Idee der eigenen Erkenntnis
Idee der eigenen Erkenntnis

Ich habe einen COVID-Test machen lassen

Frank Siebert
QR Code
Creative Commons Zero

Wie fühle ich mich jetzt: Erniedrigt

Der Grund für den Test: Meinen Geschwistern und vor allem auch meine Vater das Leid zu ersparen, dass mein Fehlen am 90. Geburtstag meines Vaters verursachen würde.

Ich bin allerdings nicht sicher, ob ich mich bis Morgen von dem erlebten Trauma soweit erholt habe, dass ich eine Bereicherung sein kann. Ich werde mir dennoch Mühe geben.

Ich fühle mich Verletzt und ich schäme mich, dass ich diese sinnlose Prozedur über mich habe ergehen lassen.

Der Verlauf des Geschehens:

Der durchaus freundliche, aber durch eine Maske entstellte Jüngling erläuterte mir, ich müsse den QR-Code einscannen und auf der Webseite dann meine Daten hinterlassen. Ich lese die auf der Web-Seite die Datenschutzerklärung und frage mich, ob dies denn überhaupt eine solche ist, steht dar doch vor allem eine Erläuterung zu den Erfordernissen für die Verwendung des Test-Ergebnisses in der Corona-App des RKI.

Ok, wenn ich der Datenschutzerklärung später widerspreche, dann werden die Daten 21 Tage aufbewahrt. Oder so ähnlich war da etwas zu lesen.

Ob er mir helfen könne, fragte der Junge Mann. Nein, meinte ich, aber er könne ja schon einmal den Teil mit der Aufklärung beginnen. Diesen Vorschlag hatte er noch nicht gehört, ein Aufklärungsteil gehörte nicht zu seinem Training. Alle diese Tests werden also ohne vorherige Aufklärung durchgeführt, ein klarer Verstoß gegen grundlegendste Rechte, wie unter anderem explizit in der Charta der EU festgelegt.

Aber ich kenne nur eine Person in meinem Umfeld, die dies genauso sehen würde, dabei kann jeder diese Rechte nachlesen und sich selbst davon überzeugen.

Ich trage vor, dass ich das Stäbchen selbst einführen möchte. Ob ich denn ein entsprechendes Training hätte? Nur Personen mit dem entsprechenden Training dürften dies durchführen. Ich denke an die Kinder in den Schulen....

Verdammt - ich brauche diesen Scheiß Unsinnstest. Ich sitze und bekomme das Folterwerkzeug in die Nase geschoben. Bald schon geht es mir zu weit, ich erhebe den Arm zum Signal des Einspruches und - wenigstens dieses - das Folterwerkzeug wird nicht weiter hinein geschoben.

Ich entferne mich gedemütigt und fühle mich traumatisiert. Ein leichtes Nachbrennen ist in der Nase zu spüren, ich versuche es mit einem Taschentuch. Feste schneuzen, fester - es wird nicht besser.

Jetzt wo ich dies hier schreibe, und ich habe mir Zuhause tatsächlich erst einmal Wasser durch die Nase gezogen, scheint sich da eine Schwellung zu bilden. Ich spüre, da ist irgend etwas ausserhalb der Reichweite meiner Finger, und es fühlt sich nicht gut an.

Nein, diesen Text werde ich wohl nicht als MP3 Podcasten. Ich glaube nicht, dass ich diesen Text selbst sprechen kann.

Gleich werde ich erst einmal einen langen Spaziergang machen und versuchen, wieder mein Gleichgewicht zu finden.

Dank fehlender Aufklärung weiß ich ja nicht offiziell, was da in meiner Nase weiter passiert. Dank anderer Quellen weiß ich, dass dort nun eine hoffentlich kleine Verletzung der Schleimhaut existiert. Ein kleine, hoffentlich winzige, Wunde.

Erniedrigt, Gedemütigt, Traumatisiert.

Category:Robert-Koch-Institut