Idee der eigenen Erkenntnis
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Gute Nachrichten vom DIVI

Frank Siebert
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Irgendwie hat mich ein wenig die Lust verlassen, die Studien zu den Impfstoffen anzuschauen. Immerhin bin ich Laie und entsprechend Anstrengend ist es für mich, diese zu verstehen. Daher habe ich beschlossen einfach einmal nach guten Nachrichten zu schauen und ich wurde beim DIVI-Intensivregister fündig.

Ich formuliere das dann auch mal gleich reißerisch in Stile einer Ticker-Meldung:

+++ Stabiler Trend: Seit dem 03. Januar ist die Zahl der positiv auf COVID-19 getesteten Intensivpatienten um 10% gesunken +++

Nach einem Maximum von 5745 Patienten mit COVID-19 am 03. Januar 2021 in Intensivbetten, ist diese Zahl bis zum 14. Januar auf 5164 Patienten gesunken. Dies ist immerhin ein Rückgang um 10%, was einen sehr stabilen Trend anzeigt. 1

Es ist davon auszugehen, dass auch diese Zahlen nicht mit einem Lebendvirusnachweis erhoben wurden, sondern nur mit den unzuverlässigen PCR-Tests. Im Grunde sind dies also auch Zahlen zum Wegwerfen. Dafür ist die Reverenzmenge der getesteten sehr stabil und zuverlässig, denn die Belegung der Intensivbetten unterliegt nur geringfügigen Schwankungen. Wenn auch die Testlabore, die verwendeten Test-Kits und die von den Laboren verwendete Anzahl von Zyklen pro Test stabil geblieben sind, dann könnte dies trotz der geringen Qualität des Nachweises tatsächlich darauf hindeuten, dass das Virus auf dem Rückzug ist.

+++ Trotz COVID-19 Pandemie: Die Zahl der Intensivbettenbelegung ist erstaunlich stabil +++

Dafür, dass die Gesamtzahl der Intensivpatienten keinen korrelierenden Anstieg zu den Intensivpatienten mit COVID-19 zeigt, kenne ich bisher keine andere Interpretation als: Die überwältigende Mehrheit der COVID-19-Intensivpatienten sind nicht wegen COVID-19 auf der Intensivstation.

Leider gibt es von DIVI auch eine schlechte Nachricht. Die Gesamtzahl der gemeldeten Intensivbetten ist im letzten halben Jahr von 30798 am 13.07.2020 auf 24263 am 13.01.2021 gesunken.

1/5 der betreibbaren Intensivbetten ist also im letzten halben Jahr verschwunden, während Politiker aller Farben und vorgebliche Qualitätsmedien uns mit täglich neu produzierten Horrorzahlen in Angst zu versetzen versuchen. Wenn ich regieren würde und davon überzeugt wäre, dass ein Mördervirus umgeht, würde die Anzahl der verfügbaren Intensivbetten steigen.

Sogar die Notfallreserve, also Betten welche innerhalb von 7 Tagen in Intensivbetten umgewidmet werden können, sind seit ihrer erstmaligen Erfassung am 04.07.2020 von 11765 auf 10249 gesunken, ein Rückgang von mehr als 12%.

Ich finde, dass diese schlechte Regierungsbilanz Allgemeinwissen werden muss.

Unter dem Vorwand einer Pandemie werden Einschränkungen unserer Grundrechte vorgenommen:

Im gleichen Zeitraum sinkt die Anzahl der Intensivbetten. Die Anzahl dieser Betten zumindest gleich zu halten wäre problemlos ohne einen Eingriff in unsere Grundrechte möglich.

Ich bin froh, dass ich diese widersinnige Entwicklung niemandem erklären muss, denn ich könnte dies nicht. Herr Jens Spahn und Frau Angela Merkel sind es, dies sich zu dieser Entwicklung äußern müssten.

Ohne mich mit der AFD gemein zu machen, ich habe eine kleine Anfrage vom 12.01.2021 an die sächsische Landesregierung gefunden. Leider werden andere Fragen gestellt, es geht in der Anfrage um eine Diskrepanz zwischen gemeldeten und tatsächlich verfügbaren Betten. 2

Ich habe noch eine kleine Anfrage vom 28.10.2020 gefunden, schon wieder von der AFD, an die Bundesregierung. In dieser Anfrage geht es darum, dass die Anzahl der gemeldeten Intensivbetten nicht zur Höhe der ausbezahlten Fördergelder passt. 3 Es ist also wieder nicht die richtige Frage, aber da ich auch die Antwort der Bundesregierung gefunden habe, hier ein Auszug daraus:

Unterschiede zwischen der Anzahl der über das DIVI-Intensivregister gemeldeten Intensivbetten und der kalkulatorischen Anzahl an Intensivbetten auf Basis der ausbezahlten Förderbeträge können auf unterschiedlichen Ursachen beruhen. Eine mögliche Differenz zwischen der täglich variierenden Zahl der an das DIVI-Intensivregister gemeldeten betreibbaren Intensivbetten und der kalkulatorischen Zahl aufgrund ausgezahlter Förderbeträge nach § 21 Absatz 5 des Krankenhausfinanzierungsgesetzes (KHG) ergibt sich etwa aus der Tatsache, dass diese beiden Angaben weder miteinander verglichen noch in Bezug zueinander gesetzt werden können.

Wie in der Vorbemerkung der Bunderegierung ausgeführt, ist hierbei entscheidend, dass bei den täglichen Meldungen an das DIVI-Intensivregister eine reale Einschätzung über die Kapazitätslage auf Low-Care und High-Care Intensivbehandlungsplätzen abgegeben werden soll, einbeziehend alle Ressourcen-Aspekte, die an dem Tag der Meldung für den jeweiligen Intensivbereich vorliegen (z. B. Personalausstattung, gesperrte Behandlungsplätze aufgrund von Isolationsbehandlung u. v. m.). Ein Bett der Versorgungsstufe gilt als betreibbar, wenn jeweils ein vorgesehener Raum, funktionsfähige Geräte und Material pro Bettenplatz, sowie personelle Besetzung mit pflegerischem und ärztlichem Fachpersonal vorhanden sind und eingesetzt werden können.

Davon abzugrenzen ist die Zahl der auf Grund der bis zum 30. September 2020 befristeten pauschalen Förderungsmöglichkeit zusätzlicher Intensivbettenkapazitäten mit maschineller Beatmungsmöglichkeit nach § 21 Absatz 5 KHG geförderten bzw. aufgestellten Betten. Diese Zahl kann nicht gleichgesetzt werden mit der Zahl der tatsächlich betriebsbereiten Betten, da es Intensivbetten gibt, für die zwar Fördermittel abgerufen wurden, die aber z. B. auf Grund von Liefer- oder Personalengpässen nicht oder noch nicht betriebsbereit sind. Seit Beginn der Förderung verfolgt das Bundesministerium für Gesundheit die Auszahlung der Mittel durch das Bundesamt für Soziale Sicherung sehr aufmerksam. Die Länder wurden mehrfach dazu aufgefordert, über den jeweils aktuellen Stand der zusätzlichen Intensivbetten nach § 21 Absatz 5 KHG zu berichten.

Vor diesem Hintergrund ist der Bundesregierung ein Abbau von Intensivbetten nicht bekannt. Auch anhand der Daten des DIVI-Intensivregisters kann ein Abbau von Intensivbetten nicht bestätigt werden. 4

Ich entnehme dieser Antwort als Kurzfassung, dass es für die bis zum 30.09.2020 befristete pauschale Förderung egal war, ob das Intensivbett betreibbar war. Eine durchaus fragwürdige Förderpraxis. Eine Erklärung für den auf DIVI belegten langfristigen Rückgang der betreibbaren Intensivbetten und des gleichzeitigen Rückgangs der Notfallreserve ist dies nicht.

Wäre nicht im Gegenteil zu erwarten, dass zur Zeit nicht nutzbare Intensivbetten als Teil der Notfallreserve gelistet werden, also als "Im Notfall innerhalb von 7 Tagen aktivierbar"?

Glücklicherweise habe ich auch eine kleine Anfrage der Grünen gefunden, zu welcher ich den Link hier bereitstelle, ebenfalls ohne mich mit ihnen gemein zu machen. 5 Immerhin erlaubt es mir diese Anfrage in meinem Artikel weniger AFD-lastig zu sein. Es geht in dieser kleinen Anfrage um 37 verschiedene Punkte. Das Datum der Anfrage ist allerdings zu früh, um die von mir aufgeworfenen Fragen zu beinhalten. Der geneigte Leser möge daher einfach dem Link folgen.

Vor 5 Tagen, so sagt die Google Suche, lief über den Corona-News-Ticker auf hessenschau.de die Nachricht:

+++ Intensivbetten fast ausgelastet +++

Eine Nachrichten-Meldung dazu findet sich nicht. Zu Baden-Württemberg gibt es einen ähnlichen Ticker-Eintrag vom 20.12.2020 auf echo24.de, ohne Hinweis auf die Quellen der Nachricht und ohne das ich über Google einen Nachrichten-Artikel dazu finde. 6 . Eine Archivierung auf archive.org erspare ich mir für diese Seite.

Ein Blick auf die Kurven bei DIVI verrät, dass der Engpass der Intensivbetten nicht durch eine Erhöhung der Bettbelegung, sondern durch durch eine Reduzierung der betreibbaren Betten entsteht. Jeder kann sich dies dort sowohl für Baden-Württemberg als auch für Hessen bequem separat anschauen. 7

Diese Ticker-Meldungen grenzen also an Fake-News. Korrekt müssten sie lauten:

+++ Reduzierung der betreibbaren Intensivbetten erreicht kritische Werte +++

Amerkung 2022-03-04: Im Grunde ist auch der Korrekturvorschlag noch zu alarmistisch, wenn auch korrekt. Die Anzahl der Betten hat nie einen kritischen Wert erreicht, sondern die Reduzierung erreicht kritische Werte. Wird sie fortgesetzt, werden irgendwann auch kritische Werte bei der Bettenanzahl erreicht.

Fußnoten


  1. DIVI-Intensivregister, Zeitreihen
  2. Kleine Anfrage, Diskrepanz Intensivregister und tatsächliche Anzahl betreibbarer Intensivbetten , Rolf Weigand, polit-x.de, 2021-01-12
  3. Kleine Anfrage - Corona-Intensivbetten in Deutschland , Uwe Schulz, Joana Cotar, Michael Espendiller, Robby Schlund, Paul Viktor Podolay, Jürgen Braun, Alice Widel, Alexander Gauland, dserver.bundestag.de, 2020-10-28
  4. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Uwe Schulz, Joana Cotar, Dr. Michael Espendiller, weiterer Abgeordneter und der Fraktion der AfD – Drucksache 19/24063 – , dip21.bundestag,de, 2020-11-20
  5. Kleine Anfrage 19/21453 Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Transparenz über die Zahlungen an Krankenhäuser für Ausgleichszahlungen und Intensivbetten , Maria Klein-Schmeink, Kirsten Kappert-Gonther, Kordula Schulz-Asche, Bettina Hoffmann, Katja Dörner, Anna Christmann, Kai Gehring, Erhard Grundl, Ulle Schauws, Charlotte Schneidewind-Hartnagel, Margit Stumpp, Beate Walter-Rosenheimer, Anja Hajduk, Sven-Christian Kindler, Lisa Paus, Corinna Rüffer, Stefan Schmidt, Katrin Göring-Eckardt, Anton Hofreiter, polit-x.de, 2020-07-27
  6. Coronavirus Baden-Württemberg: Viele Neu-Infizierte, aber auch Genesene - Intensivbetten fast ausgelastet! , echo24.de, Corona-News-Ticker für Baden-Württemberg, Update, 30. Dezember
  7. DIVI-Intensivregister, Zeitreihen

Kategorie:Deutschland Kategorie:COVID-19 Kategorie:Impfung Kategorie:DIVI