Der Trend der eingestrahlten Sonnenenergie der letzten 40 Jahre in Deutschland

2024-12-02

Frank Siebert

In meinem letzten Artikel zitierte ich von einer Firmenwebseite: Insgesamt ist die Sonneneinstrahlung in den letzten 40 Jahren gestiegen, pro Jahr um durchschnittlich 3,4 kWh/m². Ich meinte, da müsse man vorsichtig sein und eine zweite Quelle zu dieser Aussage suchen ¹ .

Ich habe gesucht und wurde beim Deutschen Wetterdienst fündig, der für Deutschland den "Trend der Jahressummen der Globalstrahlung" ² mitteilt. Globalstrahlung, das ist die Summe der direkten und der gestreuten Einstrahlung durch die Sonne.

Als Ergebnis kann ich mitteilen, dass der Deutsche Wetterdienst eine geringfügig höhere Steigerung der Sonneneinstrahlung von 3,59 kWh/m² angibt, was in der Summe 16 W/m² anstatt der in meinem Artikel ermittelten 15 W/m² ausmacht.

Diese zusätzlich eingestrahlte Leistung muss sich natürlich auch in höheren Temperaturen niederschlagen, was nahelegt, dass sich Deutschland in den letzten 40 Jahren tatsächlich erwärmt hat, zumindest tendenziell, nicht unbedingt jedes Jahr stetig. Die Jahre 2003, 2018 und zu meiner Überraschung auch 2023 weisen laut Grafik besonders hohe Werte der eingestrahlten Sonnenenergie auf. Ich selbst empfand das Jahr 2023 als eher kühl hier in meiner Dachwohnung. Das von mir als noch kühler empfundene Jahr 2024 neigt sich ja erst dem Ende zu und ist in der Darstellung noch nicht enthalten.

16 W/m² ist etwas höher als der Beitrag, der sich rechnerisch aus dem Primärenergieverbrauch Bremens umgelegt auf die Fläche Bremens ergibt, der zwischen 10,94 W/m² und 12,94 W/m² lag ³ . Diese zusätzlichen 16 W/m² in Deutschland könnten also durchaus, wie auch für Bremen ermittelt, 2°C oder sogar mehr an Temperaturerhöhung bedeuten, ganz ohne den hypothetischen Einfluss des CO₂-Anstieges. Oder haben Sie eine Theorie, nach der ein CO₂-Anstieg die eingestrahlte Sonnenenergie erhöhen kann?

Ein kleines Problem hat die von mir gemachte Rechnung allerdings. Sogar die eifrigsten Verfechter des menschengemachten Klimawandels behaupten nicht, dass die Temperaturen in den letzten 40 Jahren um mehr als 2 °C gestiegen seien. Es muss also ein negatives Feedback auf die zusätzlich eingestrahlte Leistung geben, welches den Temperaturanstieg niedriger hielt als von mir ermittelt.

Der wahrscheinlichste Kandidat hierfür ist zusätzliche Verdunstung, welche nicht nur am Erdboden kühlt, sondern auch einen Teil der zusätzlichen Energie recht effizient als Wasserdampf aufsteigen lässt, verbunden mit einer ebenfalls erhöhten Abstrahlung ins All im Infrarotbereich. Ein weiterer Kandidat wäre der gesteigerte Pflanzenwuchs, der ja auch zusätzliche Energie benötigt, was bei der Zuschreibung dieser Steigerung zum Anstieg des CO₂ ⁴ gerne außer Acht gelassen wird.

Natürlich müssen Sie weder die Temperaturmessungen, vor allem die ermittelten Jahresdurchschnittswerte, noch die gemessene Energieeinstrahlung, vor allem die ermittelten durchschnittlichen Jahressummen, als gesichert betrachten. Die Menge der Messpunkte, die Menge der Messwerte je Messpunkt, der Toleranzbereich jeder Einzelmessung und die Mathematik der Fehlerrechnung fordern auch hier zur Vorsicht auf.

Der Deutsche Wetterdienst gibt zwar den Trend in diesem Fall mit zwei Nachkommastellen an, es ist aber sehr zweifelhaft, dass der Wert mit einer Genauigkeit von zwei Stellen hinter dem Komma ermittelt werden konnte.

Mit der angemessenen Vorsicht stelle ich daher fest, dass der vom Deutschen Wetterdienst angegebene Trend der eingestrahlten Sonnenenergie mehr als hinreichend hoch ist, um die in Deutschland gemessenen Temperaturerhöhungen der letzten 40 Jahre ohne den CO₂-Anstieg erklären zu können.

Da das CO₂ der Atmosphäre längst im Sättigungsbereich seiner Absorptionsfähigkeit infraroter Strahlung angelangt ist ⁵ , wundert es nicht, dass sich eine andere Erklärung als CO₂ finden lässt.

Dass die Sonne eine Rolle spielt, ist auch keine wirkliche Überraschung. Oder überrascht es Sie?

Erkenntnisse haben meistens vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.

Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.

Fußnoten

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