Idee der eigenen Erkenntnis
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Neuer Leak: Die Umsetzung des Panikpapiers

Frank Siebert
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2020News berichtet über einen neuen Leak aus dem Bundesinnenministerium 1 , welcher der Stiftung Corona Ausschuss zugegangen sei. Sie versuchen die Sache groß wirken zu lassen, aber das Dokument entpuppt sich als so brisant wie eine Schlaftablette, zumindest ist dies meine Einschätzung.

Aus dem Artikel

Das Dokument vom 24. März 2020 belegt z.B., dass bereits vor dem vorgeblich kurzen Lockdown derart massive Freiheitsbeschränkungen wie eine externe Quarantäne-Unterbringung einer großen Vielzahl von asymptomatischen oder mild symptomatischen Test-Positiven in Hotels, Turnhallen und Landschulheimen ein durchaus vorstellbares Konstrukt waren (und möglicherweise immer noch sind). Es zeigt weiter, dass man sich bereits im März 2020 durchaus bewußt war, dass eine “Folgenabschätzung der Maßnahmen” dringend erforderlich wäre. Hier ist die Ausarbeitung in voller Übereinstimmung mit der Forderung der Maßnahmenkritiker, Maßnahmen nur auf wissenschaftlich solider Basis zu verhängen, die eine realitätsbezogene Abwägung von Virusgefahr und Kollateralschadengefahr ermöglicht. Die Liste der geplanten Aktivitäten dokumentiert darüber hinaus, dass man von Autorenseite davon ausging, dass es nötig sein würde, die im Rahmen des angedachten Pandemie-Managements entstehenden Vertrauensverluste in demokratische Institutionen und Entscheidungsträger durch manipulative Kommunikationsansätze zu kompensieren.

''Hinsichtlich der Genese des “Panikpapiers” 2 – und des nun bekannt gewordenen Katalogs an Umsetzungsvorschlägen – führt das Amt weiter aus: “Das Bundesinnenministerium hat im vergangenen Jahr eine Gruppe von Wissenschaftlern kontaktiert, die bereit waren, ihre Expertise kostenfrei und ohne Vertragsverhältnis zur Verfügung zu stellen, um Einschätzungen zu einem denkbaren Pandemieverlauf abzugeben. In diesem Zusammenhang wurden einige Wissenschaftler konkret angesprochen, die wiederum ihrerseits ein Team für deren Zusammenarbeit zusammenstellten. Dem BMI wurde das auf der BMI-Homepage einsehbare Papier “Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen” als Arbeitsergebnis zur Verfügung gestellt.” ''

Aus dem Dokument

Dieser Maßnahmenkatalog basiert auf den wissenschaftlichen Erkenntnissen eines Experten- und Expertinnenteams der Universität Bonn/Universe of Nottingham Ningbo China, der Universität Lausanne, des europaweiten Open Innovation-Netzwerks Crowdhelix Ltd., COVID-19 Helix, und der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP). Mit zusätzlichem Input von einer Reihe von weiteren Experten und Expertinnen. 3

Zielsetzung

  • Rasches Einfrieren der aktuellen exponentiellen Dynamik und dauerhafte Eindämmung/Kontrolle der COVID19 Pandemie
  • Reduzierung der Anzahl von Epidemie-Opfern und Schwerkranken
  • ''Schutz der Demokratie vor gesellschaftlicher Radikalisierung und einem massiven Vertrauensverlust in demokratische Abläufe und Institutionen ''
  • ''Wiederherstellung eines menschenwürdigen Lebens, Sicherung eines demokratischen und sozialen Miteinanders ''
  • ''Sicherstellung der Gleichwertigkeit der Lebensverhältnisse und Schaffung von Planungssicherheit ''
  • ''Zügige Rückkehr zu einer funktionierenden Wirtschaft, Daseinsvorsorge (inklusive Gesundheitsversorgung) und rasche Normalisierung auf dem Arbeitsmarkt ''
  • Regelmäßige und transparente Information der Bevölkerung und Folgenabschätzung über die eingesetzten Maßnahmen zur Vermeidung einer unkontrollierten Ausbreitung von Fake-News

Interessant ist das was fehlt

Laut Ministerium ist das Papier also genauso wie das sogenannte "Panik-Papier" von einem Team von Wissenschaftlern als Arbeitsergebnis zur Verfügung gestellt worden.

Im Grunde ist das interessanteste an diesen beiden Papieren das, was nicht in ihnen steht. Es werden Modellrechnungen möglichst schrecklicher Art dargestellt. Es wird die Notwendigkeit der medialen Kontrolle des Narratives erörtert. Die stufenweise Aufstockung der Tests, vorgeblich zur Überwachung des Infektionsgeschehens, wird thematisiert. Drastische Grundrechtseingriffe werden bereits angerissen. Tatsächlich taucht sogar schon die Aufstockung der Intensivbetten auf, welche als Treppenwitz in die Geschichte eingeht.

In der Liste der Ziele des neu "geleakten" Dokumentes fehlt aber sehr Prominent das Verhindern einer Überlastung der Krankenhäuser. Im Anbetracht der Tatsache, dass dies DER kommunizierte GRUND des ersten Lockdowns war, ist das Fehlen dieses Punktes bemerkenswert. Die Sau, die aktuell durchs Dorf getrieben wird, schafft es praktisch immer in solche Dokumente hinein. Ich habe das mit Google noch einmal überprüft - "Flatten the Curve" war damals die Propaganda-Sau. Das weckt Zweifel an dem angegebenen Entstehungsdatum. Für mich sieht es eher nach etwas aus, auf das Fakten-Checker in Zukunft verweisen sollen, wenn wieder einmal auf die fehlende Folgeabwägung zur Lockdown-Entscheidung hingewiesen wird. Damit kann man ganz viele Leute überzeugen, dass doch eine gemacht wurde. Dass es dazu keine Dokumente gibt, wird den meisten verborgen bleiben.

In keinem der beiden Papiere wird auf die wöchentlichen Berichte des RKI eingangen, welche mit hoher Genauigkeit Einblick in die tatsächliche "Pandemielage" erlauben. In diesen Berichten gibt es einen eigenen Abschnitt mit den wöchentlichen Zahlen der SARI-Fälle in den Krankenhäusern. Das beste Surveillance Tool für die Überwachung einer SARS-Pandemie, das man sich vorstellen kann, denn über die zugrundeliegenden Datenquellen - die Krankenhäuser - könnte man echte Hotspots identifizieren. PCR-Tests einzusetzen für eine Überwachung des SARS-Pandemiegeschehens könnte man vielleicht als schlechte Idee bezeichnen, wenn es die wöchentlichen Berichte über SARI-Fälle nicht gäbe. Da es die SARI-Berichte aber gibt, muss man es korrekterweise Irrsinn nennen.

Ein Blick auf den Bericht jener Woche (KW 13), in dem die beiden Dokumente entstanden sein sollen, zeigt dass das Hoch der SARI-Saison bereits vorbei war. Natürlich wäre dann das Narrativ von der Pandemie in sich zusammen gefallen und die Bevölkerung könnte sich weiter in netten Runden treffen und bei einem Kaffee, Tee, Bier oder Wein über politische Themen Meinungen austauschen, und es wäre eine Gelegenheit verschwendet gewesen die Bevölkerung zu spalten und an die kommende Weltordnung (bzw. Versklavung) zu gewöhnen.

Nebelkerze ?

Insofern ist in meinen Augen auch die Frage irrelevant, ob das Dokument tatsächlich im März 2020 schon existierte, oder ob es später erstellt und jetzt als "Leak" platziert wurde, damit die Welt sieht "Hey - die haben sich Gedanken um die Folgeabschätzung gemacht" - und sie dann aber nie durchgeführt.

Gut möglich, dass dieses Dokument nur der Ablenkung dient und deshalb an die Öffentlichkeit kam, vielleicht sogar speziell dafür erstellt wurde. Es enthält nichts, was nicht schon bekannt war, dafür aber ein paar warme Worte zu "Demokratie" und zu "Folgeabschätzung". Die Akteure aber haben in der Folge gezeigt, dass ihnen diese beiden Themen nicht am Herzen liegen. Es sieht ein bisschen nach einer klassischen Nebelkerze aus. Falls es eine ist, dann hat sie bei mir funktioniert. Immerhin habe ich Zeit an diesen Artikel verschwendet.

Verschwendet ?

Vor einem Jahr, genau am 25. März letzten Jahres habe ich versucht einen Sinn in den Zahlen aus Spanien und Italien zu finden, bzw. in der dazu los getretenen Panikmache. Ich hoffte ich könnte Leute in meinem Umfeld davon überzeugen, dass das mit der Pandemie Unsinn ist. Es war alles verschwendete Zeit. Genauso war die Auseinandersetzung mit den PCR-Test-Statistiken Zeitverschwendung oder mit den Zahlen von EUROMOMO. Es war zwar überall für mich erkennbar, dass keine Pandemie statt findet, aber das wusste ich ja bereits Aufgrund der systematischen Propaganda für die Pandemie. Den Aufwand der Analysen betrieb ich wegen der Hoffnung andere damit überzeugen zu können.

Ich wusste damals auch schon, dass die unnötigen Maßnahmen nicht so bald wieder enden werden. Dass sie für die Aufrechterhaltung des Pandemie-Narrativs die Tests ausweiten müssen war auch keine Überraschung. Deren Notwendigkeit argumentativ zu verteidigen ist offensichtlich kein Problem, solange das Gegenüber an die Pandemie glaubt. Ähnlich sieht es mit anderen Punkten des neuen "Leaks" aus. So bringt das Dokument mir keine neuen Erkenntnisse und ist auch nicht hilfreich zur Aufklärung.

Aber meine Erfolgsquote bei der Überzeugungsarbeit liegt sowieso bei exakt 0. Inzwischen sage ich "Egal" und schreibe jetzt einfach Artikel, weil es mir hilft in diesem Irrsinn der stattfindet nicht den Verstand zu verlieren.

So war die Zeit für diesen Artikel doch nicht verschwendet, auch wenn ihn niemand liest, denn ich habe ihn für mich geschrieben.

Fußnoten


  1. Neuer Leak: Die Umsetzung des Panikpapiers , 2020News, 2021-03-18
  2. Wie wir COVID-19 unter Kontrolle bekommen , BMI, "Panikpapier", 2020-03-22 verfasst, Frag Den Staat: vor 2020-04-04, BMI-Webseite 2020-04-28
  3. Notwendige Maßnahmen für Deutschland zur Eindämmung der COVID-19 Pandemie und zur Vermeidung gesellschaftlicher Kollateralschäden , BMI, 2020-03-24

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