgt der CO₂-Gehalt der Luft der allgemeinen Temperaturentwicklung mit einem Abstand von 800 bis 1200 Jahren nach. Der zeitliche Abstand wird gerne mit der Dauer von Meereszirkulationen erklärt. Demnach würde sich heute das CO₂ in der Atmosphäre unter anderem wegen der Mittelalterlichen Warmzeit erhöhen. Dass es bei einer Erwärmung zu einer Erhöhung des CO₂-Anteils kommt, ist mit Henrys Gesetz zur Löslichkeit von Gasen absolut schlüssig nachgewiesen. Dieses Gesetz ist angewandtes Ingenieurswissen, über dessen Gültigkeit nicht gestritten wird. Die Verzögerung von 800 bis 1200 Jahren mit der Dauer von Meereszirkulationen zu erklären, ist mir dagegen nicht ganz geheuer. Die Existenz von Meereszirkulationen von ca. 1200 Jahren Umlaufzeit legt solche Zusammenhänge zwar nahe, erklärt sie aber meiner Meinung nach nicht.
Aber noch schwieriger ist die offizielle Meinung des IPCC hinzunehmen, dass trotz der behaupteten globalen Erwärmung und damit verbundener Erwärmung der Meere, diese dennoch eine Netto-Senke für CO₂ seien, obwohl sie nach Henrys Gesetz unter diesen Voraussetzungen zur Netto-Quelle für CO₂ werden müssen. An dieser Stelle kollidieren die "konfidenten Aussagen" des IPCC mit physikalischen Gesetzen, und ich muss nicht lange überlegen, um den physikalischen Gesetzen den Vorzug zu geben.
Natürlich setzen wir für unsere Energiegewinnung CO₂ frei, aber unser Anteil an der gesamten CO₂-Freisetzung der Erde über ein Jahr wird auf etwa 4 bis 5 % geschätzt. Diskriminierungsfreie Betrachtung der CO₂-Senken vorausgesetzt, kann daher der Gesamtanteil des von Menschen beigetragenen CO₂ in der Atmosphäre ebenfalls nicht 5 % übersteigen. Der beobachtete Gesamtanstieg des CO₂ seit Beginn der Industrialisierung soll allerdings deutlich mehr als 5 % betragen. Trotz dieser Tatsache und obwohl der CO₂-Anstieg als Beleg für die behauptete Temperaturerhöhung dienen könnte, besteht das IPCC darauf, dass der Anstieg des CO₂ zur Gänze der Menschheit angelastet werden muss.
Ein Blick auf Henrys Gesetz zur Löslichkeit von Gasen in Flüssigkeiten lässt erkennen, dass der Anstieg des CO₂ nur dann zur Gänze dem Menschen angelastet werden kann, wenn es in diesem Zeitraum keine globale Erwärmung gab. Bei einer Erwärmung der Meere emittieren diese zwar alle atmosphärischen Gase, aber CO₂ hat eine besonders hohe Henry-Konstante und eine besonders hohe Temperaturabhängigkeit der Löslichkeit. Im Wasser gibt es also einen höheren CO₂-Anteil an den gelösten atmosphärische Gasen, als in der Atmosphäre, und bei Temperaturerhöhung sinkt die Löslichkeit von CO₂ außerdem schneller. Darum müssen die Meere bei einer globalen Erwärmung zu CO₂-Netto-Quellen werden. Das IPCC hat hier ganz deutlich ein Problem mit den Gesetzen der Physik. Aber das ist deren Problem, sie dürfen es behalten.
Einzig beim Verlassen eines Glazials, wenn die zusätzliche Wärme nicht das Wasser erwärmt, weil damit noch das Eis geschmolzen wird, kann es global wärmer werden, während CO₂ erst einmal nicht ansteigt. Aber in dieser Situation sind wir heute nicht. Natürlich sind die Meere groß und tief und ein Druckausgleich mit der Atmosphäre könnte entsprechend lange dauern. Aber aus der sogenannten kleinen Eiszeit kommend sollte jedem klar sein, in welche Richtung dieser überwiegend stattfindet.
Meine Erklärung kann falsch sein, aber sie berücksichtigt immerhin bekannte physikalische Gesetze. Ich bin ganz zuversichtlich, dass die Erklärung einer Prüfung stand hält.
Aber hat denn tatsächlich in jüngster Zeit eine Erwärmung statt gefunden? Die globalen Temperaturmessungen mit ihren in der Summe zu großen Fehlerbereichen können diese Frage zwar nicht abschließend beantworten, aber wir haben ja festgestellt, dass wir solche Veränderungen an den Polen am besten erkennen können müssten. Die Veränderungen der Meereisflächen könnten daher ein guter Indikator für eine globale Erwärmung sein.
Tony Heller weist in dem Video "Ice Free Arctic Forecasts" 12 darauf hin, dass es seit 2007 keinen Trend bei den minimalen und maximalen Ausdehnungen des Meereises in der nördlichen Hemisphäre gibt. Das sind immerhin 17 Jahre ohne erkennbaren Trend.
Das ist ja ein netter Anfang, aber wie sah es vor 2007 aus?
Ich habe einen über die NOAA Webseite erhältlichen Datensatz für die Nordhalbkugel gefunden 13 , der sich recht einfach in LibreOffice in zwei Grafiken umsetzen lies, mit den maximalen und minimalen Meereisflächen und -ausdehnungen der Jahre von 1850 bis immerhin 2017. Der Datensatz umfasst nicht nur die Arktis, sondern alle Meereisflächen der Nordhalbkugel. Grafiken, die laut Überschrift die Meereisfläche der Arktis abbilden, bilden meist alle Meereisflächen der Nordhalbkugel ab. Es handelt sich um eine allgemein akzeptierte Ungenauigkeit, jede Aufregung darüber ist sinnlos.
Die Grafik zeigt für weite Strecken des letzten und vorletzten Jahrhunderts eine geringe Variabilität. Naturgemäß war vor dem Einsatz von Satelliten die Datenlage weniger genau und vollständig, insofern muss die Frage erlaubt sein, wie aussagekräftig diese fehlende Variabilität tatsächlich ist. 1850 kam die Welt gerade aus der sogenannten "kleinen Eiszeit" heraus und in den 1930er Jahren gab es durchaus beachtliche Hitzewellen in den USA und Europa. Ich hätte daher größere Änderungen in der Eisausdehnung erwartet, als der Datensatz zeigt.
Ab dem Jahr 1979 standen Satellitendaten zur Auswertung zur Verfügung, und daher sind die Daten ab diesem Jahr sicherlich als gut zu bewerten. Und etwa um diese Zeit, als sich die Angst vor der kommenden Eiszeit gerade etwas legte, sehen wir auch einen Erwärmungstrend fahrt aufnehmen.
Andeutungsweise ist am Ende der 30-Jahres-Trendlinie der Minimalausdehnung eine Trendumkehr erkennbar. Die 5-Jahres-Trendlinie zeigt sich ab dem Jahr 2012 trendlos. Da zur Ermittlung des Trend-Verlaufs jeweils die vorhergehenden 5 Jahre heran gezogen werden, kann man auch sagen, dass der Verlauf seit dem Jahr 2007 ohne Trend ist. Das passt mit der Aussage von Tony Heller in seinem Video sehr gut zusammen, der den Verlauf sogar bis ins Jahr 2024 hinein ohne Trend darstellt.
In einem durch Zyklen geprägten Klimasystem werte ich den trendlosen Verlauf der letzten 17 Jahre als das Vorzeichen einer Trendumkehr zu kälteren Zeiten mit größeren Meereseisausdehnungen in der Zukunft. Natürlich kann ich damit weit daneben liegen, denn es gibt unglaublich viele verschiedene Zyklen, die, sich einander überlagernd, auf das Klima einwirken.
Dennoch halte ich fest: Ja, es gab eine über das Meereis nachweisbare Erwärmung der Nordhalbkugel bis in das Jahr 2007. Seit dem hält der Erwärmungstrend inne, was der Vorbote eines kommenden Abkühlungstrendes sein könnte.
Die Meereseisfläche der Nordhalbkugel zeigt ebenfalls eine Trendlosigkeit ab dem Jahr 2007. Alarmmeldungen zum arktischen Meereseis sind wohl die letzten 17 Jahre lang schlecht begründet gewesen, wenn man auf die Datenlage schaut.
Falls Sie in den üblichen Nachrichten anderes gehört haben, denn kennen Sie nun wenigstens den Unterschied zwischen den Nachrichten und den Daten. Natürlich muss man auch bei den Daten genauer hin schauen, ob sich Methoden der Erfassung oder der Auswertung geändert haben, denn nur selten hat man tatsächliche Rohdaten vor sich. Aber die Satellitendaten ab 1979 zur Ausdehnung und Fläche des Meereseises in der Arktis betrachte ich als zuverlässig.
Auf eine Abkühlung freue ich mich nicht wirklich, aber ok, mehr Autofahren Zwecks Erhöhung des atmosphärischen CO₂ wird kaum etwas daran ändern. Wir erinnern uns, wir sind ja im flachen Teil der logarithmischen Kurve, in der Änderungen des CO₂-Anteils kaum einen Einfluss auf die Temperatur haben. In den steilen Teil der Kurve, in dem es anders wäre, wollen wir nicht kommen, denn es wäre dort viel zu kalt und es gäbe dort nichts zu Essen für uns. Der Kampf gegen die Abkühlung ist daher keine Ausrede für unnötiges Autofahren, weil dies nicht funktionieren würde.
Wenn es aber seit 17 Jahren keinen Erwärmungstrend auf der Nordhalbkugel mehr gibt, warum steigt das CO₂ weiter an? Bei einem Glas Sprudel dauert es ja auch seine Zeit, bis das CO₂ sein Ausgasen abgeschlossen hat, und in diesem Fall reden wir von den Ozeanen der Erde. Ich bin sehr gespannt, wie lange es andauern wird, bin aber halbwegs sicher, dass es keine 800 bis 1200 Jahre sein werden.
Aber ist die hier beobachtete Trendlosigkeit global? Wir sollten auf jeden Fall auch einen Blick auf die Südhalbkugel werfen. Trends sind dort zwar wegen der größeren Wasserfläche schwerer erkennbar, aber das darf keine Ausrede dafür sein, nicht hin zu schauen.
Ich habe auch die Meereisdaten der Südhalbkugel gefunden 14 und grafisch dargestellt. Es handelt sich nur um Satellitendaten, daher beginnt die Darstellung erst mit dem Jahr 1979. Das Jahr 2024 ist noch nicht abgeschlossen, weshalb ich es ebenfalls nicht darstelle. Die Werte wurden jeweils am 16 eines jeden Monats erfasst. Die tatsächlichen Minimal- und Maximal-Werte eines Jahres müssen aber nicht notwendigerweise jeweils am 16. eines Monats erreicht worden sein. Ein Datensatz mit täglichen Werten hätte ich daher natürlich bevorzugt. Wie dem auch sei, immerhin habe ich einen Datensatz gefunden, den ich mit wenig Aufwand in LibreOffice verwenden konnte.
Sowohl die Grafik für die Eisausdehnung als auch für die Eisfläche ist über den gesamten Zeitraum bemerkenswert trendlos. Lediglich die Werte für das letzte Jahr, 2023, fallen ungewöhnlich niedrig aus, aber das kann natürlich noch keinen Trend etablieren. Sowohl die 30-Jahres-Trendlinie als auch die 5-Jahres-Trendlinie zeigen jedenfalls mindestens für die letzten 4 Jahre keinen Trend, bei der 30-Jahres-Trendlinie reicht die Trendlosigkeit weiter zurück.
In Anbetracht des großen Unterschiedes zwischen dem maximalen und dem minimalen Wert eines Jahres, sind die geringen Unterschiede der Maximal- und Minimal-Werte über 44 Jahre hinweg sehr bemerkenswert.
Wir sehen, Klimawandel ist etwas, das zur Zeit vorwiegend auf der Nordhalbkugel stattfindet, wo es die größten Landflächen und die meisten Thermometer gibt. Die Meereisfläche der Nordhalbkugel lässt den Schluss zu, dass der Klimawandel seit etwa 17 Jahren Pause macht, mit einer möglicherweise folgenden Abkühlung nachdem es vor den 17 Jahren wärmer geworden war. Aber das muss man abwarten.
Der mit 44 Jahren recht kurze Zeitraum, für den Satellitendaten vorliegen, lässt Klimazyklen noch nicht deutlich erkennen, und der trendlose Verlauf von 1850 bis 1979 in den rekonstruierten Daten für die Nordhalbkugel wirkt in Anbetracht der sogenannten kleinen Eiszeit, deren Ende auf 1850 angesetzt ist, nicht vertrauenswürdig. Gut, es sind eben rekonstruierte Daten, was darf man da anderes erwarten? Der Verlauf passt jedenfalls ab 1979 schon grob mit der "Atlantic Multi-decadal Oscillation (AMO)" 15 zusammen, während dies auf die rekonstruierten Daten vor 1979 offensichtlich nicht zutrifft.
Wir haben also eine "Atlantische Multidekadische Oszillation", die sich in ändernden Oberflächenwassertemperaturen äußert und einen Zyklus von 60 bis 80 Jahren haben soll. Wir sehen diese nicht in den rekonstruierten Meereseisdaten, was bei Oberflächenwassertemperaturen aber ganz offensichtlich erwartet werden sollte. Der Web-Seite zur AMO entnehmen wir, dass die AMO-Daten um den Klimatrend bereinigt werden. Diesen Klimatrend sehen wir in den Meereseisdaten ebenfalls nicht. Wir sehen dort allenfalls im Zeitraum der Satellitendaten den Verlauf der AMO angedeutet, können uns dessen aber nicht sicher sein, weil die Daten von 44 Jahren hierfür nicht ausreichen.
Dabei hofften wir, dass wir in den Meereseisdaten den Klimatrend erkennen können, da sich Klimatrends in den Polarregionen am stärksten auswirken sollten. Bis hierher ist dies ein recht unstimmiges Gesamtbild der Datenlage. Weiterhin betrachte ich in diesem widersprüchlichen Gesamtbild die Satellitendaten ab 1979 als vertrauenswürdigste Datengrundlage. Die AMO-Daten bestehen ja wieder aus unzähligen Temperaturmessungen des Meerwassers, mit den bereits besprochenen Problemen bei der Fehlerrechnung.
Aber vielleicht sind die Pole vor allem während einer Eiszeit nicht wirklich die besten Orte, um Klimawandel am besten zu beobachten. Denkt man darüber nach, so ist das Eis an den Polen ein durchaus gewaltiger Puffer, und dies noch einmal ganz besonders in der Antarktis.
Wo lassen sich Klimatrends noch zuverlässig beobachten? In unserer Atmosphäre existiert ein Temperaturgradient von etwa 6 °C pro Höhenkilometer. Dieser Temperaturgradient führt dazu, dass es in Gebirgen in verschiedenen Höhen ebenfalls verschiedene Klimazonen gibt. Auch diese Klimazonen wandern, nämlich den Berg hinauf wenn es wärmer wird, und den Berg hinab wenn es kälter wird.
Es gibt zwei besonders gut sichtbare Klimazonengrenzen in Gebirgen, die Baumgrenze und die Sommerschneegrenze. Bei der Baumgrenze sind, anders als beim Meereseis an den Polen, jährliche Änderungen nicht so gut beobachtbar, schließlich brauchen Bäume eine Weile sowohl zum Wachsen wenn es wärmer wird, als auch zum Weichen wenn es kälter wird. Dann haben wir in Gebirgen noch die Gletscher, deren Wachsen und Schrumpfen uns ebenfalls etwas über Klimaänderungen verraten kann. Und Holz, welches von Gletschern frisch freigegeben wurde, wuchs ganz offensichtlich an einer Stelle, an der dies während der Zeit der Vergletscherung nicht möglich war, auch wenn die Gletscherzunge bis unter die Baumgrenze hinab ins Tal reichen kann.
Gletscher können Holz, welches sie freigeben, natürlich vorher beliebig weit ins Tal hinab getragen haben. Besondere Aussagekraft kommt daher gefundenen Baumstümpfen zu, die der Gletscher nicht entwurzelt und an der Stelle freigegeben hat, an der sie tatsächlich wuchsen. Holz kann sehr gut datiert werden, und die Baumringe geben auch Auskunft darüber, wie lange der Baum dort wachsen konnte und wie stark das Klima zu dieser Zeit schwankte.
Womit fangen wir nun an? Beginnen wir mit der Baumgrenze. (Körner and Paulsen 2004) "A world-wide study of high altitude treeline temperatures" 16 bestätigt erst einmal, dass an der Baumgrenze die Jahresdurchschnittstemperatur 10 cm unter einer ganzjährig verschatteten Bodenoberfläche weltweit nur geringe Unterschiede aufweist. Leider ist der Langtext der Studie hinter einer Bezahlschranke. Die Autoren definieren zunächst für ihre Studie den Begriff Baumgrenze als den in der jeweiligen Region höchsten Standort von Baumgruppen mit mindestens 3 m Baumhöhe. Die Entscheidung für eine Messung der Temperatur unter der Erdoberfläche ist aus mehreren Gründen sehr geschickt. Unter der Erdoberfläche variieren die Temperaturen in geringerem Maße, auch wenn sie natürlich weiterhin direkt von den Umgebungstemperaturen abhängen, während andere Störgrößen wie Luftfeuchtigkeit und Wind ohne weitere technische Hilfsmittel ausgeschlossen werden können.
Die Autoren kontrollierten die korrekte Eichung der verwendeten Temperaturlogger, deren Fehlerbereich bei ±0,2 K lag. Bei der Temperatur, welche die Autoren ermitteln und vergleichen wollen, handelt es sich um die Durchschnittstemperatur während der Wachstumsphase, deren Begin und Ende sie jeweils beim ersten Erreichen von 3,2 °C in 10 cm Tiefe festlegen. Der Übergang von winterlichen 0 °C Bodentemperatur auf bis über 5 °C Bodentemperatur vollziehe sich im Frühling in den mittleren Breiten meist innerhalb von einem oder zwei Tagen. In den äquatorialen Gebieten, in denen Temperaturänderungen nicht so stark und schnell stattfinden, würde man bei Temperaturen niedriger als 3,2 °C von einem Quasi-Wachstumsstillstand ausgehen, und Zwecks Vergleichbarkeit der Ergebnisse habe man diese Temperatur daher als Schwellenwert weltweit verwendet.
Für die Zeit der Wachstumsperiode finden die Autoren weltweit eine Durchschnittstemperatur von 6,7 °C ±0,8 "C Standardabweichung. Erwähnenswerte Ausnahmen, bei denen die Temperaturen an der Baumgrenze höher waren, führen die Autoren auf das Fehlen geeigneter Baumarten zurück. Zwei Standardabweichungen bedeuten übrigens, das 95,4 % der lokal ermittelten Durchschnittstemperaturen in dem Bereich liegen, also im Bereich ±1,6 °C um 6,7 °C herum.
Diese Studie zeigt mit ihrem Ergebnis, dass die Beobachtung der Baumgrenze tatsächlich geeignet wäre, um Klimaveränderungen über Verschiebungen der Baumgrenze nachzuweisen. Ein großer Aufwand für ein fast trivial zu nennendes Ergebnis. Trivial, weil die Verschiebung der Baumgrenze natürlich die Verschiebung einer vertikalen Klimazonengrenze ist. Fast, weil die Studie außerdem feststellt, dass die Temperatur während einer mindestens 3-monatigen Wachstumsphase hier entscheidend ist, während die Baumgrenze recht unempfindlich auf Unterschiede der Tiefsttemperatur reagiert.
Diese in der Studie gemachte Feststellung zeigt auf, wie unsinnig, fachlich unsinnig, bei Klimathemen Jahresdurchschnittstemperaturen sind. Und Diskussionen um eine globale Jahresdurchschnittstemperatur ist noch einmal eine Stufe unsinniger.
Interessant ist auch, dass die Bodentemperatur in 10 cm Tiefe oberhalb der gewählten Baumgrenze mit vereinzelten Bäumen und Krummholz zunächst wegen der geringeren Verschattung wieder ansteigt. Auf signifikante mehrjährige Temperaturänderungen nach oben sollte diese Baumgrenze daher recht schnell mit einer Ansiedlung höher gelegener Baumgruppen reagieren können.
Die Autoren betrachten die nach eigener Aussage kleine Standardabweichung, bei der 95,4 % der lokalen Durchschnittswerte "nur" bis zu 1,6 °C vom Gesamtdurchschnittswert nach oben oder unten abweichen, als Bestätigung dafür, dass die Baumgrenze weltweit isotherm ist.
Bleibt nur die Frage, ob es denn Studien gibt, welche diese Baumgrenze über die letzten 100 oder 150 Jahre hinweg erfasst haben, und welche Aussagen diese Studien zu der jüngeren Klimageschichte machen.
Die Studie "Enhanced habitat loss of the Himalayan endemic flora driven by warming-forced upslope tree expansion - Nature Ecology & Evolution" 17 stellt bei der Begutachtung von Google Earth Satellitenbildern fest, dass an vielen Orten des Himalaja Gebirges die Baumgrenze niedriger ist, als sie aufgrund der Temperaturen sein könnten. Es gibt immer mehr Studien, bei denen Forscher vom Schreibtisch aus nur noch Bilder auswerten. In den abgelegenen Gegenden des Himalaja, in denen sich Baumgrenzen ungestört von menschlichen Eingriffen ändern können, stehen aber üblicherweise auch keine Wettermessstationen. Ohne eigene Messungen vor Ort, so muss ich einwerfen, ist die Feststellung, dass viele Baumgrenzen niedriger liegen, als es heutige Temperaturen erlauben würden, von vielen Vermutungen und Schätzungen getragen. Anstatt konkreter Messungen vor Ort werden in der Studie Satellitendaten auch dafür herangezogen, um über Modelle die Temperaturen vor Ort zu errechnen. Als Laie stelle ich mir die Frage: Ist das eine gute Idee? Gerade in einem Gebirge, in dem ich erwarten würde, dass Turbulenzen und Fallwinde und Windschatten erheblichen Einfluss darauf haben können, wo sich die für die Baumgrenze wichtige Isotherme jeweils genau befindet, wäre eine Messdatenerfassung vor Ort doch wohl sinnvoll gewesen. Die Studie ist hinter einer Bezahlschranke, aber die Ergänzungen zur Studie erläutern recht detailliert, welche Daten unter welchen Annahmen wie verarbeitet wurden.
Die Studie "Altitudinal treeline dynamics of Himalayan pine in western Himalaya, India" 18 wertete Baumringe verschiedener Baumgrenzen des Himalaja aus und fand Anstiegsraten von 11–54 m pro 10 Jahren. Für die Unterschiede in den Anstiegsraten wird unter anderem auf unterschiedliche Mikroklimata in den verschiedenen Gebieten verwiesen. Offenbar waren die Autoren dieser Studie vor Ort, um Proben für die Baumringauswertung zu entnehmen. Die Studie ist allerdings ebenfalls hinter einer Bezahlschranke. In der kostenlos verfügbaren Einleitung verweisen die Autoren auf die sehr gemischten Ergebnisse anderer Studien, die ebenfalls unterschiedliche Anstiegsraten bis hin zu fehlenden Anstiegen fanden.
Ähnliche Studien lassen sich für alle Gebirge finden, mit ähnlich gemischten Ergebnissen. Im Schnitt haben sich die Baumgrenzen in den letzten 100 oder auch 200 Jahren nach oben verschoben, mit regional sehr unterschiedlicher Geschwindigkeit und an einigen Orten ist der Anstieg zum Halten gekommen. Für letzteres gibt es manchmal offensichtliche Gründe, wie das Fehlen eines geeigneten Untergrundes oberhalb der Baumgrenze. Erklärungen werden gesucht, wo die Gründe des Anhaltens nicht offensichtlich sind. Eine Studie, die sich mit eigenen Messungen vor Ort speziell dieser Fragestellung angenommen hätte, habe ich noch nicht entdeckt.
Fazit: Es gab in den letzten 200 Jahren eine Erwärmung, die sich an der Verschiebung der Baumgrenzen in Gebirgen nachweisen lässt. Einige Baumgrenzen haben ihre Wanderung nach oben gestoppt, aber bisher habe ich keine Studie gesehen, in der Baumgrenzen sich wieder zurück ziehen. Wir haben aber auch keine Ahnung, wie schnell sich ein Rückzug bei Abkühlung beobachten ließe. Zumindest ist mir auch dazu bisher keine Information begegnet. Alles in allem ist der Informationsgehalt der Baumgrenzenverschiebung eher mäßig, und umfasst auch nur die aktuelle Erwärmung. Informationen zu früheren Zyklen, die man sich davon ja auch hätte erhoffen können, habe ich in der Literatur nicht gefunden.
Wenn ich darüber nachdenke - ich habe nicht explizit danach gesucht. Eine entsprechende Suche zur Baumgrenze des mittelalterlichen Klimaoptimums fördert die Studie "Higher-than-present Medieval pine (Pinus sylvestris) treeline along the Swedish Scandes" 19 aus dem Jahr 2015 von Leif Kullman von der Universität Umeå in Schweden zu Tage. Die Studie ist im Volltext einsehbar.
Im mittelalterlichen Klimaoptimum, so die Studie, sei die Baumgrenze der skandinavischen Berge in der Zeit 1000 bis 1200 um 115 m höher verlaufen als heute. Setze man den Temperaturgradienten von 0,6 °C pro 100 m an, so bedeute dies, dass es während dieses Klimaoptimums in Skandinavien durchschnittlich etwa 0,7 °C wärmer gewesen sei als heute.
Der Begriff Klimaoptimum für besonders warme Zeiten der Klimageschichte hört sich in der aktuellen Klimadiskussion vielleicht ungewohnt an, ist aber der erste Begriff, der dafür geprägt wurde. Nachdem Klima politisch wurde, wurde zunächst der Begriff mittelalterliche Warmzeit dagegengesetzt, um zum Schluss den Begriff mittelalterliche Klimaanomalie in den Ring zu werfen. Aus einem Optimum eine Anomalie zu machen ist schon eine besondere sprachliche Leistung, die ich anerkenne, ohne ihr zu folgen. Die Sprache, so ist es an diesen drei Begriffen erkennbar, ist eine Waffe. Gehen Sie sorgsam damit um und achten Sie auf die Begriffe, die von anderen verwendet werden. Ist es ein Kampfbegriff wie "Anomalie", der etwas neutrales oder vielleicht sogar positives negativ belegt? Es herrscht Krieg - der Krieg um Ihre Meinung - und ihr Gehirn, ihr Geist, ihre Gedanken sind das Schlachtfeld.
Dass besonders warme Zeiten als Optimum bezeichnet wurden, ist leicht nachvollziehbar. Der Begriff wurde geprägt, als die Härten der sogenannten kleinen Eiszeit noch in guter Erinnerung waren. Die Vorteile warmen Klimas waren für jeden leicht erkennbar, mit steigenden Ernte-Erträgen, besserer Ernährung und hieraus folgend weniger Krankheiten und längerer Lebenserwartung.
Wie auch immer, unser neuzeitliches Klimaoptimum ist offenbar nicht ganz so optimal wie das mittelalterliche Klimaoptimum, auch wenn 0,7 °C Unterschied in Skandinavien kein sehr großer ist. Viele andere Studien finden größere Temperaturunterschiede, beruhen aber oft auf deutlich weniger direkten Methoden der Temperaturermittlung, wie z.B. Isotopenverhältnisse oder ähnliches. Die Baumgrenzen, wenn auch komplexer als zu erst gedacht, sind da doch ein relativ einfaches Messinstrument.
Allerdings hätte ich, anders als der Autor, keine 0,6 °C pro 100 m als Temperaturgradienten angesetzt. Direkt am Berg würde ich nicht den gleichen Temperaturgradienten erwarten wie über flachem Gelände. Mikroklimata, das Thema hatten wir ja vorhin bereits, könnten hier den Temperaturgradienten lokal deutlich verzerren. Messungen der Temperaturgradienten vor Ort hätte ich gegenüber der Verwendung des allgemeinen Standardwertes bevorzugt. Anzumerken wäre noch, dass die 0,7 °C Wärmer sich nur auf die Wachstumsperiode beziehen, und nicht auf das gesamte Jahr. Kommen zu dieser Angabe noch eine Verlängerung der Wachstumsperioden und mildere Winter hinzu, so kann es auf ein Jahr gesehen auch leicht 1 °C oder 2 °C wärmer gewesen sein, im Durchschnitt. Diesen Unterschied zwischen der Durchschnittstemperatur während der Wachstumsperiode und der Jahresdurchschnittstemperatur dürfen wir bei dem Thema Baumgrenzen nicht vergessen.
Das Gleiche gilt dann ganz offensichtlich für Gletscherholz, also Baumreste, die heute von sich zurück ziehenden Gletschern freigegeben werden und deutlich belegen, dass es früher, vor gar nicht allzu langer Zeit, mehrfach deutlich wärmer war als heute. Vor kurzem befasste sich der Artikel "Gletscher in den Alpen: derzeit größer als meist in letzten 10.000 Jahren" 20 auf ktp.at mit einigen Studien zur Baumgrenze und zu Gletschern in den Alpen. Für den größten Teil des Holozän waren die Gletscher der Alpen kleiner als Heute, wenn man den Angaben in diesen Studien glauben schenken darf. Da sowohl Baumgrenzen als auch Gletscher und von diesen freigegebene Baumreste in die Betrachtungen eingingen, halte ich den Befund für unbestreitbar. Bei der Frage, wie viel höher die Temperaturen während der Wachstumsphasen war, verwendet die im Artikel erwähnte Studie "The movements of Alpine glaciers throughout the last 10,000 years as sensitive proxies of temperature and climate changes" 21 offensichtlich ebenfalls einfach 0,6 °C je 100 m für die Rechnung, und natürlich sehe ich dies auch in diesem Fall als möglicherweise zu stark vereinfacht an.
Dennoch gibt die Grafik aus dieser Studie einen schönen Überblick über die Entwicklung während des Holozän, und sei daher hier zitiert.
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Etwas höhere Temperaturen als Heute können also nicht den Weltuntergang bedeuten, denn dies haben sie über erhebliche Zeiträume des Holozän ebenfalls nicht bedeutet.
Die natürliche Variabilität des Klimas ist größer, als dies gerne von jenen zugegeben wird, welche alle heutigen Klimaveränderungen dem Menschen anlasten wollen, um damit politische Agenden durchzusetzen. Witziger Weise werden im Ramen dieser Agenden zur angeblichen Rettung des Klimas Windenergiefarmen aufgestellt, die nachweislich zu Klimaveränderungen, nämlich zu Änderungen des Niederschlags, beitragen 22 . Ist es nicht lustig, wie angebliche Maßnahmen zum Klimaschutz zur Veränderung des Klimas beitragen? Was sagen Sie als Mitglied der Spezies Homo Sapiens Sapiens zu diesem irritierenden Ergebnis politischer Lösungsfindung? Sollten wir vielleicht bescheidener werden und wenigstens ein "Sapiens" oder doch gleich beide aus der uns selbst gegebenen Subspezies-Benennung streichen? Mit Weisheit und Vernunft lässt es sich kaum erklären, dass eine angebliche Lösung zum angeblichen Problem beiträgt.
Das, was das Klima Heute macht, sieht jedenfalls nicht so viel anders aus als das, was es früher gemacht hat. Ja, es wurde wärmer nach der kleinen Eiszeit, welch ein Glück! Ja, vielleicht wird es noch immer wärmer, das könnte passieren. Im Holozän war es mehrfach und langanhaltend wärmer als Heute, mit ausgedehnteren Tropen und sogar einer grünen Sahara 23 , bis sie vor etwa 5 000 Jahren langsam immer trockener wurde.
CO₂ spielt eine große Rolle für unsere Pflanzenwelt und damit für unsere Ernährung. Für Änderungen der Temperatur spielt CO₂ bei den aktuell vorhandenen Anteilen in der Luft keine große Rolle. Methan übrigens ebenfalls nicht. Wir wissen, dass CO₂ und Methan über den Verlauf unserer aktuellen Eiszeit der Temperaturentwicklung folgen. Ursache und Wirkung sind also klar belegt und sogar über Henrys Gesetz physikalisch solide begründet.
Die Temperaturen der Vergangenheit zeigen uns eindrücklich, dass wir keinen echten Grund zur Sorge haben. Damalige höhere Temperaturen haben nicht zu katastrophalen Feedbacks geführt und haben es bereits vor 2 Millionen Jahren nicht geschafft, die Eiszeit zu beenden, obwohl der Norden Grönlands damals sogar etwa 10 °C wärmer war als heute.
Wir wissen, dass 1°, 2° oder sogar 3° C Erwärmung keinen Weltuntergang darstellt, ja noch nicht einmal das Ende der jetzigen Eiszeit bedeuten würde. Die Forschung zur Klimavergangenheit der Erde macht hierzu eine klare und deutliche Aussage. Es war früher wärmer, deutlich wärmer, und zwar meistens. Ja sogar während unserem derzeitigen Interglazial, dem Holozän, war es schon wärmer, deutlich wärmer, und zwar meistens. Und wir wissen, dass auch eine Verdoppelung des CO₂ uns nicht davor retten würde, dass das jetzige Interglazial seinem Ende zugeht und ein neues Glazial folgen wird.
Mit diesem Wissen ausgestattet, das nun wahrlich kein Geheimwissen ist, stellt sich die Frage, was der "UN Klimachef" denn wirklich von uns will, wenn er uns ermahnt, wir hätten nur noch 2 Jahre um die Welt zu retten 24 .
Zitat (Übersetzt):
Dürreperioden, die die Ernten zerstören, haben den Bedarf an entschlossenen Maßnahmen zur Emissionsreduzierung und zur Unterstützung der Landwirte bei der Anpassung erhöht, was die Ernährungssicherheit verbessern und den Hunger verringern könnte. "Die Verringerung der Verschmutzung durch fossile Brennstoffe bedeutet eine bessere Gesundheit und enorme Einsparungen für Regierungen und Haushalte gleichermaßen", so Stiell.
Zitat Ende
In Anbetracht der anerkannten Tatsache, dass der CO₂-Anstieg der letzten Jahrzehnte die Erde deutlich grüner machte 25 , die Ernteerträge steigerte und sogar die Sahara etwas schrumpfen ließ, ist es für den informierten Laien schwierig irgend einen Sinn in diesen Aussagen zu finden. Und was ist an dem CO₂, das die Erträge steigen lässt und so die Ernährungssicherheit verbessert und den Hunger verringert, schmutzig? Und wie soll eine Verringerung von CO₂, dass im wahrsten Sinne des Wortes Pflanzennahrung ist, Ernteerträge verbessern? Der "UN Klimachef", keine Ahnung ob dies sein tatsächlicher Titel ist, erzählt kompletten Unsinn.
Und dann mahnt der "UN Klimachef" an, dass die Gelder für die Kosten der CO₂-Reduzierung dringend gesichert werden müssen. Geld, Geld, und noch mehr Geld, so wissen auch wir bereits, ist erforderlich, um den geschätzten menschlichen Anteil von etwa 5% an den geschätzten CO₂-Gesamtemissionen um einen nicht messbaren Beträge zu reduzieren. Aber irgend wie sollen Regierungen und Haushalte dadurch Geld einsparen! Offensichtlich ist es heute kein Problem mehr sich selbst zu widersprechen. Es passt ja heute sowieso niemand mehr genau auf, was so geäußert wird.
Ach ja, und dann noch dieses Zitat (Übersetzt):
“Immer mehr Menschen wollen Klimaschutz quer durch alle gesellschaftlichen und politischen Spektren, nicht zuletzt, weil sie die Auswirkungen der Klimakrise in ihrem Alltag und in ihren Haushaltskosten spüren.”
Zitat Ende
Klima, so sagen es uns zwei verschiedene UN-Organisation, wie wir früher in diesem Artikel bereits bemerkt haben, ist das statistische Durchschnittswetter über 30 Jahre hinweg. Klimaschutz würde also das Durchschnittswetter der letzten 30 Jahre irgendwie schützen. Dieses Durchschnittswetter existierte aber gar nicht wirklich, denn es ist nur eine statistische Größe auf einem Blatt Papier. Und selbst wenn es existiert hätte, wäre es nun vorbei. Wir können ja noch nicht einmal das Wetter eines Tages schützen, wie sollen wir das Wetter der letzten 30 Jahre schützen? Schon die oben erwähnte Atlantische Multidekadische Oszillation hat einen Zyklus von 60 bis 80 Jahren und übt einen erheblichen Einfluss auf das Wetter aus. Wie sehen die Pläne aus, diese Oszillation oder andere Meeresozillationen zu stoppen, um das Wetter der letzten 30 Jahre für alle Zeiten zu schützen? Wie sehen die Pläne zur Kontrolle der Erdumlaufbahn-Parameter aus, um die Milankowitch-Zyklen zu stoppen? Die Idee es könne einen Klimaschutz geben ist purer Irrsinn!
Und was ist denn in diesem Kontext eine Klimakrise? Wie kann sich das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre in einer Krise befinden? Das Wetter der letzten 30 Jahre ist Vergangenheit, es existiert heute nicht mehr und es kann daher auch nicht in einer Krise sein, außer vielleicht in einer Existenzkrise, weil es gestern plötzlich aufhörte zu existieren, als der neue Tag uns neues Wetter brachte. Klimakrise! So ein lächerlicher Schwachsinn!
Genauso veraltet und rückwärtsgewandt muss ganz offensichtlich auch jede Klimapolitik sein. Als ob man über das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre politisch entscheiden könnte. Gut, schaut man auf die berühmte Hockeystickgrafik von Micheal Mann, die alle vergangenen Klimaoptima leugnet, dann ist da wohl doch ein bisschen was dran. Politik kann schon Entscheiden, die Arbeit an solchen statistischen Kunstwerken weiter finanziell zu fördern.
Was wir im Alltag und in unseren Haushaltskosten spüren, ist nicht das Klima, sondern es sind Kosten, für die es nur falsche Vorwände aber keinen echten Grund gibt. Und wie uns diese falschen Vorwände verkauft werden, zeigt der verlinkte Artikel von der UN-Webseite ja sehr eindrücklich.
Wir zahlen schon heute für den "Klimaschutz", und wir sollen noch mehr dafür zahlen, und im besten Fall, aber nur wirklich im allerbesten Fall, wird das Geld für Nichts zum Fenster hinaus geworfen. In allen anderen Fällen wird es gegen uns verwendet.
Der UN-Chef des durchschnittlichen Wetters der letzten 30 Jahre fordert also dazu auf, das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre zu retten, wofür nur noch 2 Jahre Zeit seien. Alles, was er dafür braucht, ist unser Geld, oder genauer, noch mehr von unserem Geld. Das ist natürlich wirklich schwachsinnig, denn das Wetter der letzten 30 Jahre ändert sich natürlich täglich! Wenn es da etwas zu retten gäbe, wäre dies nur möglich, indem man die Zeit anhält, und zwar sofort, nicht erst in 2 Jahren. Dann würde sich das Wetter der letzten 30 Jahre nicht mehr weiter ändern und wäre für den Augenblick sicher, an dem die Zeit angehalten wurde.
Das ist alles so ein herrlich schöner Schwachsinn, aber doch ein etwas zu teurer Spaß. Ich habe definitiv schon günstiger gelacht. Und im nächsten Schritt soll uns nicht nur das Geld für nichts abgenommen werden, sondern auch unsere Freiheitsrechte und unsere Gesundheit. Und wenn es nicht mit dem Klima klappt, dann vielleicht mit der nächsten Plandemie oder mit dem nächsten großen Krieg. Alle diese Themen bieten riesige Chancen für die Reichen und Mächtigen, noch reicher und mächtiger zu werden. Dass dafür der Rest der Welt, also wir, verarmen müssen, sollte man nicht so negativ sehen.
Immerhin leben wir in einem goldenen Zeitalter; golden zumindest für alle jene, die der Rede wert sind, und wer redet schon über die anderen?
Was gibt es noch zu verstehen am Klima?
Klimazonen verschieben sich, dehnen sich aus oder schrumpfen, und kategorisiert werden sie über die Flora und Fauna, für die sie geeignet sind. In den seltensten Fällen verschwinden Klimazonen vollständig, und in den letzten 200 Jahren ist das wohl auch nirgends beobachtet worden. Verschieben sich Klimazonen, so bedeutet dies offensichtlich, dass Flora und Fauna mit den für sie geeigneten Umweltbedingungen mitwandern.
Geologen werten Fossilien der Flora und Fauna aus, um Rückschlüsse auf frühere Umweltbedingungen eines Gebietes zu machen. Diese Auswertungen weisen Klimazyklen auf, wie die Milankowitch-Zyklen, die den Geologen dabei helfen, die verschiedenen Gesteinsschichten genauer zu datieren.
Dies macht deutlich, dass "Klimaschutz" absoluter Schwachsinn ist, denn diese Zyklen können nicht gestoppt werden.
Mit der Definition des Begriffs "Klima" als das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre wird es nicht weniger Schwachsinnig, denn natürlich lässt sich auch das durchschnittliche Wetter der letzten 30 Jahre nicht schützen.
Hat man soviel verstanden, gibt es natürlich noch sehr viel mehr über das Klima zu verstehen. Und vieles muss auch noch erforscht werden. Aktuelle Veränderungen der Klimata der Erde müssen stets im Kontext der Klimavergangenheit gesehen werden. Unzählige Studien haben Daten zur natürlichen Variabilität des irdischen Klimas gesammelt, und viele davon sind ohne Bezahlschranke frei verfügbar.
Nachrichtenseiten und Politik wollen uns glauben machen, es sei zur Zeit besonders heiß und wir wären verloren, wenn es noch wärmer würde. Die Klimageschichte zeigt: Wir leben in einer Eiszeit, das nächste Glazial wird kommen, und in ein paar Hunderttausend oder Millionen Jahren wird auch wieder eine Warmzeit anbrechen.
Unsere jüngere Geschichte zeigt, dass wärmeres Klima besser für uns ist, denn es gelangt mehr CO₂ in die Atmosphäre, die Erde wird grüner, die Ernteerträge werden besser und der Anteil verhungernder und erfrierender Menschen sinkt. Wenn heute Menschen verhungern oder erfrieren, dann geschieht dies nur aus politischem Machtkalkül. Wir leben in einer Zeit, in der es keinen echten Mangel gibt. In der sogenannten kleinen Eiszeit war das schon ganz anders. Ja sogar die Sahel-Zone verschiebt sich zur Zeit gen Norden, was dem CO₂ zu verdanken ist, denn Pflanzen kommen mit weniger Wasser aus, wenn mehr CO₂ zur Verfügung steht. Natürlich ist auch dies ein Klimawandel, denn offensichtlich verschiebt sich da eine Vegetationszone, was auf lange Sicht auch das Wettersystem merklich beeinflussen kann, wenn der Trend anhält.
Wer sind wir, dass wir es Afrika neiden, wenn die Wüstengebiete schrumpfen, und extra das sogenannte CO₂-Capturing betreiben wollen, um dagegen vor zu gehen?
Und wenn wir schon bei dem Thema Politik sind: Viele Europäer würden es nicht vermuten, aber Afrikaner durchschauen dies offenbar immer besser: Der sogenannte globale Klimaschutz dient auch dazu, Afrika in dessen wirtschaftlicher Entwicklung aufzuhalten 26 .
Aber das wäre ein Thema für einen eigenen Artikel. Ich sammele zwar bereits Material zu diesem Thema, aber ich denke nicht, dass es bereits ausreicht.
Ach ja, lokaler Klimawandel! Der sogenannte Primärenergieverbrauch trägt natürlich zur Erderwärmung bei. Im Jahr 2023 wurden laut Statista 619 Exajoule freigesetzt 27 . Verteilt auf die Erde mit 510 Millionen km² bedeutet dies einen Klimaantrieb von 0,038 W/m². Das ist offensichtlich ein vernachlässigbarer Betrag, global betrachtet, aber natürlich wird diese Energie nicht gleichmäßig verteilt freigesetzt.
Für Deutschland werden vom Umweltbundesamt etwa 11 Exajoule angegeben 28 . Auf die Fläche Deutschlands von ungefähr 358 000 km² umgerechnet ergeben sich daraus etwa 1 W/m².
Wir könnten, hätten wir die Daten dafür, diese Rechnung für die Ballungszentren wiederholen, und kämen dann vielleicht auf 3 W/m², was dann ungefähr 1 °C lokale Erwärmung bedeuten würde, vermutlich im Winter mehr, da dann der Energieverbrauch höher ist. Das ist ein menschengemachter lokaler Klimaeinfluss. Ein Treibhauseffekt kommt in dieser Betrachtung nicht vor. Auch eine Langzeitwirkung ist nicht erkennbar, denn sobald der Energieverbrauch eingestellt wird, ist die Wärmequelle fort. Getrennt Messen können wir diese Erwärmung nicht, denn sie verschwindet im urbanen Hitzeinseleffekt, ja, ich würde sie als Teil dieses Effektes betrachten.
Das wichtigste zusammengefasst:
- Klimawandel bedeutet im wahrsten Sinne des Wortes, dass Klimazonen, Vegetationszonen wandeln, also ihren Aufenthaltsort ändern. Flora und Fauna wandern mit den Umweltbedingungen mit.
- Die Klimageschichte weist zyklische Veränderungen auf.
- Einige Zyklen sind astrophysikalischen Ursprungs, andere Zyklen warten auf einen Beweis für ihre Ursache.
- Die Zyklen haben keinen Stopp-Knopf.
- CO₂ ist kein Klima-Regelknopf.
- Der sogenannte Klimaschutz ist Schwachsinn, denn wir können z.B. nichts gegen die Milankowitch-Zyklen unternehmen.
- Das Quartär, das vor etwa 2,6 Millionen Jahren begann, ist eine ungewöhnlich kalte Periode der Erdgeschichte. Sogar unser jetziges Interglazial ist kühler als vorhergehende Interglaziale. 29 .
- Wir leben in einem Interglazial einer Eiszeit.
- CO₂ ernährt das Leben auf der Erde.
- Wärmeres Klima führt zu mehr CO₂ in der Atmosphäre und so zu einer grüneren Erde.
Begraben Sie also Ihre Ängste vor einer Erwärmung, lassen Sie sich aber auch keine Angst vor dem nächsten Glazial machen. Wir können auf Klimaänderungen nur reagieren, aber unsere Vorfahren haben dies erfolgreich gemeistert, warum also nicht auch wir?
Ich denke zusammen können wir, also die gesamte Menschheit, viel erreichen.
Darum bin ich gegen Hetze und Angstmache:
- Gegen Hetze im Netz
- Gegen Kriegshetze
- Gegen Hetze im Fernsehen
- Gegen Hetze in Nachrichtenblättern
- Gegen Hetze auf den Straßen
Wir brauchen keine Hetze, keine Helden, keine Kriege, keinen Hass, keinen Neid, kein "teile und herrsche", keinen Zwang und vor allem keine Angst. Frieden, Verstehen und aus freiem Antrieb Kooperieren, das ist unsere Zukunft, weil sie Sinn macht.
Was wir auch nicht brauchen ist Carbon-Capturing. Dieser Irrsinn ist öffentlich geplantes Massensterben, denn CO₂ ernährt zusammen mit Wasser und Sonnenlicht das Leben auf dieser Erde.
Ich bin weiterhin nur ein interessierter Laie mit den soliden physikalischen Grundkenntnissen eines technischen Studienganges, der Studienarbeiten und bereitgestellte Datensätze heranzieht um zu lernen. Es macht einen Unterschied, ob man sich einer Meinung anschließt, oder ab man sich Wissen erarbeitet, ob man auswendig lernt, oder ob man versteht, begreift und erkennt.
Erkenntnisse haben meistens vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.
Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.
Fußnoten
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- Cooling The Hothouse ; Willis Eschenbach; Watts Up With That?; 2020-09-15 ↑
- Die Sättigung der Infrarot-Absorption und deren logische Konsequenz für politische Entscheidungsträger ; Frank Siebert; Idee; 2023-08-01 ↑
- Climate ; World Meteorological Organization; 2022-12-16 ↑
- Study Undercuts Idea That 'Medieval Warm Period' Was Global ; www.earth.columbia.edu; 2015-12-04 ↑
- Medieval warmth confirmed at the Norse Eastern Settlement in Greenland ; G. Everett Lasher, Yarrow Axford; Geology, volume 47; GeoScienceWorld; DOI: https://doi.org/10.1130/G45833.1 ; 2019-03-01 ↑
- Study shows that Vikings enjoyed a warm Greenland ; news.northwestern.edu; 2019-02-06 ↑
- Medieval Warm Period - Climate reconstructions of the 'Medieval Warm Period' 1000-1200 AD ; Google My Maps ↑
- How to Make A Snowball Earth ; Christopher R. Scotese; YouTube; 2022-09-02 ↑
- A 2-million-year-old ecosystem in Greenland uncovered by environmental DNA - Nature ; Kurt H. Kjær, Mikkel Winther Pedersen, Bianca De Sanctis, Binia De Cahsan, Thorfinn S. Korneliussen, Christian S. Michelsen, Karina K. Sand, Stanislav Jelavić, Anthony H. Ruter, Astrid M. A. Schmidt, Kristian K. Kjeldsen, Alexey S. Tesakov, Ian Snowball, John C. Gosse, Inger G. Alsos, Yucheng Wang, Christoph Dockter, Magnus Rasmussen, Morten E. Jørgensen, Birgitte Skadhauge, Ana Prohaska, Jeppe Å. Kristensen, Morten Bjerager, Morten E. Allentoft, Eric Coissac, Alexandra Rouillard, Alexandra Simakova, Antonio Fernandez-Guerra, Chris Bowler, Marc Macias-Fauria, Lasse Vinner, John J. Welch, Alan J. Hidy, Martin Sikora, Matthew J. Collins, Richard Durbin, Nicolaj K. Larsen, Eske Willerslev; Nature, volume 612; Nature; DOI: https://doi.org/10.1038/s41586-022-05453-y ; 2022-12-07 ↑
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- UN climate chief presses for faster action, says humans have 2 years left 'to save the world' ; AP News; 2024-04-10 ↑
- Ein Blick in eine Studie: Die Ergrünung der Erde und deren Treiber ; Frank Siebert; Idee; 2023-07-01 ↑
- West Africa Weekly's Founder, David Hundeyin, Rejects N800,000 Offer From Foreign NGO, Dialogue Earth, To Write Article Attacking Dangote Refinery ; Joy Chukwu; West Africa Weekly; 2024-08-10 ↑
- Weltweiter Primärenergieverbrauc0,00h bis 2023 - Statista ; Statista ↑
- Indikator: Primärenergieverbrauch ; Umweltbundesamt; 2024-02-04 ↑
- Klimageschichte zum Anfassen ; Frank Siebert; Idee; 2022-11-22 ↑