EudraVigilance - Die verschwundenen Daten

2021-10-06

Frank Siebert

Nach dem Online-Stellen des Artikels "Warum „Impfen“ wir Kinder gegen COVID-19?" ¹ überlegte ich, was ich mit dem Rest des Tages mache. Ich entschied mich schließlich dazu, die neuesten Daten von EudraVigilance ² herunter zu laden, auch wenn dies nicht wirklich elegant gelöst ist und man mit getrennten Downloads schwerer Nebenwirkungen und Todesmeldungen für 4 verschiedene Inokulationsstoffe auf 8 Umständlich durchzuführende Downloads kommt.

Zu diesem Artikel gibt es eine Korrektur: "EudraVigilance – Probleme beim Zählen der Fälle" ³

Sei es drum, ich machte den Download der 2 Datensätze für Moderna und überschrieb die alten Dateien vom 26. August. Ich hatte den Eindruck, dass die neuen Downloads weniger groß sind als die alten. Da es aber ja kaum sein kann, dass die Toten wieder Auferstanden sind und die Meldungen deshalb entfernt wurden, irritierte mich dieser Eindruck sehr.

So legte ich vor dem Download der Meldungen von Schweren Nebenwirkungen zu BioNTech eine Kopie der alten Datei an. Da jede Meldung eine Zeile darstellt, war die Prüfung der Datensätze kein großes Problem. Ausgewählt zum Download hatte ich natürlich nur die Daten des Europäischen Wirtschaftsraums, wie ich dies auch am 26. August gemacht hatte.

Im Schriftartikel können Sie ein Listing der beiden Dateien im Verzeichnis sehen.

:~/Documents/politik/COVID-19/EEA-Vaccinations$ ls -la Comirnaty-Severe*
-rw-r--r-- 1 frank frank 86363250 Aug 26 11:17 Comirnaty-Severe-2021-08-26.csv
-rw-r--r-- 1 frank frank 54436876 Okt  6 16:24 Comirnaty-Severe.csv

Ja, ich habe die Umbenennung von Comirnaty in Tozinameran bisher ignoriert. Überhaupt irritiert diese Namensänderung, mussten sich die Menschen in den USA doch erst vor kurzem an die Einführung des Namens Comirnaty gewöhnen, als dieses für über 18jährige zugelassen wurde. Verfügbar ist Comirnaty in den USA aber nicht, es gibt dort nur den Pfizer/BioNTech Impfstoff, dessen Notfallzulassung für unter 18jährige weiter läuft.

Aber diese Verwirrspiele sind ja jetzt Nebensache. Das Verzeichnislisting zeigt, dass der Download der schweren Nebenwirkungsfälle für Comirnaty ca. 30 Megabyte kleiner geworden ist.

:~/Documents/politik/COVID-19/EEA-Vaccinations$ wc -l Comirnaty-Severe*
   112285 Comirnaty-Severe-2021-08-26.csv
    78757 Comirnaty-Severe.csv
   191042 total

Der Befehl wc (wordcount) mit der Option für das Zählen der Zeilen zeigt, dass die neue Datei nur 78.757 Zeilen enthält, während die alte Datei 112.285 Zeilen enthielt. Die erste Zeile ist jeweils eine Kopfzeile, die Anzahl der Fälle ist also jeweils um eins kleiner.

Es gibt also heute, am 06.10.2021, 33.488 weniger Meldungen zu schweren Nebenwirkungen nach Inokulation mit BioNTech/Pfizer als vor anderthalb Monaten am 26.08.2021.

Natürlich laufen mir bei diesem Anblick Schauer über den Rücken und der Adrenalinspiegel steigt. Das kann doch gar nicht sein. Dazu habe ich ja noch überhaupt nirgends einen Hinweis gehört oder gelesen. Über Google, Startpage oder DuckDuckGo braucht man Information zu solchen Vorgängen nicht mehr zu suchen.

Also gehe ich in meine eigene Suchmaschine und suche dort EudraVigilance Datensätze /date . Mit /date werden die Treffer so ungefähr nach Datum mit den neuesten Treffern am Anfang gelistet.

Und Tatsächlich schrieb Dr. Andreas Hoppe am 28. Juli 2021 auf tkp.at in dem Artikel "Die verschwundenen Impfschadensfälle der EMA-Datenbank" ⁴ über genau die gleiche Beobachtung.

Das war also deutlich bevor ich selbst am 26.08. meinen ersten Download machte. Hätte ich diesen Artikel zuvor bemerkt, dann hätte ich nicht der optimistischen Betrachtung in meiner Risiko-Analyse den Vorzug in der Audio-Besprechung gegeben. Die Löschungen geben nicht wirklich einen Grund für eine optimistische Betrachtung der Fallzahlen.

Dr. Andreas Hoppe geht dankenswerter Weise die extra Meile, eine Datenanalyse zu den Löschungen vorzunehmen. Sie sollten sich die Ausführungen dazu durchlesen.

Nach der Analyse kommt er zu der Schlußfolgerung:

Zitat: Wenn die Löschungen lediglich aufgrund von Doppeltmeldungen und formaler Fehler vorgenommen werden würden, dann müssten sie sich gleichmäßig über alle Impfstoffe, Schweregrade und Symptomklassen verteilen. Das ist aber überhaupt nicht der Fall, die Quoten reichen von 5% bis über 40%, und gerade die Todesfälle und besonders schwere Krankheitsbilder werden überproportional gelöscht. Hier liegt ein klarer Bias bezüglich der Schwere vor, der sich außerdem zwischen den Herstellern und der EU-Einordnung auch noch sehr stark unterscheidet.

Es zeichnet sich ein Bild ab, dass die leichten Fälle in der Datenbank verbleiben, die schwerwiegenden Nebenwirkungen aber zu einem erheblichen Anteil gelöscht werden.

Ob hier der Anfangsverdacht einer manipulativen Absicht dahinter steckt, mögen andere beurteilen. Auf jeden Fall müssen sich die beteiligten Organisationen und Firmen einige kritische Fragen gefallen lassen. Zitat Ende

Irgendwann werden vermutlich auch schlechte Faktenchecker fadenscheinige Begründungen für die Löschungen anführen. Sie müssen aber weder mir, noch Andreas Hoppe, noch den Faktencheckern glauben schenken. Sie können die Datensätze selbst herunter laden, vielleicht einmal wöchentlich, und das Geschehen selbst beobachten.

Erkenntnisse haben immer vorläufigen Charakter und sind immer individueller Natur . Sie selbst entscheiden, ob Sie Erkenntnisse anderer als Meinung übernehmen oder ob Sie sich Erkenntnisse selbst erarbeiten. Meine Quellenangaben sollen Ihnen bei letzterem eine Hilfestellung geben, Sie sollten aber immer auch weitere Quellen verwenden.

Glauben Sie nicht, auch nicht mir, sondern prüfen Sie und schlussfolgern Sie selbst.

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Fußnoten

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