Idee der eigenen Erkenntnis
Idee der eigenen Erkenntnis

Das IPCC und dessen Erkenntnisse zum Einfluss galaktischer kosmischer Strahlung auf das Klima

Frank Siebert
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Was genau teilt uns das IPCC über dessen Erkenntnisse zum Einfluss galaktischer kosmischer Strahlung auf das Klima mit? Welche Quellen hat das Panel konsultiert und wie überzeugend sind dessen Schlussfolgerungen?

Nachdem ich im letzten Artikel feststellte 1 , dass das IPCC den Einfluss galaktischer kosmischer Strahlung, und damit den Einfluss von Änderungen der magnetischen Aktivität der Sonne, auf das Klima ignorieren muss, wenn es weiterhin über einen menschengemachten Klimawandel referieren möchte, habe ich mir darüber Gedanken gemacht, dass ich die andere Seite ebenfalls zu Wort kommen lassen sollte.

Daher handelt dieser Artikel von der Desinformation 2 , der Information der zweiten bzw. der anderen Seite, welche uns das IPCC zur Verfügung stellt.

Die Information stammt aus dem Dokument "IPCC - Climate Change 2021 - The Physical Science Basis - 7.3.4.5 Galactic Cosmic Rays" 3 mit dem Dokument-Datum 26. Juli 2022.

Der Umgang mit Abkürzungen und Referenzen in dem Dokument ist nicht sehr Leserfreundlich und auch Hörer würden bei den ganzen Abkürzungen schnell die Ohren zuklappen. Ich habe daher die von mir angefertigte Übersetzung überall mit der deutschsprachigen Langform der Kürzel ergänzt und bei der jeweils ersten Erwähnung einer Referenz auch den Link darauf in eine Fußnote aufgenommen. Zusätzlich habe ich die Referenzen im Text mit einem Link zu ihrem jeweiligen Kapitel unterlegt, in dem ich Kernaussagen der jeweiligen Arbeiten darzustellen versuche.

Zum Glück ist das Kapitel kurz, so dass ich nicht lange Überlegen musste, welchen Teil ich als Aussage des IPCC darstelle. Es folgt hier das komplette Kapitel zu galaktischen kosmischen Strahlen in deutscher Übersetzung.

Zitat:

Schwankungen des Flusses der galaktischen kosmischen Strahlung (GCR), welche die Atmosphäre erreicht, werden durch die Sonnenaktivität moduliert und beeinflussen Bildung neuer Teilchen in der Atmosphäre durch ihre Verbindung zur Ionisierung der Troposphäre ( Lee et al., 2019 4 ). Es wurde vermutet, dass Perioden mit hohem GCR-Fluss [Anmerkung: kosmischen Strahlungsfluss] mit erhöhten Aerosol- und CCN-Konzentrationen [Anmerkung: Wolken-Kondesationskern-Konzentrationen] und damit auch mit Wolkeneigenschaften korrelieren (z. B. Dickinson, 1975 5 ; Kirkby, 2007 6 ).

Seit AR5 wurde der Zusammenhang zwischen GCR [Anmerkung: galaktischer kosmischer Strahlung] und der Bildung neuer Teilchen gründlicher untersucht, insbesondere durch Experimente in der CLOUD-Kammer des CERN (Cosmics Leaving OUtdoor Droplets; Dunne et al., 2016 7 ; Kirkby et al., 2016 8 ; Pierce, 2017 9 ). Durch die Verknüpfung der durch GCR [Anmerkung: galaktische kosmische Strahlung] induzierten Bildung neuer Teilchen aus den CLOUD-Experimenten mit CCN [Anmerkung: Wolken-Kondesationskernen] fanden Gordon et al., 2017 10 heraus, dass sich die CCN-Konzentration [Anmerkung: Wolken-Kondesationskern-Konzentration] für niedrige Wolken zwischen Sonnenmaximum und Sonnenminimum um 0,2-0,3% unterscheidet. In Verbindung mit relativ geringen Schwankungen der atmosphärischen Ionenkonzentration über hundertjährige Zeitskalen ( Usoskin et al., 2015 11 ) ist es daher unwahrscheinlich, dass die Intensität der kosmischen Strahlung das heutige Klima über Keimbildung beeinflusst ( Yu and Luo, 2014 12 ; Dunne et al., 2016 ; Pierce, 2017 ; Lee et al., 2019 ).

In Studien suchen wir weiterhin nach einem Zusammenhang zwischen GCR [Anmerkung: galaktischer kosmischer Strahlung] und Eigenschaften des Klimasystems auf der Grundlage von Korrelationen und Theorie. Svensmark et al., 2017 13 schlugen einen neuen Mechanismus für die ioneninduzierte Erhöhung der Aerosolwachstumsrate und den daraus folgenden Einfluss auf die Konzentration von CCN [Anmerkung: Wolken-Kondesationskernen] vor. Die Studie enthält keine Schätzung der daraus resultierenden Auswirkungen auf die Konzentration atmosphärischer CCN [Anmerkung: Wolken-Kondesationskerne] und die Strahlungseigenschaften von Wolken. Darüber hinaus finden Svensmark et al., ( 2009 14 , 2016 15 ) in satelliten- und bodengestützten Daten Korrelationen zwischen GCRs [Anmerkung: galaktischer kosmischer Strahlung] und Aerosol- und Wolkeneigenschaften. Mehrere Studien, die diesen Zusammenhang untersuchten, haben solche Korrelationen in Frage gestellt ( Kristjánsson et al., 2008 16 ; Calogovic et al., 2010 17 ; Laken, 2016 18 ).

Der AR5 [Anmerkung: Zustandsbericht 5] kam zu dem Schluss, dass die Wirkung von GCR [Anmerkung: galaktischer kosmischer Strahlung] auf CCN [Anmerkung: Wolken-Kondesationskerne] zu schwach ist, um eine nachweisbare Auswirkung auf das Klima zu haben, und es wurde kein robuster Zusammenhang zwischen GCR [Anmerkung: galaktischer kosmischer Strahlung] und Bewölkung gefunden ( Boucher et al., 2013 19 ). Die seit dem AR5 [Anmerkung: Zustandsbericht 5] veröffentlichte Literatur stützt diese Schlussfolgerungen mit wichtigen Labor-, Theorie- und Beobachtungsergebnissen. Es besteht ein hohes Maß an Zuversicht, dass GCR [Anmerkung: galaktische kosmische Strahlung] im Zeitraum von 1750 bis 2019 nur einen vernachlässigbaren Beitrag zum ERF [Anmerkung: effektiven Strahlungsantrieb] leistet.

Zitat Ende

Ein Blick in die angegebenen Referenzen

Dickinson, 1975

Schauen wir uns die Quellen in ihrer zeitlichen Abfolge an, so ist die erste von Robert E. Dickinson aus dem Jahre 1975 tatsächlich hochspekulativ, und der Autor betont dies.

Vielsagend ist das Zitat:

Es ist nicht meine Absicht, hier die Gültigkeit der offensichtlichen Beobachtungsbeziehungen zwischen der Sonnenaktivität und der unteren Atmosphäre zu beurteilen, sondern vielmehr aufzuzeigen, welche physikalischen Prozesse in der der unteren Atmosphäre am wahrscheinlichsten an der Erklärung solcher Beziehungen beteiligt sind.

Zitat Ende

Für Dickinson geht es also im Jahre 1975 nicht mehr darum, ob die Sonnenaktivität die untere Atmosphäre beeinflusst, denn dies folgt ganz offensichtlich aus den Beobachtungen. Natürlich finden sich hierzu auch Querverweise auf die Arbeiten, welche diese Beeinflussung aufgezeigt haben, aber ich folge diesen hier nicht weiter.

Kirkby, 2007

Wer in Kirkby 2007 hinein schauen möchte, muss Geld dafür ausgeben, oder das PDF auf ArXiv finden. Natürlich habe ich den Link auf das PDF in der Fußnote mit angegeben. Der Blick in dieses Dokument ist lohnenswert, denn Jasper Kirkby bietet in Kapitel 2 eine Reise durch die Klimageschichte und zeigt darin den Zusammenhang zwischen kosmischer Strahlung und dem Klima im letzten Jahrtausend, im Holozän, im Quaternär und im Phanerozoic, also für die letzten 550 Millionen Jahre unserer Klimageschichte.

Dazu habe ich zwar auch bereits einen Artikel gemacht, aber natürlich nicht so ausführlich und in der Tiefe, in der Kirkby dies in seiner Arbeit macht. In Kapitel 3 geht der Autor auf verschiedene mögliche Mechanismen ein, welche den Zusammenhang erklären könnten. Kapitel 4 beschreibt das CLOUD-Projekt am CERN und in Kapitel 5 zieht Kirkby einige Schlussfolgerungen.

Zitat:

Zahlreiche paläoklimatische Beobachtungen, die ein breites Spektrum von Zeitskalen abdecken, legen nahe, dass die Variabilität der galaktischen kosmischen Strahlungsvariabilität mit dem Klimawandel verbunden ist. Die Qualität und Vielfalt der Beobachtungen macht es es schwierig, sie als rein zufällige Assoziationen abzutun.

Und Zitat, nach Betrachtung der Unsicherheiten bezüglich des Mechanismus:

Trotz dieser Unsicherheiten ist die Frage, ob und in welchem Ausmaß das Klima durch die Variabilität der solaren und kosmischen Strahlung beeinflusst wird, weiterhin zentral für unser Verständnis des anthropogenen Beitrags zum gegenwärtigen Klimawandel.

Zitat Ende

Kirkby bietet in seiner Arbeit also deutlich mehr, als nur einen vermuteten Zusammenhang zwischen der Wolkenbildung und der kosmischen Strahlung. Er stellt in seiner Arbeit historische Belege dafür dar, dass die kosmische Strahlung unser Klima deutlich beeinflusst. Und Kirkby hat natürlich recht, dass diese Frage zentral für unser Verständnis des anthropogenen Beitrags ist. Je größer die natürlichen Einflussfaktoren sind, desto geringer wird der anthropogene Anteil. Es ist bezeichnend, dass das IPCC die Belege ignoriert und lediglich auf die Spekulation über den Mechanismus hinweist.

Kristjansson et al., 2008

Kristjánsson et al. 2008 versucht Forbusch Decreases und deren Einfluss auf die Wolken statistisch auszuwerten. Ein Forbush Decrease ist eine schnelle Abnahme der beobachteten Intensität der galaktischen kosmischen Strahlung nach einem koronalen Massenauswurf. Es ist eine sehr statistische Arbeit und beruhte auf Beobachtungen von Gebieten, für welche vermutet wurde, dass sich in diesen der größte Einfluss auf die Wolkenbildung erkennen lassen würden. Die Wolkendichte und die Größe der Tropfen wurde in Betracht gezogen. Nur für die stärksten Forbush Abnahmen wurde in dieser Studie ein statistisch etwas signifikanterer Zusammenhang ermittelt.

Zitat:

Die Gesamtschlussfolgerung, die sich auf eine Reihe unabhängiger statistischer Tests stützt, lautet, dass in hochgradig anfälligen niedrigen Meereswolken über den Ozeanen der südlichen Hemisphäre kein eindeutiges Signal der kosmischen Strahlung in Verbindung mit Forbush-Abnahmeereignissen zu finden ist.

Und Zitat

Weitere Untersuchungen einer größeren Anzahl solcher Ereignisse sind erforderlich, bevor endgültige Schlussfolgerungen über die mögliche Rolle der galaktischen kosmischen Strahlung für Wolken und Klima gezogen werden können. Außerdem sollten künftige Untersuchungen die Empfindlichkeit in Bezug auf die Auswahl der untersuchten geografischen Regionen erforschen.

Zitat Ende

Svensmark et al., 2009

Svensmark et al. 2009 hat im Grunde das gleiche Thema wie Kristjánsson, richtet den Fokus allerdings ganz gezielt auf Wolken bis zu 3,2 km Höhe. Wie bei Kristjánsson sind Gebiete über dem Meer das Ziel. Verwendet wurden Daten von 1987 bis 2007.

Zitat:

Drei unabhängige Quellen von Satellitendaten über Flüssigwasserwolken werden verwendet, um die Reaktionen auf Forbush-Abnahme-Ereignisse zu untersuchen. Der Special Sounder Microwave Imager (SSM/I) [Wentz, 1997; Weng et al., 1997] beobachtet Veränderungen im Flüssigwassergehalt der Wolken (CWC) über den Ozeanen der Welt. Das Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS) auf den NASA-Satelliten Terra und Aqua (Land und Ozeane) liefert den Flüssigwasserwolkenanteil (LWCF). Das International Satellite Cloud Climate Project (ISCCP) [Rossow und Schiffer, 1991] liefert Daten über die IR-Erkennung von niedrigen Wolken (<3,2 km) über den Ozeanen. Erhebliche Rückgänge der Flüssigwasserwolken, die offenbar der abnehmenden kosmischen Strahlung folgen und einige Tage nach den galaktischen kosmischen Strahlungsminima ein Minimum erreichen, waren für die stärksten Ereignisse in Tabelle 1 leicht nachweisbar, unabhängig davon, ob sie einzeln oder in Überlagerungen mehrerer Ereignisse betrachtet wurden.

Und Zitat:

Unsere Ergebnisse zeigen auf globaler Ebene deutliche Einflüsse der Sonnenvariabilität auf Bewölkung und Aerosole. Unabhängig vom detaillierten Mechanismus verringert der Verlust von Ionen aus der Luft während Forbush-Abnahmen den Gehalt an flüssigem Wolkenwasser über den Ozeanen. Die Reaktion auf relativ kleine Schwankungen in der Gesamtionisierung ist so ausgeprägt, dass wir vermuten, dass ein großer Teil der Wolken auf der Erde durch Ionisierung gesteuert werden könnte. Zukünftige Arbeiten sollten abschätzen, wie groß das Volumen der Erdatmosphäre ist, das in den Ionenprozess involviert ist, der zu den in den Wolkenkondensationskernen beobachteten Veränderungen führt, und welche Bedeutung er für den Strahlungshaushalt der Erde hat. Von der Sonnenaktivität über die Ionisierung durch kosmische Strahlung bis hin zu Aerosolen und Flüssigwasserwolken scheint eine Kausalkette auf globaler Ebene zu wirken.

Zitat Ende

Die Autoren um Svensmark schließen mit der Feststellung, Zitat:

''Diese Ergebnisse zeigen mit hoher Zuversicht, dass es einen realen Einfluss von Forbush-Abnahmen auf die Wolkenmikrophysik gibt. Die vorgeschlagene kausale Reaktionskette, die für die beobachteten Korrelationen verantwortlich ist, beginnt mit einem solaren koronalen Massenauswurf, dieser führt zu [ → ] einer Forbush-Abnahme mit weniger kosmischer Strahlung → weniger atmosphärischer Ionisierung → weniger Aerosol-Keimbildung → weniger gebildeten Wolkenkondensationskeimen → weniger Wolkentröpfchen → größeren Wolkentröpfchen, Abnahme des Wolkenanteils, der optischen Wolkendicke und des Wolkenemissionsvermögens. Da die Tröpfchen größer sind, ist die Abtragung durch Regen wahrscheinlicher und steht im Einklang mit der Abnahme des Flüssigwassergehalts. [...]

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Ergebnisse die Vermutung stützen, dass Ionen eine wichtige Rolle im Lebenszyklus von Wolken spielen.

Zitat Ende

Calogovic et al., 2010

Calogovic et al., 2010 ist eine direkte Antwort auf Svensmark et al., 2009. Wie bei Svensmark wurden MODIS-Satelliten-Daten verwendet. Der Fokus lag auf den 6 größten Forbush-Decrease-Events von 1989 bis 2001. Die Autoren versuchen eine kurzfristige Antwort auf die Events zu finden und arbeiten mit einer hohen zeitlichen Auflösung.

Die Autoren merken an, Zitat:

Da der einzige Unterschied zwischen der CRC [Anmerkung: Kosmische-Strahlung-Wolken] Hypothese und unserem Ansatz in der Dauer der Änderung der galaktischen kosmischen Strahlung besteht, ist eine notwendige Voraussetzung für die Anwendbarkeit unseres Tests, dass die Zeitskalen der beteiligten Prozesse kurz genug sind, um den Änderungen der kosmischen Strahlung zu folgen. Mit anderen Worten: Die Konzentration der Wolkenkondensationskerne muss innerhalb von 1-2 Tagen abfallen und sich innerhalb von etwa einer Woche wieder erholen.

Und Zitat:

In einer neueren Studie analysierten Svensmark et al. [2009] 26 Forbush-Abnahmen und fanden im Gegensatz zu uns eine signifikante Reaktion der Wolkenbedeckung und des Aerosolgehalts. Eine genauere Betrachtung der Liste der von Svensmark et al. verwendeten Forbush-Abnahme-Ereignisse ergab jedoch 5 Forbush-Abnahme-Ereignisse, die unsere Auswahlkriterien nicht erfüllten. Zum Beispiel wurde das drittstärkste Forbush-Abnahme-Ereignis in der Liste von Svensmark et al. am 20. Januar 2005 von einem der stärksten solaren Protonenereignisse begleitet. Mironova et al. [2008] analysierten dieses Ereignis und stellten einen signifikanten Anstieg des Aerosolgehalts in der Antarktisregion fest. Ohne weitere Diskussion möchten wir anmerken, dass eine Studie wie die von Svensmark et al. [2009], die Forbush-Abnahme-Ereignisse einbezieht, die mit solaren Protonenereignissen verbunden sind, leicht zu fragwürdigen oder sogar widersprüchlichen Ergebnissen führt [siehe auch Laken et al., 2009].

Zitat Ende

Boucher et al., 2013

Boucher et al., 2013 ist eine Referenz auf das Kapitel 7 - Wolken und Aerosole, des IPCC Statusberichts "Climate Change 2013 – The Physical Science Basis". Da es sich nicht um eine eigenständige Studie handelt, befasse ich mich damit an dieser Stelle nicht.

Yu and Luo, 2014

Die Einleitung der Studie Yu and Luo, 2014 beginnt mit der Feststellung, Zitat:

Die Sonne liefert den größten Teil der Energie für das Atmosphären- und Klimasystem der Erde. Es besteht kein Zweifel daran, dass zwischen der solaren Variabilität und dem Erdklima auf Jahrhundert-, Jahrzehnt- und kürzeren Zeitskalen ein Zusammenhang besteht [...].

Zitat Ende

Die durchaus lesenswerte Einleitung fährt fort mit Hinweisen auf die Schwierigkeiten, diesen Einfluss in seiner beobachteten Stärke auf physikalische Zusammenhänge zurück zu führen. Gesucht wird nach einem Zusammenhang, der die Änderungen in der solaren Einstrahlung um einen Faktor von ungefähr 3 verstärkt, um die Beobachtungen zufriedenstellend erklären zu können. Es wird gar auf eine Studie hingewiesen, welche einen Faktor zwischen 5 bis 7 glaubt erklären zu können.

Die Studie selbst ist theoretischer Natur, mit einer Klima-Modellierung mit einer Laufzeit von nur einem Jahr, welche eine Ionen-vermittelte Wolkenkondensation untersucht. Entsprechende Vorsicht ist bei der Bewertung der Aussagen angesagt, solange das Modell nicht durch Messergebnisse validiert oder falsifiziert werden konnte.

Die Autoren selbst schließen mit dem Hinweis, dass weitere Einflussparameter wie Änderungen der UV-Strahlung und der Sonneneinstrahlung zusätzliche verstärkende Wirkung haben könnten, und Zitat:

Weitere Forschungsarbeiten sind erforderlich, um die Auswirkungen der Sonnenaktivitäten auf das Klima der Erde besser zu quantifizieren.

Zitat Ende

Ich kann leider nicht nachvollziehen, warum das IPCC diese Studie als eine Referenz für den Satz "In Verbindung mit relativ geringen Schwankungen der atmosphärischen Ionenkonzentration über hundertjährige Zeitskalen ist es daher unwahrscheinlich, dass die Intensität der kosmischen Strahlung das heutige Klima über Keimbildung beeinflusst." verwendet. Die Studie trifft keine entsprechende Aussage, zumindest kann ich diese nicht finden.

Usoskin et al., 2015

Usoskin et al., 2015 befasst sich mit dem Maunder Minimum von 1645–1715, um immer wieder aufflammende Diskussion darum, wie gering die Sonnenaktivität während dieses Minimums wirklich war, zu klären.

Es handelt sich offensichtlich um eine Recherchearbeit, in der die verfügbaren Daten zu diesem Minimum gesammelt und ausgewertet wurden. In Kapitel 3 werden verschiedenste Proxies herangezogen, von Beobachtungen von Auroras über Beryllium 10 Daten aus Eisbohrkernen bis hin zu Titan 44 in Meteoriten. Meine Aufzählung ist äußerst lückenhaft, aber Sie können ja einen Blick in die gut lesbare Arbeit wagen.

Die Autoren schließen mit, Zitat:

Nach sorgfältiger Überprüfung aller derzeit verfügbaren Datensätze für das Maunder-Minimum kamen wir zu dem Schluss, dass die Sonnenaktivität während dieses Zeitraums in der Tat außergewöhnlich niedrig war, was einem speziellen Modus eines großen Minimums des Sonnendynamos entspricht. Die Vermutung einer mittleren bis hohen Sonnenaktivität während des Maunder-Minimums wird mit einem hohen Maß an Signifikanz zurückgewiesen.

Zitat Ende

Ob sich "die Wissenschaft" in der Folge auf dieses Ergebnis einigen konnte?

Auch bei dieser Studie kann ich leider nicht nachvollziehen, warum das IPCC diese Studie als eine Referenz für den Satz "In Verbindung mit relativ geringen Schwankungen der atmosphärischen Ionenkonzentration über hundertjährige Zeitskalen ist es daher unwahrscheinlich, dass die Intensität der kosmischen Strahlung das heutige Klima über Keimbildung beeinflusst." verwendet. Aus der Position der Referenz wäre zu schließen, dass diese Studie Aussagen zu einer relativ geringen Schwankung der atmosphärischen Ionenkonzentration über hundertjährige Zeitskalen macht. Ich war nicht in der Lage diese Aussage in der Studie zu finden.

Laken, 2016

Die Arbeit von Laken aus dem Februar 2016 ist eine statistische Überprüfung einer anderen Arbeit.

Zitat:

''Kürzlich wurde in einer Studie von Badruddin & Aslam (2015), im Folgenden BA15 genannt, ein enger Zusammenhang zwischen dem solar modulierten kosmischen Strahlungsfluss und dem Indischen Sommer Monsoon festgestellt. Auf der Grundlage einer statistischen Analyse von beobachteten Neutronenmonitor-Zählungen und Niederschlagsaufzeichnungen seit 1964 kamen sie zu dem Schluss, dass ein Anstieg des kosmischen Strahlungsflusses während des Indischen Sommer Monsoon zu ungewöhnlich starken Niederschlägen führte, während ein Rückgang des kosmischen Strahlungsflusses zu ungewöhnlich schwachen Niederschlägen führte.

Zitat Ende

Eine Monte-Carlo Simulation mit Zufallswerten, welche, wie der Autor erklärt, einigen Einschränkungen unterliegen, um für eine solche Simulation geeignet zu sein, begründet, dass die Ergebnisse der überprüften Studie statistisch nicht signifikant seien.

Ich selbst müsste da erst eine Menge mehr über Statistik lernen, um das Ergebnis dieser Arbeit zu prüfen. Daher stelle ich nur fest, dass diese Arbeit als ein Beleg gegen Svensmarks Studien angeführt wird, ohne diese zum Inhalt zu haben. Tatsächlich sagt diese Arbeit lediglich aus, dass Badruddin & Aslam (2015) einen Fehler in ihrer statistischen Betrachtung gemacht haben. Die Arbeit kann aber noch nicht einmal eine Aussage darüber treffen, ob Badruddin & Aslam bei korrekter Statistik zu einem anderen Ergebnis gekommen wären. Dieser Frage geht die Arbeit nämlich gar nicht nach.

Wie gesagt, ich bin in fast allem ein Laie, so auch zu dem Thema Statistik. Gerne lasse ich mir von einem Experten genauer erklären, ob meine Einschätzung korrekt ist, oder warum genau ich falsch liege.

Kirkby et al., 2016

Kirkby et al. aus dem May 2016 berichtet von dem CLOUD-Projekt am CERN. Aus einen Bericht darüber aus dem Jahr 2019 habe ich in meinem letzten Artikel zitiert.

In dieser Arbeit berichten die Autoren, Zitat:

Zusammenfassend stellen wir fest, dass hoch oxidierte organische Verbindungen bei der Partikelkeimbildung in der Atmosphäre eine Rolle spielen, die mit der von Schwefelsäure vergleichbar ist. Zusammen mit einem geeigneten Stabilisierungsmittel hat jede Verbindung eine ausreichend geringe Flüchtigkeit, um neue Partikel in der unteren Atmosphäre bei Dampfkonzentrationen nahe 107 cm-3 zu bilden. Das Stabilisierungsmittel für rein biogene Partikel ist ein geeignetes Ion, während die Stabilisierungsmittel für Schwefelsäurepartikel Amine oder Ammoniak mit oxidierten organischen Stoffen sind. Die ioneninduzierte Keimbildung von rein biogenen Partikeln kann wichtige Folgen für unberührte Klimata haben, da sie einen Mechanismus darstellt, durch den die Natur Partikel ohne Verschmutzung produziert. Dies könnte den Aerosol-Grundzustand der unberührten vorindustriellen Atmosphäre erhöhen und so den geschätzten anthropogenen Strahlungsantrieb durch die erhöhte Aerosol-Wolken-Albedo während des Industriezeitraums verringern.

Zitat Ende

Bei dieser Begründung muss man einmal um die Ecke denken, aber dann macht die Aussage durchaus Sinn, dass dieser Zusammenhang im Ergebnis der Klima-Betrachtungen zu einem geringeren Einfluss des Menschen auf das Klima führt. Natürlich nur bei den Betrachtungen des Klimas, der tatsächliche Einfluss des Menschen, dessen Höhe uns ja unbekannt ist, bleibt davon unberührt.

Diese Arbeit ist für einen Laien nicht einfach lesbar. Wenn Sie sich daran wagen, sollten Sie sich Zeit nehmen und eine Suchmaschine zur Hand haben. Da es sich im Kern wohl um einen ersten Forschungsschritt in die Richtung der Ergebnisse aus dem Jahr 2019 handelt, sei hier noch einmal an die leichter zu verstehende Aussage aus 2019 erinnert, Zitat:

[...], hat CLOUD gezeigt, dass sich Aerosole allein aus biogenen Dämpfen bilden können, die von Bäumen emittiert werden, und dass ihre Bildungsrate durch kosmische Strahlung um bis zu einem Faktor 100 erhöht wird.

Zitat Ende

Svensmark et al., 2016

Svensmark et al. aus dem September 2016 liefert eine statistische Betrachtung zu dem Einfluss kosmischer Strahlung auf die Ionisierung in der unteren Atmosphäre.

Eine Kontrolle mit der Monte-Carlo-Methode liefern die Autoren auch gleich mit, Zitat:

Es wird eine Methode entwickelt, um Forbush-Abnahmen in der galaktischen kosmischen Strahlung nach ihrem erwarteten Einfluss auf die Ionisierung der unteren Atmosphäre zu ordnen. Dann wird ein bootstrap-basierter statistischer Monte-Carlo Test formuliert, um die Signifikanz der offensichtlichen Reaktion der physikalischen und mikrophysikalischen Wolkenparameter auf Forbush-Abnahmen abzuschätzen. Der Test wird anschließend auf einen bodengestützten und drei satellitengestützte Datensätze angewendet.

Und Zitat:

Ein signifikantes Signal wurde in allen vier unabhängigen Datensätzen in den Tagen nach dem Minimum der Forbush-Abnahmen gefunden (AERONET, SSM/I, ISCCP-Gesamt-IR-Wolken und allen MODIS-Parametern mit Ausnahme des MODIS-Wolkenkondesationskern-Konzentrations-Parameters, der jedoch aufgrund seines inhärenten Rauschpegels erwartet wird). Zweitens führt die Anwendung der statistischen Monte-Carlo-Bootstrap-Methode unter Einbeziehung der Reaktion in den Tagen nach den FDs Forbush-Abnahmen zu einer hohen statistischen Signifikanz der beobachteten Reaktionen.

Zitat Ende

Augenblick, was hat das IPCC noch berichtet: "Svensmark et al. (2017[11]) schlugen einen neuen Mechanismus für die ioneninduzierte Erhöhung der Aerosolwachstumsrate und den daraus folgenden Einfluss auf die Konzentration von CCN Wolkenkondesationskernen vor."

In der Arbeit von 2016 hat Svensmark et al. aber bereits festgestellt, dass die Wolkenkondesationskern-Konzentrationen ein zu hohes Grund-Rauschen beinhalten, um in diesen ein Signal zu finden. Haben die Wissenschaftler um Svensmark diese Aussage 2017 wieder zurück genommen? Wir werden es erfahren, gehen aber weiter chronologisch vor.

Welche signifikant mit der kosmischen Strahlung korrelierten Veränderungen haben die Autoren im Detail beobachtet?

Zitat:

AERONET: Ångström-Exponent (Veränderungen der Wolkenkondensationskerne)[Anmerkung: Die englische Wikipedia verrät: Der Ångström-Exponent ist ein Parameter, der beschreibt, wie die optische Dicke eines Aerosols typischerweise von der Wellenlänge des Lichts abhängt], SSM/I: Flüssigwassergehalt, Internationales Satellitenwolken-Klimaprojekt (ISCCP): gesamte, hohe und mittlere, im Infrarot erfasste Wolken über den Ozeanen, Moderate Resolution Imaging Spectroradiometer (MODIS): effektiver Emissionsgrad der Wolken, optische Wolkendicke, Flüssigwasser, Wolkenanteil, Flüssigwasserpfad und effektiver Radius der Flüssigwolke.

Darüber hinaus wurde festgestellt, dass die Reaktionen in MODIS positiv mit der Stärke der Forbush-Abnahmen korrelieren und die Vorzeichen und Größenordnungen der Reaktionen mit den modellbasierten Erwartungen übereinstimmen. Der Effekt ist hauptsächlich bei Flüssigwolken zu beobachten. Eine Auswirkung durch Veränderungen in der UV-gesteuerten Fotochemie ist vernachlässigbar und eine Auswirkung durch UV-Absorption in der Stratosphäre hat keine Auswirkungen auf die Wolken. Die gesamte solare Bestrahlungsstärke hat eine relative Abnahme in Verbindung mit Forbush-Abnahmen in der Größenordnung von 10-3, was zu gering ist, um eine thermodynamische Auswirkung auf Zeitskalen von ein paar Tagen zu haben. Die Ergebnisse zeigen, dass es einen echten Einfluss von Forbush-Abnahmen auf Wolken gibt, wahrscheinlich durch Ionen.

Zitat Ende

Im Kontext dieser Arbeit und der Arbeit von 2009 teilt das IPCC mit: Zitat:

Mehrere Studien, die diesen Zusammenhang untersuchten, haben solche Korrelationen in Frage gestellt (Kristjánsson et al., 2008; Calogovic et al., 2010; Laken, 2016)

Zitat Ende

Da alle diese Arbeiten vor Svensmark et al. 2016 veröffentlicht wurden, ist dies eine bemerkenswerte Aussage. Gut, Calogovic et al. 2010 sind in ganz direktem Widerspruch zu Svensmark et al. 2009, das haben wir bereits festgestellt. Kristjánsson et al. 2008 schreiben von der Notwendigkeit weiterer Studien, bevor abschließende Aussagen getroffen werden können. Laken 2016 macht auf einen Fehler in einer statischen Auswertung einer bestimmten Studie aufmerksam und hat keine direkte Relevanz für irgend eine andere Studie.

Den Ergebnissen von Svensmark et. al. 2016 wird in keiner der vom IPCC als Widerspruch angegebenen Quellen widersprochen. Da sie vorher geschrieben wurden, ist dies nicht weiter verwunderlich. Verwunderlich ist höchstens, dass das IPCC eine so offensichtliche Fehlleistung vollbringt und dies niemandem vor der Veröffentlichung aufgefallen ist.

Und diese Fehlleistung ist das große Finale der Argumentation, warum das IPCC keinen Anlass sieht seine Einschätzung aus dem Jahr 2013 zu ändern. Bis hierher sieht die Argumentation sehr löchrig aus, aber wir sind mit der chronologischen Betrachtung der Arbeiten noch nicht am Ende. Vielleicht finden sich noch gute Argumente auf der Seite des IPCC.

Dunne et al., 2016

Dunne et al. aus dem Dezember 2016 ist eine der Referenzen, welche das IPCC für den Halbsatz "ist es daher unwahrscheinlich, dass die Intensität der kosmischen Strahlung das heutige Klima über Keimbildung beeinflusst" angibt.

Die Studie wurde im Ramen des CLOUD-Projektes am CERN durchgeführt. Im Abstrakt teilen die Autoren mit, Zitat:

Die Simulationen und der Vergleich mit atmosphärischen Beobachtungen zeigen, dass fast die gesamte Keimbildung in der heutigen Atmosphäre neben Schwefelsäure auch Ammoniak oder biogene organische Verbindungen umfasst. Ein beträchtlicher Teil der Keimbildung bezieht Ionen mit ein, aber die relativ schwache Abhängigkeit von der Ionenkonzentration deutet darauf hin, dass bei den untersuchten Prozessen die Veränderungen der Intensität der kosmischen Strahlung in der heutigen Atmosphäre keinen nennenswerten Einfluss durch Keimbildung auf das Klima ausüben.

Zitat Ende

Zu diesem Schluss gelangen die Autoren durch Vergleichsmodelle mit heutiger und rekonstruierter vorindustrieller Zusammensetzung der Atmosphäre mit einem anderen Anteil von Ammoniak und anderen Aerosolen.

Für mich geht aus der Arbeit nicht ganz klar hervor, auf welchen anderen Arbeiten die Informationen zu den vorindustriellen Aerosolen beruhen, aber ich wollte mich sowieso nur auf die erste Ebene der Referenzen einlassen. Ein Teil der Arbeit nennt auch Einschränkungen, welchen die Ergebnisse unterliegen. Wissen um die vorindustriellen Aerosole habe ich nicht aufgelistet gesehen.

Die Autoren berichten, Zitat:

wir simulierten vorindustrielle Aerosole, indem wir die anthropogenen Emissionen entfernten

Zitat Ende

Ob das Ergebnis mit Aerosol-Einschlüssen in Eisbohrkernen eine Übereinstimmung besitzt, wäre eine der interessanten Fragen, die hier offen bleiben müssen.

An diesem seidenen Faden hängt dann auch die mutige Aussage, dass in der heutigen Atmosphäre kosmische Strahlung vermutlich keinen nennenswerten Einfluss auf das Klima ausübt. Diese Aussage ignoriert auch die in Svensmark et al. 2016 in Messungen festgestellte Vielfalt der Einflüsse in der heutigen Atmosphäre.

Gut, die Studie findet einen Hinweis darauf, dass in der heutigen Atmosphäre der Einfluss von kosmischer Strahlung gering sein sollte. Lassen wir diese vorsichtig formulierte Aussage einfach so stehen.

Das IPCC hat diese Studie teilweise im korrekten Kontext dargestellt.

Es handelt sich allerdings, wenn ich den Text richtig verstehe, nicht um Experimente in der Wolkenkammer, sondern um Experimente an einem digitalen Wolkenmodell.

Natürlich ist davon auszugehen, dass Ergebnisse aus den Experimenten des CLOUD-Projektes und auch Messergebnisse aus der Atmosphäre in die Modellierung einflossen, dennoch bleibt es dabei, dass die Ergebnisse auf einem Modell beruhen, dass seine Vorhersagekraft im Vergleich mit der Natur erst noch beweisen muss. Entsprechende Gegenüberstellungen von Modellergebnissen mit Messungen fehlen in der Arbeit.

Auch gewichtet das IPCC die Sicherheit der Aussage stärker, als sie in der Studie erkennbar wird.

Gordon et al., 2017

Gordon et al. aus dem August 2017 ist eine Wolkenmodellierung aus dem CLOUD-Projekt. Über solche Computermodellierungen habe ich mich bereits ausgelassen. Eine Validierung solcher Modelle an der beobachteten Wirklichkeit ist notwendig, um die mögliche Gültigkeit der Modellaussagen einschätzen zu können.

Die Schlüsselaussagen des Modells fassen die Autoren wie folgt zusammen, Zitat:

  • Mehr als die Hälfte der Wolkenkondensationskerne in der heutigen und vorindustriellen Atmosphäre wird durch die Bildung neuer Partikel erzeugt.
  • Biogene flüchtige organische Verbindungen sind für die Bildung von Wolkenkondensationskernen wichtiger als bisher angenommen
  • Unsere derzeitigen Ionen-induzierten Keimbildungsraten lassen nur geringe Veränderungen der Wolkenkondensationskerne über den Sonnenzyklus erwarten.

Zitat Ende

Die Arbeit selbst bietet keinen Vergleich der Ergebnisse mit Messdaten. Eine Validierung ist daher offenbar in Folgeprojekten notwendig.

Pierce, 2017

Pierce nimmt ebenfalls im August 2017 Bezug auf Gordon et al. 2017.

Und er stellt genauso wie Gordon et al. eine Liste von Schlüsselaussagen an den Anfang, Zitat:

  • Das CLOUD-Experiment wurde entwickelt, um Zusammenhänge zwischen galaktischer kosmischer Strahlung, Aerosolen und Wolken zu untersuchen.
  • Das Experiment hat zu bedeutenden Fortschritten in unserem Verständnis der Aerosolkeimbildung und des Aerosolwachstums sowie der Auswirkungen von Aerosolen auf das Klima geführt.
  • CLOUD hat kürzlich gefunden, die Auswirkungen der dekadischen Schwankungen der galaktischen kosmischen Strahlung auf die Aerosole würden einen begrenzten Einfluss auf die Wolken haben.

Zitat Ende

Die Wortwahl der letzten Aussage unterstreicht, dass die Ergebnisse von Gordon et al. 2017 einen möglichen, aber nicht gesicherten Tatbestand beschreiben. Ich will hier gar nicht auf seine Argumentationspunkte im Detail eingehen.

Am Ende des Artikels befindet der Autor, Zitat:

Schließt diese CLOUD-Erkenntnis die Tür zu einem möglichen Zusammenhang zwischen galaktischer kosmischer Strahlung, Wolken und Klima? Nein, andere Arbeiten deuten darauf hin, dass kosmische Strahlung das Gefrieren von flüssigem Wasser zu Eis in Wolken beeinflussen könnte [Carslaw et al., 2002] oder die Menge an kondensierbarem Material [Svensmark et al., 2013], und auch andere mögliche Mechanismen könnten existieren. Niemand hat jedoch mechanistisch nachgewiesen, dass der Ionen-Aerosol-Mechanismus bei klarem Himmel stark genug ist, um sich auf Wolken auszuwirken, und nun hat auch das CLOUD-Team diese Feststellung getroffen. Nichtsdestotrotz können wir der Ionen-Aerosol-Clear-Sky-Hypothese dafür danken, dass sie das CLOUD-Experiment ins Leben gerufen hat, das eine Fundgrube an Informationen über Keimbildung, Wachstum und Aerosole im Allgemeinen eröffnet hat.

Zitat Ende

Pierce betrachtet das Thema also als noch nicht endgültig abgeschlossen, trotz der Feststellung des CLOUD-Teams. Svensmark et al. 2016 findet in dem Artikel von Pierce leider keine Erwähnung.

Svensmark et al., 2017

Die Autoren um Svensmark schreiben in ihrem Artikel vom Dezember 2017 , Zitat:

Es wird angenommen, dass die von der kosmischen Strahlung erzeugten Ionen Aerosole und Wolken beeinflussen. In dieser Studie wird die Wirkung der Ionisierung auf das Wachstum von Aerosolen zu Wolkenkondensationskernen theoretisch und experimentell untersucht. Wir zeigen, dass der Massenfluss kleiner Ionen eine wichtige Ergänzung des durch die Kondensation neutraler Moleküle verursachten Wachstums darstellen kann. Unter atmosphärischen Bedingungen kann das Wachstum durch Ionen mehrere Prozent des neutralen Wachstums ausmachen. Wir haben experimentelle Studien durchgeführt, die den Einfluss von Ionen auf das Wachstum von Aerosolen zwischen Keimbildung und Größen >20 nm quantifizieren und eine gute Übereinstimmung mit der Theorie feststellen. Die Ionen-induzierte Kondensation sollte nicht nur in der heutigen Erdatmosphäre für das Wachstum von Aerosolen zu Wolkenkondensationskernen unter unberührten marinen Bedingungen von Bedeutung sein, sondern auch unter erhöhter atmosphärischer Ionisierung, die durch verstärkte Supernova-Aktivität verursacht wird.

Zitat Ende

In der Arbeit legen die Autoren ihre Modell-Formeln dar, mit dem sie den Beitrag von Ionen am Wolkenkondensationskern-Wachstum berechnen. Der theoretischen Betrachtung folgt die Beschreibung des Wolkenkammern-Experimentes, mit dem die Autoren ihre Berechnungsergebnisse überprüften.

Die abschließende Diskussion leiten die Autoren mit einem kleinen Seitenhieb in Richtung der Aerosolmodelle ein, Zitat:

Die häufigste Auswirkung von Ionen, die in Aerosolmodellen berücksichtigt wird, ist die Aufladung von Aerosolen, die die Wechselwirkung zwischen den geladenen Aerosolen und den neutralen Aerosolen/Molekülen verstärkt und damit das Aerosolwachstum erhöht. Wie bereits erwähnt, wirkt sich die Ionendichte jedoch nicht auf den Anteil der geladenen Aerosole im stationären Zustand aus, so dass die Ionen-bedingten Wechselwirkungen nahezu konstant bleiben, was bedeutet, dass von einer Änderung der Hintergrundionisierung keine Auswirkungen auf das Aerosolwachstum zu erwarten sind. Nichtsdestotrotz deuten Experimente und Beobachtungen darauf hin, dass Ionen einen Einfluss auf die Bildung von Wolkenkondensationskernen haben. Die Frage lautete daher: Wie ist das möglich?

Zitat Ende

Die Autoren weisen darauf hin, Zitat:

Es sollte betont werden, dass es nicht nur eine Wirkung von Wolkenkondensationskernen auf Wolken gibt, sondern dass die Auswirkungen von regionalen Unterschieden und Wolkentypen abhängen. In Regionen mit einer relativ hohen Anzahl von Wolkenkondensationskernen wird die dargestellte Wirkung gering sein, außerdem dürfte die Wirkung auf konvektive Wolken und auf Eiswolken vernachlässigbar sein. Zusätzliche Wolkenkondensationskerne können sogar zu weniger Wolken führen. Da der Ionenkondensationseffekt bei niedrigen Kondensationsdampfkonzentrationen und Aerosoldichten am größten ist, wird angenommen, dass die Auswirkungen in marinen Stratuswolken am größten sind.

Auf astronomischen Zeitskalen können die Veränderungen des kosmischen Strahlungsflusses viel größer sein, wenn sich das Sonnensystem durch die Spiralarme und Zwischenarmregionen der Galaxis bewegt. Die Regionen zwischen den Armen können die Hälfte des heutigen kosmischen Strahlungsflusses aufweisen, während die Regionen der Spiralarme mindestens das 1,5-fache des heutigen Flusses aufweisen sollten. Dies entspricht einer Änderung der Aerosolwachstumsrate um etwa 10 % zwischen den Regionen zwischen den Armen und den Spiralarmen. Kommt es schließlich zu einer erdnahen Supernova, wie es vor 2 bis 3 Millionen Jahren der Fall gewesen sein könnte, kann sich die Ionisierung je nach Entfernung zur Erde und Zeit seit dem Ereignis um das 100- bis 1000-fache erhöhen. Abbildung 1b zeigt, dass die Aerosolwachstumsrate in diesem Fall um mehr als 50% zunimmt. Solch große Veränderungen dürften tief greifende Auswirkungen auf die Konzentration von Wolkenkondensationskernen, die Bildung von Wolken und letztlich das Klima haben.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ein Mechanismus, bei dem Ionen ihre Masse auf kleinen Aerosolen kondensieren und dadurch die Wachstumsrate der Aerosole erhöhen, theoretisch formuliert wurde und eine gute Übereinstimmung mit umfangreichen Experimenten gezeigt werden konnte. Der Mechanismus der Ionen-induzierten Kondensation könnte in der Erdatmosphäre unter unberührten Bedingungen relevant sein und die Bildung von Wolkenkondensationskernen beeinflussen. Es wird vermutet, dass dieser Mechanismus die beobachteten Korrelationen zwischen den Klimaschwankungen der Vergangenheit und der kosmischen Strahlung erklären könnte, die entweder durch die Sonnenaktivität oder die Supernova-Aktivität in der Nachbarschaft der Sonne auf sehr langen Zeitskalen moduliert wird. Die Theorie der Ionen-induzierten Kondensation sollte in globale Aerosolmodelle einbezogen werden, um die Auswirkungen auf die Atmosphäre umfassend zu testen.

Zitat Ende

Die Kurzfassung zu dieser Studie lautet: Theorie, Experiment, jüngste Satelliten-Beobachtungen und Klimageschichte in schönem Einklang.

Was hatte das IPCC zu dieser Studie mitgeteilt? "Die Studie enthält keine Schätzung der daraus resultierenden Auswirkungen auf die Konzentration atmosphärischer Wolkenkondensationskerne und die Strahlungseigenschaften von Wolken."

Die Aussage stimmt, soweit ich dies beurteilen kann, scheint aber genauso willkürlich zu sein wie die Aussage: "Dies Studie kann die Preisentwicklung von Schuhen nicht erklären."

Die Arbeit betrachtete die Veränderung der Aerosolwachstumsrate hin zu Wolkenkondensationskeimen. Weil sie nicht gleichzeitig die Preisentwicklung von Schuhen, bzw. die Auswirkungen auf die Konzentration atmosphärischer Wolkenkondensationskerne erklärt, wird sie beiseite geschoben.

Diese Argumentation des IPCC ist unsinnig.

Lee et al., 2019

Lee et al. aus dem Jahr 2019 formulieren in ihrer Klartextzusammenfassung, Zitat:

In der Atmosphäre, die für das menschliche Auge unsichtbar ist, befinden sich viele mikroskopisch kleine Partikel oder "Nanopartikel", die die menschliche Gesundheit, die Luftqualität und das Klima beeinflussen. Wir verstehen weder die chemischen Prozesse vollständig, die es diesen feinen Partikeln ermöglichen, sich zu bilden und in der Luft zu schweben, noch wie sie den Wärmefluss in der Erdatmosphäre beeinflussen. Laborexperimente, Feldbeobachtungen und Modellierungssimulationen haben alle unterschiedliche Ergebnisse für das Verhalten dieser Partikel ergeben. Diese Unstimmigkeiten machen es schwierig, die Prozesse der Bildung neuer Partikel in regionalen und globalen Atmosphärenmodellen genau darzustellen. Die Wissenschaftler müssen noch Instrumente entwickeln, die den kleinsten Bereich von Nanopartikeln messen können, und Wege zur Beschreibung der Partikelbildung finden, die den Unterschieden bei Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Verschmutzungsgrad Rechnung tragen.

Zitat Ende

Als Schlüsselaussagen formulieren die Autoren, Zitat:

  • Zu den jüngsten Fortschritten gehören die Entwicklung von Instrumenten und die Beobachtung von Multikomponenten-Keimbildung und der Bildung neuer Partikel an verschiedenen Orten.
  • Es mangelt an einem Verständnis der grundlegenden chemischen Mechanismen, die für die Bildung neuer Partikel in verschiedenen Umgebungen, insbesondere in Megastädten, verantwortlich sind.
  • Es müssen neue Parameter für die Partikelbildung entwickelt werden, um einen größeren Bereich von Schadstoffen, Temperatur und Feuchtigkeit abzubilden.

Zitat Ende

Danach folgt eine lange Abhandlung verschiedenster Problempunkte im Detail. Wer wissen möchte, welche Wissenslücken eine erfolgreiche Modellierung der Wolkenbildung in den globalen Atmosphärenmodellen bis heute verhindern, dem sei diese Abhandlung wärmstens empfohlen.

Der Satz, in dem das IPCC auf diese Studie verweist, berührt in keiner Weise das Kernthema dieser Studie. Tatsächlich taucht die galaktische kosmische Strahlung, in dessen Kontext auf die Studie verwiesen wird, genau 3 mal im Text auf. In allen drei Fällen werden andere Studien zitiert.

Fazit

Ein Zufallsgenerator hätte beim Plazieren der Referenzen im Text des IPCC eine ebenso gute Trefferrate erzielt, wie das IPCC sie erreicht hat. Nicht Umsonst habe ich mich bei einer Studie genötigt gesehen das IPCC dafür zu loben, dass es die Studie in einem teilweise korrekten Kontext referenziert.

Als Ergebnis der Quelleneinsicht stellt sich die Frage, wie eine so schlechte Qualität bei der Zusammenfassung der Studien zu dem Thema Galaktischer Kosmischer Strahlung erreichbar war. Jeder Laie hätte dies besser gekonnt.

So wundert es auch nicht, dass das Ergebnis des IPCC zu diesem Thema nicht nachvollziehbar ist.

Was hatten sie behauptet? "Der Zustandsbericht 5 kam zu dem Schluss, dass die Wirkung von galaktischer kosmischer Strahlung auf Wolkenkondensationskerne zu schwach ist, um eine nachweisbare Auswirkung auf das Klima zu haben, und es wurde kein robuster Zusammenhang zwischen galaktischer kosmischer Strahlung und Bewölkung gefunden. Die seit dem Zustandsbericht 5 veröffentlichte Literatur stützt diese Schlussfolgerungen mit wichtigen Labor-, Theorie- und Beobachtungsergebnissen. Es besteht ein hohes Maß an Zuversicht, dass galaktische kosmische Strahlung im Zeitraum von 1750 bis 2019 nur einen vernachlässigbaren Beitrag zum effektiven Strahlungsantrieb leistet."

Schauen wir in Kurzfassung auf die Studien seit 2013.

Im Grunde stehen die formulierten Vermutungen von Kirkby et al. 2016, welche immerhin auf Laborexperimenten beruhten, den Ergebnissen von Svensmark et al., 2016 und 2017 gegenüber, welche Theorie, Laborexperimente und Beobachtung in Einklang bringen. Dies bedeutet nicht, dass Svensmark die Zusammenhänge vollständig und lückenlos dargestellt hat, aber es bedeutet, dass dem Gewicht seiner Ergebnisse nichts entgegensteht, was sie entkräften könnte. Lustigerweise deuten alle drei Studien auf einen geringeren anthropogenen Einfluss auf das Klima hin.

Die seit dem Zustandsbericht 5 veröffentlichte Literatur widerspricht also mit wichtigen Labor-, Theorie- und Beobachtungsergebnissen den Aussagen des IPCC. Es steht ein nicht entkräfteter Nachweis im Raum, dass galaktische kosmische Strahlung im Zeitraum von 1750 bis 2019 weiterhin einen bedeutenden Beitrag zum effektiven Strahlungsantrieb leistet.

Natürlich bin ich nur ein Laie. Mir können Fehler in der Übersetzung passiert sein und ich kann Aussagen falsch verstanden haben.

Die Schlussfolgerungen des IPCC überzeugen mich nicht. Ich habe die andere Seite angehört und deren Darstellung der Zusammenhänge ist hierbei immer weiter zu Staub zerfallen.

So muss ich, zumindest bisher, meine Erkenntnisse aus meinem letzten Artikel nicht korrigieren. Dennoch gilt natürlich weiterhin:


Erkenntnisse haben immer vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.

Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.

Fußnoten


  1. Gibt es einen Treibhauseffekt? ; Frank Siebert; Idee; 2022-12-12
  2. Aufs Wort Geschaut - Was ist Desinformation? ; Frank Siebert; Idee; 2022-11-11
  3. IPCC - Climate Change 2021 - The Physical Science Basis - 7.3.4.5 Galactic Cosmic Rays ; report.ipcc.ch; 2022-07-26
  4. New Particle Formation in the Atmosphere: From Molecular Clusters to Global Climate ; Shan-Hu Lee, Hamish Gordon, Huan Yu, Katrianne Lehtipalo, Ryan Haley, Yixin Li, Renyi Zhang; Journal of Geophysical Research: Atmospheres, volume 124; John Wiley & Sons, Ltd; DOI: https://doi.org/10.1029/2018JD029356 ; 2019-07-16
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